Rezension zu "Paul McCartney" von Peter Ames Carlin
Nachdem ich bereits mehrere Biographien über die Beatles und auch über John Lennon gesehen und gelesen hatte, war ich der Meinung, mindestens über die Zeit der Fab Four ganz gut Bescheid zu wissen. Dadurch, dass der Autor allerdings viele kleine Anekdoten in seine Bio mit einfließen ließ, enthält das Buch auch für mich als Beatles-Fan einiges Neues. Vor allem auch einiges, das bei reinen Musik-Bios gerne mal unter den Tisch fallengelassen wird. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich allerdings, dass John Lennon in dem Buch nicht besonders gut wegkam und öfters als aggressiver Psycho dargestellt wurde. Das kannte ich so aus anderen Biografien bisher nicht. Nicht in dieser extremen Form.
Aber in Peter Ames Carlins Bio über Macca ist eh ziemlich subjektiv. An mehreren Stellen hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich sehr auf die Seite seines Helden stellt und dessen unschöneren Taten und Züge verteidigt und relativiert. Das Buch ist auch nicht für Anfänger auf dem Beatles-Sektor geeignet, da es etliches an Grundwissen voraussetzt und auf bestimmte Ereignisse lediglich am Rande eingeht. Warum und von wem John Lennon ermordet wurde, wird zum Beispiel mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Auch andere wichtige Details fehlen oder sind lediglich eine kurze Notiz wert.
Als Pflichtlektüre und ein Muss für alle Beatles-Fans, wie es die New York Post es beschreibt, würde ich diese Biographie daher nicht bezeichnen. Nichtsdestotrotz liefert sie einen interessanten Einblick über das Leben McCartneys – vor allem über die Zeit nach den Fab Four. Ich war erstaunt und beeindruckt davon, wieviel Macca über all die Jahrzehnte gemacht und erschaffen hat.