Rezension
Duffyvor 11 Jahren
Nun also auch Townshend mit seiner Biografie. Genug zu schreiben gibt es, Townshend ist wohl einer der kreativsten Köpfe der Rockgeschichte. Und das ist die beste Biografie, denn Townshend ist selbst Schriftsteller und Lektor gewesen und hat auf einen Ghostwriter verzichtet und das Buch alleine geschrieben. Dabei setzt er sich wohltuend von seinen Kollegen ab und berichtet nur marginal über Exzesse und beschränkt sich auf die Dinge, die wirklich wichtig sind. Und die liegen alle in seiner Person, denn Townshend war Zeit seines Lebens ein Getriebener. Seine Fähigkeiten in vielen Bereichen und seine autodidaktischen Möglichkeiten voll ausschöpfend, hat er viele seiner inneren Kriege in Projekten darzustellen versucht, die es ihm ermöglicht haben, zu überleben. Townshend nimmt kein Blatt vor den Mund, geht kritisch mit sich um und ist an seiner Karriere gewachsen, wie kein Zweiter. Und alles hängt bei ihm zusammen, sein künstlerischer Werdegang korrespondiert immer mit seinen Beziehungen zu Frauen und Freunden, seine Krisen sind gleichzeitig Spiegel einer ganzen Generation. Die Frage ist dann auch nicht, wo er seine Kreativität hernimmt, sondern die Zeit, diese Menge umzusetzen. Wie erwähnt, dies ist eine großartige, ehrliche, umfassende und hochinteressante Biografie eines Musikers und Schreibers, der Jahrzehnte der Jugendkultur mitgeprägt hat. Nicht nur für den Fan eine Pflichtlektüre.