Peter Eickmeyer

 4,3 Sterne bei 21 Bewertungen

Lebenslauf

Eine bewegende Geschichte neu umgesetzt: Peter Eickmeyer ist 1964 in Melle geboren. Er studiert Grafikdesign und arbeitet im Anschluss in verschiedenen Unternehmen, zuletzt in einer Werbeagentur in Bielefeld. 2016 erscheint seine erste Graphic Novel „Im Westen nichts Neues“, die den berühmten Roman von Erich Maria Remarque neu inszeniert. Daneben ist eine der bedeutendsten Meilensteine in der Karriere Eickmeyers die Teilnahme eines seiner Bilder an der ersten Kunstausstellung im Weltall 1995.

Alle Bücher von Peter Eickmeyer

Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783868696790)

Im Westen nichts Neues

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Erschienen am 21.12.2022
Cover des Buches Liebe deinen Nächsten (ISBN: 9783958394155)

Liebe deinen Nächsten

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Erschienen am 01.10.2017
Cover des Buches Der zweite Mann. Band 1 (von 2) (ISBN: 9783962193706)

Der zweite Mann. Band 1 (von 2)

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Erschienen am 18.06.2019
Cover des Buches Heinrich Heine (Graphic Novel) (ISBN: 9783958394520)

Heinrich Heine (Graphic Novel)

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Erschienen am 24.05.2023
Cover des Buches Der zweite Mann. Band 2 (von 2) (ISBN: 9783962193713)

Der zweite Mann. Band 2 (von 2)

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Erschienen am 20.11.2020
Cover des Buches PONGA (ISBN: 9783866594951)

PONGA

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Erschienen am 26.04.2022

Neue Rezensionen zu Peter Eickmeyer

Cover des Buches Heinrich Heine (Graphic Novel) (ISBN: 9783958394520)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Heinrich Heine (Graphic Novel)" von Gabi von Borstel

Ausdrucksvolle Illustrationen, Weggefährten, Lebensstationen
Gwhynwhyfarvor 5 Monaten

Lebensfahrt

Ein Lachen und Singen! Es blitzen und gaukeln

Die Sonnenlichter. Die Wellen schaukeln

Den lustigen Kahn. Ich saß darin

Mit lieben Freunden und leichtem Sinn.


Der Kahn zerbrach in eitel Trümmer,

Die Freunde waren schlechte Schwimmer,

Sie gingen unter, im Vaterland;

Mich warf der Sturm an den Seinestrand.


Ich hab ein neues Schiff bestiegen,

Mit neuen Genossen; es wogen und wiegen

Die fremden Fluten mich hin und her –

Wie fern die Heimat! mein Herz wie schwer!


Und das ist wieder ein Singen und Lachen –

Es pfeift der Wind, die Planken krachen –

Am Himmel erlischt der letzte Stern –

Wie schwer mein Herz! die Heimat wie fern! (Heinrich Heine)


Dies Gedicht ist der Auftakt der Grafic Novel, eine Biografie, die mit einem eindrucksvollen Bild von Heines «Matratzengruft» beginnt, Paris 1848 – die er nach langer Krankheit erst 1856 mit dem Tod verlassen wird. Eine Taube sitzt auf dem Fenstersims, schaut auf ihn, auf den Lebensrückblick. Aber dann von vorn: Wie wurde aus dem kleinen Hery, im geistig freien Düsseldorf geboren, der große Heinrich Heine – Dichter der Liebe und der Revolution? Eine biografische Reise durch sein Leben, erzählt abwechselnd durch einen Chronisten und ihm selbst, hinterlegt mit Grafiken und bereichert mit Heines Gedichten.


