Rezension zu "Atlas der Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge in Obst- und Weinbau" von Peter Fischer-Colbrie
RatzepueDas Buch „Atlas der Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Obst- und Weinbau. Mit umweltschonenden Strategien für gesunde Kulturen“ wurde von einem 6-köpfigen Experten-Autorenteam um Peter Fischer-Colbrie geschrieben. Die Autoren aus Österreich, Tschechien und Deutschland arbeiten u.a. in der Biohelp GmbH, dem Kompetenzzentrum für biologische Technik im Pflanzenschutz und Einsatz von Nützlingen bzw. im ökologischen Weinbau.
Aufbau des Buches:
Das Buch stellt einen etwa 100 Seiten langen Teil mit den beiden Kapiteln „Grundlagen der integrierten und ökologischen Produktion“ und „Biologische Begleit- und Gegenmaßnahmen“ dem dann folgenden Atlasteil mit über 1500 Farbabbildungen und weiteren ca. 420 Seiten voran.
Dieser Atlasteil gliedert sich übersichtlich in die farblich voneinander abgesetzten 5 Bereiche für Kern-, Stein, Beeren- und Nussobst und Weinreben. Und endet mit einem 6. Kapitel über Baumpilze.
Innerhalb der 5 Obstbereiche werden abiotische Schädigungen, physiologische Störungen und Nährstoffmangel, Krankheiten und Schädlinge besprochen.
Die Abhandlungen der 450 Krankheiten und Schädlinge gliedern sich dabei wie folgt auf: Wirtspflanze, Schadbild, Bedeutung, Biologie, Ökologie, Gegenmaßnahmen (sowohl vorbeugend als auch akut beim Auftreten).
An wen richtet sich das Buch?
An Bio- aber genauso auch an konventionelle Obst- und Weinbauern, Berater und auch Hobbygärtner sowie für den Einsatz in Schule, Ausbildung und Studium.
Was hat mir besonders gefallen?
Besonderen Wert wird auf integrierte Pflanzenschutzstrategien und den Einsatz von Nützlingen gelegt, es wird versucht, den Pestizideinsatz im weitesten Sinne zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu begrenzen. Das ist mir für meinen Garten sehr wichtig!
Die sehr gute Strukturierung des Buches hilft einem in Verbindung mit einem umfassenden Inhaltsverzeichnis zu Beginn und dem fast 40 Seiten langen Index am Buchende schnell den exakten Schaderreger ausfindig zu machen.
Oder es helfen einem die sehr guten farbigen Abbildungen und Fotos auch vor Ort bzw. „vor dem Baum“. Und auf einer knappen Seite sind die fundierten Informationen auch für einen Laien dann gut verständlich aufbereitet.
Fazit:
Nachdem ich vor einiger Zeit versehentlich beinahe Marienkäferlarven als Schädlinge von unseren neugepflanzten Apfelbäumen abgesammelt hätte, habe ich mich mit dem Thema Schädlinge intensiver auseinandergesetzt und bin bald auf dieses Buch gestoßen: Ich finde das Buch sehr gut und es hat mir seither sehr gut geholfen. Und mein Sohn sollte in der 12. Klasse ursprünglich eine Arbeit für „Jugend forscht“ schreiben und konnte sich ebenfalls sehr gut auf dieses Buch für den Bereich des Obstbaus verlassen.