Peter Höner

 4 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Rocha Monte, Bonifaz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

PETER HÖNER, 1947 in Eupen geboren, wuchs in Belgien und der Schweiz auf. Nach einem Schauspielstudium in Hamburg und seiner Tätigkeit als Schauspieler u.a. in Basel, Bremen und Berlin lebt er seit 1981 als freischaffender Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Der mit zahlreichen Preisen, Stipendien und Residenzen bedachte Autor von Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen lebt auf dem Iselisberg im Thurgau. Rocha Monte ist sein erster Roman bei Septime.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Höner

Cover des Buches Rocha Monte (ISBN: 9783991200208)

Rocha Monte

 (1)
Erschienen am 17.04.2023
Cover des Buches Bonifaz (ISBN: 9783857913563)

Bonifaz

 (1)
Erschienen am 01.02.2001
Cover des Buches Seifengold (ISBN: 9783857912351)

Seifengold

 (0)
Erschienen am 01.01.1995

Neue Rezensionen zu Peter Höner

Cover des Buches Rocha Monte (ISBN: 9783991200208)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Rocha Monte" von Peter Höner

Ein Höllenhund auf dem Weg ins Nichts
aus-erlesenvor einem Jahr

Was ist das wichtigste bei einer Immobilie? Lage, Lage, Lage! Da können die Armaturen noch so golden glänzen, wenn das Haus nicht am rechten Fleck steht, ist alles für die Katz.

Das Monte Rocha Palace kann mit einer exquisiten Lage protzen. Hoch oben auf dem Berg dieser einsamen Insel irgendwo im Meer vor der iberischen Halbinsel. Hier finden alle eine Arbeit, die vorher nicht wussten wie sie ihre Taschen füllen sollen. Auch Aurélio Fuentes als Haustechniker, Chef der Haustechnik, wie seine Frau spöttisch später zu Protokoll gibt. Und auch José Dante Barosa als Chauffeur. Das Problem an der auf den ersten Blick so grandiosen Lage ist: Hier oben sieht man an 200 Tagen im Jahr die Hand vor Augen nicht. Dichter Nebel und Dauerregen vergraulen die Gäste. Gerade und weil nur ein paar Kurven weiter unten, permanent die Sonne schient. Von da schaut man zwar immer nach Oben, wundert sich gleichzeitig jedoch, warum man ausgerechnet da ein Hotel baut. Auch im Ort selbst weiß man, dass dieses Unterfangen – Touristen in und auf den Berg zu locken – zum Scheitern verurteilt sein muss.

Es kommt wie s kommen muss. Mit viel Tamtam – der Chef weiß, was sich gehört – wird der Abgesang eingeläutet. Alles werden zum nächsten Ersten entlassen. Das Monte Rocha Palace ist nach einer Saison Geschichte. Doch es kommen sicherlich bald schon wieder gute Zeiten. Nämlich dann, wenn der neue Besitzer hier einzieht. Dann geht es wieder aufwärts – wenn man schon oben ist, wie soll es da noch weiter aufwärts gehen?, fragt man sich da verwundert. Und damit der Verkauf so lukrativ wie möglich wird, der Besitzerwechsel so schnell wie möglich vonstatten gehen kann, werden Aurélio und José als Wächter das Objekt bewachen, es warten und in Schuss halten.

Lucia, Aurélios Frau ist davon wenig begeistert. Sie weiß, dass hier nichts mehr blühen und gedeihen wird. Und ihren Mann wird sie nun noch seltener sehen. Denn Aurélio stürzt sich voller Elan in die Arbeit. José hingegen sieht diesen Job als willkommene Gelegenheit zum bezahlten Nichtstun an. Was zu Zwistigkeiten mit Aurélio führt. Bald schon ist hier nichts mehr wie s war. Das Hotel verkommt nach und nach. Verwüstungen, eine Fliegenplage, tropfende Wasserleitungen – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Bis eines Tages Aurélio verschwindet … und nie mehr auftaucht. Ein Publizist bekommt Wind von der Sache, ihm werden Papiere des Hotels zugespielt. Er beginnt zu recherchieren. Das Bild, das man bisher sich gemalt hat, bekommt Risse, neue Schattierungen werden sichtbar, der Fokus wechselt…

Peter Höner schreibt keinen klassischen Roman, in dem es ein wirkliches Ende gibt. Der Weg ist das Ziel – er trägt Puzzleteile zusammen, die aber nur schwerlich eine echte Schönheit ergeben. Vielmehr dominieren dunkle Farben wie wenn beispielsweise die eigenen Kinder Aurélios nicht wirklich etwas zur Lösung beitragen können – die kannten schlicht und ergreifend ihren Vater nicht. Warum er verschwand, und wohin? Die Frage bleibt offen. Die kann nur einer beantworten – und der ist verschwunden. Vielleicht ist er auf Drachenflügeln ins Nichts geflogen…

Cover des Buches Bonifaz (ISBN: 9783857913563)

Rezension zu "Bonifaz" von Peter Höner

Rezension zu "Bonifaz" von Peter Höner
Ein LovelyBooks-Nutzervor 15 Jahren

Klappentext
Bonifaz, der Nachtwächter des Vertreters einer Schweizer Firma in Afrika, hat Angst vor der Nacht. Lieber als sich erschiessen lassen, will er Automechaniker werden und dann Mary Spoon heiraten. Der Weiße beschließt, ihn finanziell und moralisch zu unterstützen. Aber bald stellt sich heraus, dass beide von etwas anderem geredet haben. Und beide wollen ganz unterschiedlich vorgehen. Warum nur ist Bonifaz so zögerlich? Und warum tritt der Weiße in jedes Fettnäpfchen? Über tausend alltägliche Stolpersteine kommen sich die beiden allmählich näher, und Bonifaz erringt schließlich sein – allerdings reichlich zweifelhaftes – Diplom.

Aufbau
Peter Höner erzählt im Präsens. Das ist manchmal etwas holprig und gewöhnungsbedürftig. Bonifaz bezeichnet seinen Arbeitgeber und späteren Sponsor immer nur als den „Weißen“, dabei handelt es sich um den Autor selbst, der vier Jahre in Afrika lebte. Dieser belletristische Reisebericht wechselt zwischen Bonifaz Sicht der Dinge und kurzen Schilderungen des „Weißen“. Durch die unterschiedlichen Gebräuche entstehen amüsante Missverständnisse, die aber nie einen klaren Gewinner oder Verlierer haben. Der Leser begleitet Bonifaz mehrere Jahre und sieht was er aus seinen Träumen in die Tat umsetzen konnte.

Meinung
Es ist spannend afrikanisches Leben, Lieben und Arbeiten kennenzulernen. Das Erzählerische könnte etwas feiner sein. So frage ich mich, ob Bonifaz all die Gedanken und Wertungen tatsächlich so empfunden hat und woher Höner das genau wissen konnte. Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass die Protagonisten auf Augenhöhe miteinander umgehen. Insgesamt: amüsant und informativ.

Außerdem:
In meiner Ausgabe sind die Seiten 152 und 153 in umgekehrter Reihenfolge gedruckt. Falls das immer so ist, sei erwähnt, dass der ganze Text da ist, halt nur an der einen Stelle falsch herum.

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