Eine Frau verschwindet nachdem sie im Wasser schwimmen war. Chief Martin Brody muss sich diesem Fall annehmen und ermittelt dass diese Frau von einem Hai getötet wurde. Doch dies wollen gewisse Bürger, inklusive dem Bürgermeister, nicht hören...steht doch die wichtige Sommersaison an....was aber den Hai nicht interessiert...
"Adrenalin pumpte durch Brodys Körper. Er war aufgeregt und ängstlich zugleich, eingeschüchtert von dem Gedanken, was da unter ihnen schwamm- eine Kreatur, deren Kräfte er sich nicht vorstellen konnte." (Seite 261)
"Der weisse Hai" ist in der Filmwelt ein Klassiker, den ich mir immer wieder gerne ansehe.
Aber wie steht es mit dem Buch?
Interessant waren das Vor und Nachwort des Autors, der sich eine Menge Wissen zu Haien angeeignet hatte. Auch was die Unterschiede zum Film und Buch sind, wer welches Augenmerk als wichtiger ansah. Auch der Schreibstil ist toll, packend, abwechslungsreich und beschreibt Amity, seine Einwohner und die Umstände sehr lebhaft und bildgewaltig.
Wie auch im Film gibt es unseren Chief Martin Brody, aber ich muss sagen - im Buch waren mir alle Charaktere nicht so sympathisch wie sie im Film gezeigt wurden. Hier merkt man schon ordentlich den Unterschied wie Regisseur und Autor den Blickwinkel halten.
Im Buch steht die Gemeinschaft von Amity im Vordergrund. Diese kleine Insel muss in den Sommermonaten das Geld für ein ganzes Jahr einnehmen, sonst war es das. Hier kommt ein Haingriff natürlich ungelegen.
Wie also reagieren wenn es zwei Parteien gibt? Die eine will die Menschen vor dem Hai schützen. Die andere Partei möchte dies herunterspielen und den Geldhahn weiter öffnen. Das ist auch das Hauptthema des Buches - wie reagiert eine kleine Gemeinschaft auf eine Bedrohung? Was wird wichtig? Was nicht? Wer setzt sich mit Argumenten oder seiner Macht durch?
Dann gibt es die Frau von Chief Brody die durch die Heirat mit Martin eher ausgeschlossen wurde, aus der High society, sie aber diese Zeit, diesen Wohlstand nochmal erleben möchte. Es war spannend zu lesen wer ihr da hilft, bzw. welche Spannungen und Verdächtigungen hier entstehen und das ganze Ereignis in ein neues, gefährliches Licht rücken.
Natürlich wird klar, dass der Hai eine Bedrohung bleibt. Und diese hat immer wieder ihren Auftritt mit den Nachwirkungen des Geschehen. Der Showdown findet, wie im Film, auf offenen Wasser statt, aber auch hier unterscheiden sich Buch und Film gewaltig.
Spannend und atemlos war es trotzdem zu lesen.
Gekonnt setzt der Autor die Insel Amity unter eine Bubbleblase die sich Hai nennt. Und beschreibt wirklich bildhaft und verdammt realistisch was hier passiert und auch wohl sonst in Realität passieren würde.
Das Buch muss sich überhaupt nicht hinter dem Film verstecken, beschreibt es doch perfekt was geschehen würde und hält die Spannung verdammt hoch.