Als Sohn des jüdischen Ehepaars Samson und Betty Heine kommt Hery 1797 zur Welt (der erst nach seiner protestantischen Taufe Heinrich heißen wird). Schon auf der Gasse und in der Schule hat der Junge viel auszuhalten, weil er ein Jude ist. 1806 wird das Heilige Römische Reich deutscher Nation von Napoleon aufgelöst und Düsseldorf zur Hauptstadt des napoleonischen Großherzogtums Berg ernannt; und der «Code Civil» wird eingeführt, der den französischen Freigeist und die Werte der Französchen Revolution von Gleichheit und Freiheit beinhaltet. Leibeigenschaft und Adel werden abgeschafft. Auch wenn Heine Napoleon später kritisieren wird – er wird ihn gleichzeitig in Ehren halten: «Idee gewordene Mensch, der Kründer der Freiheit.», von diesem Gedanken ist Heine überzeugt. Das erste Buch, dass der Junge liest, ist «Don Quixote», wobei er Ironie und Satire kennenlernt, die ihn nie wieder loslassen wird. Harry, so wir er genannt, soll das Geschäft des Vaters übernehmen, und er macht eine Kaufmannslehre in einem Bankhaus, das zum großen Teil dem Onkel gehört. Sein Herz allerdings entflammt für die Poesie, und so veröffentlicht er seine Gedichte unter Pseudonym – auf der einen Seite soll die Familie nichts mitbekommen und auf der anderen will er sich nicht als Jude outen. Die geschäftliche Entwicklung der Familie endet im Desaster, aber der wohlhabende Onkel ermöglicht dem Neffen ein Jurastudium. Bekanntlich schwänzt er hier viele Vorlesungen und nimmt lieber an denen literarischen und philosophischen teil, ist Mitglied der poetischen Studentengruppen. August Wilhelm Schlegel erkennt sein Talent und fördert ihn.


«Im traurigen Monat November war´s, die Tage wurden trüber, der Wind riss von den Bäumen das Laub, da reist ich nach Deutschland hinüber.»


Die Graphic Novel beschäftigt sich mit dem Hintergrund der «Loreley» und dem Band «Harzreise». Weiter geht es zu «Goethe und Harry», ein Treffen im Weimar, das recht unterkühlt abläuft. Von Weimar berichtet er, das Bier würde dort sehr gut schmecken, Goethe erwähnt er erst gar nicht, nennt ihn später «Aristokratenknecht». Julius Campe, der Verleger aus Hamburg wird sein Freund. «Die Zensur ist ständiger Begleiter der beiden.» Und so wird Heine Meister der Verkleidung der Worte durch Symbole, Metaphern, Allegorien, um die «Kerkermeister» seiner Worte zu umgehen, ihnen eins auszuwischen. Sehr gern setzt er Tiere ein, um Personen zu beschreiben. Hier sein Gesicht zur Zensur:


«Die deutschen Censoren ——  ——  ——  ——

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——  ——  ——  ——  ——   Dummköpfe  ——  ——

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Seinen Lebensweg streifen u.a. die Gebrüder Grimm und Ludwig Börne. Es kommt zu einem Disput mit August Graf von Platen, von dem Heine meint, er hätte versucht mit rassistischen Begründungen die Professur von Heine in München zu verhindern – ein Thema in diesem Buch. Heine liebt das Meer, auch hierzu gibt es einige Beispiele. Heine, im Herzen Revolutionär, der sich ungern seine Worte verbieten lässt, der als Jude in Deutschland immer wieder für seine Herkunft angefeindet wird, reist 1831 nach Paris, schnuppert Freiheitsluft und bleibt. Hier lernt er viele kluge Köpfe kennen wie z.B. Dumas Hugo, Balzac und auch Börne, der andere jüdische Oppositionelle. «Man verlangt von mir politischen Parteigeist – ich war noch keine 24 Stunden in Paris, als ich schon mitten unter den Saint-Simonisten saß.» Heine ist und bleibt Poet und Schriftsteller, kein Parteimensch und kämpfender Revolutionär, was ihm Börne vorwirft. Er schreibt für diverse deutsche Zeitungen, versucht die deutsch-französische Seele wieder zusammenzubringen. Und so kommt es zum Eklat der beiden. Heine über Börne: «Ich bin eine gewöhnliche Guillotine, und Börne ist eine Dampfguillotine.» Aber natürlich schlägt Heines Herz auf der Seite der Freiheit, erwähnt hier seine Beziehung zu Marx, mit dem er enge Freundschaft hielt, und mit dem Kommunismus sympathisiert, als Beispiel «Die schlesischen Weber». Der «dreifache Fluch» in diesem Gedicht bezieht sich auf den Schlachtruf der Preußen von 1813: «Mit Gott für König und Vaterland!»


«Im düstern Auge keine Thräne,

Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne;

Deutschland, wir weben dein Leichentuch.

