Cover des Buches Die Commonwealth-Saga - Der Stern der Pandora (ISBN: 9783404232901)
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Rezension zu Die Commonwealth-Saga - Der Stern der Pandora von Peter F. Hamilton

Space Opera Klappe die 2

von thursdaynext vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Guter Auftakt in das Commonwealthuniversum. Hochkarätig, spannend, philosophisch, mit feinem Witz und besten Ideen. Mehr davon!

Rezension

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thursdaynextvor 8 Jahren

Der Einstieg in Peter F. Hamiltons vierteilige Commonwealth Saga gestaltet sich gewohnt flüssig.

Stilistisch praktisch identisch mit seiner ersten großen Space Opera dem Armaggedon Zyklus.

Statt Zyklus jetzt eben Saga.Name it as you like. Definitiv ist es ein Hamilton!

Schon der Prolog lässt Vorfreude aufkommen. Die in verschiedenen Handlungen vorgestellten Charaktere sind gut gezeichnet. Der Titel verrät bereits vage die Richtung.

Eine erstklassige Space Opera braucht eine dunkle Bedrohung, dieser nähert man sich im Auftakt an. Besonders spektakulär ist es nicht - zumindest nicht wenn man einigermassen bewandert in der griechischen Mythologie ist - aber spannend, detailreich ausgestattet, voller geheimnisvoller, lockender Anknüpfungspunkte und Fäden um die Handlung voranzutreiben. Hamilton schreibt keine SciFi Märchen wie George Lucas, er nähert sich dem Genre von der wissenschaftlich, evolutionären, soziologischen Seite. Beleuchtet technische Möglichkeiten, die menschliche Psyche – die er weit tiefer auslotet, nahezu philosophisch – nette Gadgets kommen dennnoch nicht zu kurz. Er denkt und entwickelt, die jetzige Gesellschaft konsequent unter neuen Möglichkeiten weiter. Die ewigen Menschheitsfragen nach Tod, Verfall, Gesellschaftssystem, Gerechtigkeit, Moral und Ethik und seine Aliens sind nach wie vor faszinierend fremdartig, dabei dennoch vertraut, greift er diesmal in die Sagen und Mythenkiste ohne Verstaubtes rauszukramen, er verfeinert, verbessert, überrasch und begeistert.

Der Stern der Pandora ist ein grundsolider, ausgereifter, humorvoller – besonders was die Schwächen unserer Spezies anbelangt – Auftakt zu einer abermals fesselnden Reihe, die diesmal im Commonwealth Universum spielt in welchem sich die Menschen mittels Wurmlochnutzung erfolgreich über einen guten Teil des Universums verbreitet haben. Der Kapitalismus hat sich durchgesetzt und dominiert die Gesellschaft. Jeder besiedelte Planet variert dabei die gesellschaftlichen Verhältnisse je nach Erstbesiedlung. Lästig sind nur noch die „Guardians of Selfhood“. Paula Myo jagt sie. Seit mehreren hundert Jahren. Rejuvenationen sind Usus für Menschen die es sich leisten können. Niemand stirbt mehr. Fast niemand, deswegen gibt es Paula, denn Verbrechen lässt sich nicht ausrotten.

Ein wenig vermisse ich die Habitate und die Voidhawks noch, doch das Commonwealth Szenario lässt kaum Raum dafür so packend und kurzweilig entwickelt sich die Geschichte. Nur das Ende des ersten Bandes lässt ein wenig zu wünschen übrig, wird die Spannung doch künstlich verlängert, was nicht funktioniert, da vorauszusehen ist wohin sich die Story entwickelt. Ein wenig zurückhaltender breit erzählt hätte vollauf genügt, aber das ist Nölen auf höchstem Niveau und fällt bei 747 Seiten denn auch kaum ins Gewicht.

Mich hat der Commonwealth gepackt. Der nächste Band lockt bereits. Für unendliche Weiten bin ich einfach anfällig. Widerstand zwecklos.

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