Cover des Buches Feywind (ISBN: 9783944713106)
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Rezension zu Feywind von Peter Hohmann

Feywind: Vom ängstlichen Jüngling zum mächtigen Magier!

von JuliaSperfeldt vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Fantastische Geschichte mit einer starken Entwicklung des Hauptcharakters!

Rezension

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JuliaSperfeldtvor 8 Jahren
Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar, das ich in einer Leserunde gewonnen habe.

Autor: Peter Hohmann
Titel: Feywind
Genre: Fantasy
Jahr: 2015
Verlag: Prometheus Verlag

Protagonisten: zu Beginn der Handlung
  • Feywind: ein junger Magier, der zu Beginn des Buches die Abschlussprüfung der Magierakademie gemeistert hat
  • Mangdalan: ein Krieger und ehemaliger Waffenmeister, der unter einem magischen Bann steht
  • Nalda: eine Elfe und Meisterin im Bogenschießen; Mangdalans Geliebte
  • Shnurk: Ein Schrumpfdrache und Dämon aus einer niederen Sphäre
Handlung: Feywind hat die Abschlussprüfung an der Akademie bestanden und kehrt nun nach Hause in das kleine Dorf Waldfelsen zurück, in dessen Nähe auch der Turm seines Vaters, Ardantes, steht steht. Doch Feywind merkt, dass eine Veränderung stattgefunden hat. Die Leute gucken in missmutig an und meiden ihn. Einzig die Wirtin des Gasthofes, Marta, klärt ihn darüber auf, dass die Inquisition auch auf diesem kleinen Fleckchen Erde ihre Spuren hinterlassen hat - die alte Hexe Feja wurde verbrannt! Zudem scheint Feywinds Vater schon eine geraume Zeit verschwunden.
Im Dorf lenkt außerdem ein Neuankömmling, ein blonder Hüne, die Aufmerksamkeit auf sich. Er erscheint schwachsinnig und vollkommen willen- und wehrlos. Feywind hat Mitleid mit ihm und nimmt ihn mit zu Ardantes Turm und findet heraus, dass ein Bann auf ihm liegt. Als er für ein magisches Ritual eine Zutat benötigt, macht er sich auf den Weg zu Fejas Hütte. Unterwegs findet er die Leiche seines Vaters, der offenbar ermordet wurde! Als er den Zauber von dem Blonen lösen kann, finden sich beide schon bald in den Fängen der Inquisition wieder und müssen aus Waldfelsen fliehen!
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Das Buch behandelt Feywinds Flucht vor der Inquisition und insbesondere dessen Charakterentwicklung, die fantastisch gelungen ist. Er ist kein strahlender Held - nein - er ist anfangs sogar feige und versucht seinen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Innere Ängste und Zweifel nagen ständig an ihm. Jedoch entwickelt sich Feywind zu einem starken, aber zwiegespaltenen Magier. Man kann dabei wunderbar nachverfolgen, warum er so handelt, wie er handelt. Besonders überraschend fand ich, dass er sich am Ende sogar der schwarzen Magie bzw. Nekromantie bedient hat.
Auch seine Begleiter waren sehr gut ausgearbeitet: Magdalan, der Feywind immer dann Mut gibt, wenn er ihn am dringensten benötigt. Nalda, die unserem jungen Magier ein wenig distanziert behandelt, da sie Dämonenbeschwörung gegenüber abgeneigt ist - eine Magieform, die Feywind immer wieder praktiziert, ohne jedoch böse Absichten damit zu verfolgen.
Und dann wäre da natürlich noch Shnurk, ein kleiner Drache, der sich zu Feywinds bestem Freund entwickelt und ihn aus seinen oft aussichtslosen Situationen rettet.

Auch die Schauplätze waren sehr anschaulich beschrieben. Da die Geschichte im Winter beginnt, konnte man in Waldfelsen die Kälte richtig in sich spüren. Durch die Tatsache, dass die Inquisition erst kürzlich vor Ort war, hatte man die ganze Zeit eine bedrückende Stimmung.
Genauso toll waren die anderen Orte: die Nebelsümpfe, dann das Elfenreich Jalnaptra - man konnte den Wind regelrecht in den Blättern der großen Bäume rascheln hören. Dort hat auch Feywind seine große Liebe, Valena, gefunden, die aber leider nur kurz währte und tragisch ausging. Umso trauriger, als dann alles von der Inquisition verbrannt wurde.
Auch in den Städten konnte man mit Feywind gemeinsam Angst haben, dass man von der Inquisition erwischt wird, wenn man durch die Gassen und Straßen schleicht.
Ein bisschen schade fand ich allerdings, dass es keine Karte gab, auf der man den Weg unserer Helden nachverfolgen konnte. Da das bei Fantasy-Büchern heute ja fast schon Standard ist, war es doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Das ist allerdings nur mein persönliches Empfinden und keineswegs ein negativer Kritikpunkt. Aber vielleicht eine kleine Anregung für einen eventuellen zweiten Teil.

Der Schreibstil von Peter Hohmann ist eine wahre Freude. Ich war von Anfang an am Geschehen dabei und konnte das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Es ist an keiner Stelle zu langatmig oder abgehackt gewesen. Die Gedankengänge von Feywind sind wunderbar beschrieben und überhaupt hat das gesamte Buch einen "Fluss", sodass man gar nicht gemerkt hat, wie viele Seiten man schon gelesen hat. Metaphern wurden oft eingesetzt, aber niemals unnötig oder an der falschen Stelle. Manchmal kam ich mir schon vor wie in einem Bilderbuch.
Über eine kleine Stelle bin ich dann aber doch mal gestolpert:
"Andere waren längst nicht mehr imstande, ihr Leben zu verteidigen, und fielen wie von einer Sense gemähtes Heu." Seite 408
Also man kann nur Gras mit einer Sense mähen, denn Heu ist schon ein paar Tage altes gemähtes Gras. Aber da bin ich jetzt doch etwas kleinlich, denn das war wirklich das einzige Stilmittel, was nicht ganz zu Ende gedacht war.

Also alles in allem ein wunderbarer Fantasyroman, den ich gerne in meine Sammlung aufnehme! Eine absolute Kaufempfehlung für alle Fans von der klassischen bzw. High Fantasy! Man kommt hier wirklich auf seine Kosten und ich habe eine wunderbare Zeit mit diesem Buch verbracht und hoffe inständig auf eine Fortsetzung.
Die anderen Bücher von Peter Hohmann sind jedenfalls schon auf meine Wunschliste gewandert! Wohlverdiente 5 Sterne für dieses Buch und mein drittes Highlight in diesem Jahr!
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