Wir weben hinein den dreyfachen Fluch –

Wir weben, wir weben!» (Die schlesischen Weber)


Sehr gut gefällt mir an dieser Biografie, dass sich die Autoren bekannte Persönlichkeiten aus Heines Leben herausnehmen und seine Beziehung, bzw. Auseinandersetzung mit ihm erörtern. Die Ehe mit Mathilde wird gut beschrieben. Nach 11 Jahren kehrt Heine erstmals zurück in die Heimat. «Deutschland ein Wintermärchen» erscheint, eine Abrechnung mit den staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland. Es kommt zur Beschlagnahme des Buchs und zum Verbot. Heine wird per Haftbefehl gesucht. 1848 erleidet er in Paris einen Zusammenbruch, er ist fast vollständig gelähmt – Vorerkrankungen und Schübe hatte es mehrfach gegeben. Heine selbst diagnostiziert Syphilis. Mediziner heute bezweifeln das, da er bis zuletzt klar im Kopf war. Man vermutet eine komplexe tuberkulöse Erkrankung wenn nicht sogar Multiple Sklerose. Nach einer Haaranalyse wurde auch eine chronische Bleivergiftung festgestellt. Acht Jahre festgehalten in der «Matratzengruft» schreibt Heine weitere Bücher und Artikel. Das Lazarus-Gedicht am Ende des Buchs könnte nicht besser ausgewählt sein, um Heines Schaffensperiode einen krönenden Abschluss zu geben.


Vorwort zu «Deutschland. Ein Wintermärchen»: «Pflanzt die schwarzrotgoldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschtums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben. Beruhigt euch, ich liebe das Vaterland ebensosehr wie ihr.»


Gaby von Borstel verwendet viel Text von Heine selbst, denn glücklicherweise hat er viel niedergeschrieben zum Zeitgeschehen, zu sich selbst, regen Briefverkehr gehalten. Eine Biografie mit Erzähltext von Heine, Stationen, Hintergründe, aus seinem Leben, wichtige Begegnungen mit Persönlichkeiten, die in seinem Leben etwas veränderten; dazwischen seine Gedichte. Wie kein anderer Schriftsteller zuvor setzt Heine sich für die Freiheitsrechte des Menschen und auf der anderen Seite war er der Poet und gnadenlose Romantiker. Scharfsichtig, scharfzüngig und mit viel Humor betrachtete er seine Welt als Journalist und Dichter. Die Bilderwelt von Peter Eickmeyer, die diesen Text begleitet, ist beeindruckend. Die Grafiken tragen den Sound von Heine und seiner Zeit. Impressionistisch und im Jugendstil in intensive Gouache-Bildern, mit Zeichenstift, Acrylbilder, sowie digital aufgearbeitete Illustrationen machen das Ganze zum Augenschmaus. Zart wie Aquarelle, aber mit der Intensität des Gouache mag man darin versinken. Ganzseitige Illustrationen, kleine Ausschnitte und viele Porträts bereichern den Band. Das ist kein Comic, auch schwer als Graphic Novel zu bezeichnen – letztendlich eine künstlerisch gestaltete Biografie. «Ich hab in meinen Jugendtagen / Wohl auf dem Haupt einen Kranz getragen …» (aus dem Romanzero). So wird Heines Kopf auf dem Cover mit einem üppigen Blütenschmuck bestückt. Künstlerisch und inhaltlich ist die Biografie anspruchsvoll gestaltet und ein Leckerbissen für jeden Heine-Fan.


Cover des Buches Der zweite Mann. Band 2 (von 2) (ISBN: 9783962193713)
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Rezension zu "Der zweite Mann. Band 2 (von 2)" von Peter Eickmeyer

Für Weltraumenthusiasten
Flaventusvor 3 Jahren

Der zweite Band der Dilogie rund um den zweiten Mann auf dem Mond beginnt damit, was passiert wäre, wenn die Mission gescheitert wäre, denn auch darauf war man vorbereitet. Da der Leser aber weiß, was tatsächlich passierte, mutet der Beginn etwas merkwürdig und unpassend an. Auch hat dieser Beginn das Gefühl hinterlassen, als müsste der Inhalt ein wenig gestreckt werden.

