Die Göttliche Komödie, mit Illuminierungen aus dem Codex Urbinate Latino 365. Übertragen von Wilhelm G. Hertz, Nachwort von Hans Rheinfelder, Anmerkungen von Peter Amelung.

4,5 Sterne bei

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Inhaltsangabe

Drei Dinge prägten Werk und Leben Dante Alighieris (1265-1321): Seine mittelalterliche Universalbildung beim Enzyklopädisten Bruno Latini, die nach der Verbannung geschürte Haßliebe zu seiner Geburtsstadt Florenz und die entrückende Verehrung der schönen Beatrice Portinari, die sich durch ihren frühen Tod mit 24 Jahren zur Stilisierung nachgerade anempfahl. In den 100 Gesängen seiner im Exil verfassten Göttlichen Komödie (1307-1321) hat der Dichter über sie alle zu Gericht gesessen: Im 26. Höllengesang etwa findet sich eine erbitterte Schmährede auf die Heimatmetropole, und Latini muß bei den Sodomiten schmoren. Die himmlische Geliebte jedoch darf den verschämten Dichter im Paradies empfangen und mit ihm zu den Sternen, Planeten und Trabanten schweben. "Und Beatrice sah mich an voll Glut", heißt es im wundervollen Mondcanto, "die aus den hehren Augen blitzte wider, / Daß meine Kraft, besiegt, verließ der Mut, / Und fast verlor ich mich, die Augen nieder".
Am Ende dieser schwindelerregenden Jenseitsreise säumten nahezu 600 Seelen des politischen, literarischen und mythologischen Lebens Dantes Weg, darunter Judas, Odysseus, Petrus und Bernard von Clairvaux. Zuvor aber hatte der Dichter als Figur des eigenen Epos gemeinsam mit seinem Führer, dem römischen Lieblingsdichter Vergil, Hölle (Inferno) und Fegefeuer (Purgato-rio) zu durchwandern: "Dort wirst Du hören der Verzweiflung Pein / Und sehn, wie sich der Vorzeit Geister quälen, / so daß sie nach dem zweiten Tode schrein". Dante hat sich die Architektur des Jenseits mit seinen 27 Stufen trichter- und terrassenförmig vorgestellt, um seinen unausweichlichen Sog zu illustrieren. Aber eigentlich ist der Strudel der Sprache der wahre Held des Buchs, der uns hineinzieht in die 14 233 bedeutendsten Verse der italienischen Literatur, ja in eines der größten Epen der Weltliteratur überhaupt.
Goethe fühlte sich nicht wohl im "Moderduft aus Dantes Hölle", und Arno Schmidt gar sah im Inferno des Buchs Konzentrationslagerphantasien literarisch lodern. Die meisten Dichter aber dachten anders, und die Anfangserzählung von Samuell Beckett erster Prosaveröffentlichung Mehr Flügel als Prügel (1934) mit ihrem ironischen Titel Dante und der Hummer beginnt mit einem fesselnden Lektüreerlebnis der direkt dem Purgatorium entstiegenen Hauptfigur: "Es war Vormittag, und Belaqua hatte sich im ersten Mondcanto festgelesen. Bis zum Hals steckte er drin, er konnte weder vor noch zurück". Vor sieben Jahren etwa ging es mir beim Lesen ähnlich.--Thomas Köster

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783538065420
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Gebundenes Buch
Verlag:Winkler, Mchn.

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