Das nun in der vierten Auflage bei C.H. Beck erschienene Buch „Die Bauernkriege. Die Revolution des Gemeinen Mannes“ ist ein Überblick über die Ereignisse der Jahre 1524 bis 1526 im deutschen Raum, der auch die Aufstände in Teilen der Schweiz und Österreichs inkludiert.
Der deutsche Bauernkrieg von 1524-26 gehört zu den einschneidenden Ereignissen unserer Geschichte. Er war, abgesehen von den Kreuzzügen, das erste großflächig ausgebreitete Massenphänomen im Römischen Reich deutscher Nation und er ist auch eines der am besten erforschten Ereignisse der frühen Neuzeit in Mitteleuropa. Daher enthält das Buch nicht allzu viel Neues.
Die Unzufriedenheit über die Abgabenlast, die auch vermögende Bauern innerhalb weniger Generationen zu unfreien Bauern bzw. mancherorts zu Sklaven macht, ist nicht mehr zu überhören. Eine sehr eigenartige Abgabe sind die „Todfall-Vorschriften“, auf Grund derer, die Erben nach dem Tod der Pächters „das beste Gewand, das beste Vieh etc.“ an den Grundherren (also auch an Klöster) abtreten müssen, ohne Rücksicht darauf, ob der Weiterbestand des Hofes dabei gefährdet ist oder, dass die Familie des Erblasser deswegen in ihr Dach über dem Kopf sowie ihre Ernährungsgrundlage verliert. Ohne Zugehörigkeit zu einem Hof verlieren die Menschen ihren Status in dem ohnehin schwachen Sozialgefüge und werden häufig als Mittellose des Dorfes verwiesen.
- Tyrannei und Aufruhr
- Der Gemeine Mann und der deutsche Bauernkrieg
- Wir wöllen frei sein
- Kein Recht, unrecht, gerecht
- Die Gewalt der Gemeinde
- Frankfurt oder Frankenhausen
Daher erscheinen die „Zwölf Artikel“, die in Memmingen präsentiert werden, durchaus legitim. Man beruft sich, wie Martin Luther und Ulrich Zwingli, auf die Legitimität der Bibel ohne die verschiedenen Interpretationen der Regierenden.
„Die Herrschaft verliert ihre Legitimität, wenn sie tyrannisch entartet. Die Tyrannei stellt sich dort selbst als solche vor, wo sie die Gesetze Gottes missachtet.“
Fazit:
Das anlässlich der 500. Wiederkehr der Bauernaufstände von 1525 aktualisierte Buch enthält eine, mit Originalzitaten gespickte und daher mitunter schwer verständliche, Auflistung der Ereignisse. Wer sich allerdings eingehender mit dem Thema beschäftigen will, muss zu anderen Werken greifen. Daher erhält diese Zusammenfassung 4 Sterne.