Denn wirklich viel passiert nun nicht mehr, da die Mondlandekapsel ihr Ziel erreicht hat. Es gibt kaum Gerüchte, die als “Lückenfüller” genutzt werden können, wie Eickmeyer es noch im ersten Band gemacht hat. Der Aspekt, wie gebannt die ganze Welt vor den Bildschirmen gehockt hat oder wie die Menschen auf der Suche nach einem “Fernsehapparat” waren, ist überhaupt nicht enthalten. Der gesamte Hype rund um die Mondlandung kommt überhaupt nicht rüber.

Der Zeichenstil ist natürlich der gleiche geblieben, wobei der große Moment, in dem tatsächlich die Astronauten ihren Fuß auf die Mondoberfläche setzten durchaus eine großformatigere Inszenierung verdient hätte. Im Bezug darauf, dass die Graphic Novel den zweiten Mann auf dem Mond in den Fokus setzen möchte, wäre es auch angebracht gewesen, wenn der Moment hervorgehoben worden wäre, als eben der zweite Mann den Mond betrat.

Fazit

Die Landung des ersten (und zweiten) Menschen auf dem Mond war “das Ereignis” gewesen. Darüber hat die Welt damals gesprochen. Dieser Hype kommt im zweiten Band gar nicht herüber. Die Erzählung bleibt an vielen Stellen hinter meinen Erwartungen zurück. Vor allem der Fokus auf Aldrin ist etwas verloren gegangen. In Summe eine Graphic Novel, die eher Weltraumenthusiasten ansprechen wird.


Cover des Buches Der zweite Mann. Band 1 (von 2) (ISBN: 9783962193706)
Flaventuss avatar

Rezension zu "Der zweite Mann. Band 1 (von 2)" von Peter Eickmeyer

Für Comic-Freunde mit Raumfahrt-Affinität
Flaventusvor 3 Jahren

Gemeinhin galt die Frage nach dem zweiten Mann auf dem Mond, wie sehr die „Erstplatzierten“ im Gedächtnis bleiben und wie schnell alle dahinter in Vergessenheit geraten. Weil diese Frage so oft gestellt wurde, dürfte der Bekanntheitsgrad von Edwin „Buzz“ Aldrin derart gestiegen sein, dass man eigentlich nach dem dritten Mann auf dem Mond fragen müsste (das war Charles „Pete“ Conrad, den vermutlich nun wirklich kaum einer kennen dürfte, der im Zuge der Apollo-12-Mission den Fuß auf den Erdtrabanten setzen durfte).

In der zweibändigen Graphic Novel „Der zweite Mann“ steht Buzz Aldrin im Mittelpunkt und wie es aus seiner Sicht dazu kam, dass er zum Team der Astronauten auserkoren wurde, die zum Mond geschossen werden sollten. Die Story ist gespickt mit einigen Details, die eher der Gerüchteküche zuzuordnen sind und von denen bis heute niemand weiß, ob sie tatsächlich so stattfanden.

Es wäre interessant zu fragen, wie die Astronauten aussehen bzw. aussahen, denn ich bin davon überzeugt, dass die meisten mit den Namen Neil Amstrong und Buzz Aldrin etwas anfangen können, dazu aber kein Gesicht parat haben. Von daher fällt es schwer zu beurteilen, wie gut die Astronauten tatsächlich getroffen sind.

Generell ist Eickmeyers krakelig-skizzenhafter Zeichenstil sehr gewöhnungsbedürftig und verschleiert sehr oft so manches Detail. Diesen Stil muss man mögen. Mir persönlich liegen die „monumentalen“ und detailgetreueren Zeichenstile etwas eher, so dass ich es manchmal ein bisschen zu krakelig fand. Da muss der Leser über die Vorschauen selbst herausfinden, ob ihm der Stil liegt oder nicht.

Fazit

Es ist auch gut 30 Jahre nach der Mission noch spannend zu sehen, mit welchen Mitteln damals eine solche Mission durchgeführt werden konnte (und wie schwer man sich heute damit tut). Ein neues Licht wirft die Graphic Novel eher nicht auf diese Mission und wirkt manchmal etwas aufgebläht, wenn Episoden erzählt werden, die nur am Rande etwas mit der Mission zutun hatten. Ich denke, dass der geneigte Leser ein bisschen Raumfahrt-Affinität mitbringen muss, um an dieser Graphic Novel Gefallen zu finden.

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