Peter Kersken

 4,5 Sterne bei 27 Bewertungen
Autor*in von Tod an der Ruhr, Im Schatten der Zeche und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Peter Kersken, geboren 1952 in Oberhausen im Ruhrgebiet, studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Freiburg und Köln und arbeitete als Redakteur bei einer Kölner Tageszeitung. Er lebt als freiberuflicher Autor in der Eifel. www.peterkersken.de

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Kersken

Cover des Buches Tod an der Ruhr (ISBN: 9783863586591)

Tod an der Ruhr

(11)
Erschienen am 16.01.2017
Cover des Buches Im Schatten der Zeche (ISBN: 9783863583583)

Im Schatten der Zeche

(10)
Erschienen am 15.11.2013
Cover des Buches Zechensterben (ISBN: 9783897058668)

Zechensterben

(4)
Erschienen am 13.10.2011
Cover des Buches Die Suche nach dem goldenen Tod (ISBN: 9783954511587)

Die Suche nach dem goldenen Tod

(0)
Erschienen am 10.03.2023
Cover des Buches Die Tote aus der Emscher (ISBN: 9783740819637)

Die Tote aus der Emscher

(0)
Erschienen am 19.10.2023

Neue Rezensionen zu Peter Kersken

Cover des Buches Zechensterben (ISBN: 9783897058668)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "Zechensterben" von Peter Kersken

Igelmanu66
Gelungene Zeitreise ins Ruhrgebiet

»Herauszufinden, was da passiert war, war ihm von Anfang an nicht nur ein kriminalistisches, sondern auch ein ganz persönliches Anliegen gewesen. Er hatte dieses unsinnige Ende eines jungen Lebens begreifen wollen. Und das wollte er immer noch.«

 

Oberhausen, im Sommer 1966. Oberinspektor Manfred Wagner kann seinen Urlaub nicht genießen, der Tod eines 14jährigen Jungen lässt ihm einfach keine Ruhe. Sein Vorgesetzter ließ den Fall einstellen, weil es keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden gibt. Doch Wagner ermittelt privat weiter…

 

Dieser historische Krimi reizte mich besonders, da ich am Schauplatz der Handlung einen großen Teil meiner Kindheit und Jugend verbrachte und auch noch ordentliche Erinnerungen an das Zeitgefühl Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre habe. Gleich auf der ersten Seite saß Wagner auf dem Platz neben meiner alten Schule, da hat man natürlich alles besonders gut vor Augen.

 

Auch sonst ist der Zeitgeist hervorragend eingefangen. Die Erwachsenen haben mehr oder weniger traumatische Erinnerungen an den Krieg, auch Wagner wird von düsteren Erlebnissen gequält, die sein Leben in der Gegenwart beeinflussen. Bei den Arbeitern macht sich zudem Zukunftsangst breit, da die ersten Zechen dichtgemacht wurden. Ablenkung bietet die Fußballweltmeisterschaft, man muss nur zunächst jemanden finden, der bereits über einen Fernseher verfügt. Wenn ich las, wie die Menschen beschrieben wurden, wie sie aussahen, sich benahmen und welche Werte sie vertraten, sah ich vor meinem geistigen Auge sofort Eltern, Großeltern und diverse Tanten und Onkel.

 

In diesem Szenario versucht Wagner nun also, Licht in einen ominösen Todesfall zu bringen. Ein weiterer, mit möglichem Zusammenhang, wird dazukommen. Die Auflösung am Ende ist schlüssig, macht aber auch betroffen, da sie deutlich macht, wie viele Opfer und bedrückende Schicksale es zu dieser Zeit gab.

 

Fazit: Gelungene Zeitreise ins Ruhrgebiet der späten 60er Jahre, historischer Schauplatz und Zeitgeist sind sehr gut dargestellt. Der Krimi ist dabei etwas nachranging.

Cover des Buches Im Schatten der Zeche (ISBN: 9783897057142)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "Im Schatten der Zeche" von Peter Kersken

Igelmanu66
Tod im Ruhrpott

Im Juni 1912 freut sich ganz Sterkrade auf den Beginn der traditionellen Fronleichnamskirmes. Für zwei Tage wollen die Bergarbeiter und ihre Familien die täglichen Sorgen vergessen und freuen sich auf Schausteller und Gaukler. Doch am Vorabend der Kirmes wird einer der angereisten Artisten – ein „Zwerg“ - erschlagen aufgefunden. Und nur wenige Meter neben ihm liegt ein erschossener Bergmann. Der Verdacht, dass es zwischen beiden Morden einen Zusammenhang geben muss, liegt nahe. Und Kriminalwachtmeister Zomrowski beginnt zu ermitteln…

Dieser Krimi gibt gute Einblicke in das Leben der Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Ruhrgebiet erfuhr damals einen enormen Bevölkerungszuwachs, die Einwohnerzahl hatte sich innerhalb von 100 Jahren praktisch verhundertfacht. Einen hohen Anteil an diesem Bevölkerungszuwachs stellten polnische Arbeiter, um 1912 sprach rund ein Drittel der Bergarbeiter an der Ruhr polnisch. Die Konflikte zwischen diesen Gruppen finden ebenso Platz im Buch wie die zwischen katholischen und evangelischen Christen und die zwischen Christen und Sozialdemokraten. So verweigerte beispielsweise ein katholischer Priester einem Bergarbeiter die Absolution, weil dieser Mitglied der SPD und Abonnent der sozialdemokratischen Zeitschrift „Volksfreund“ war.

Kurz vor Einsetzen der Handlung in diesem Buch fand der große Bergarbeiterstreik statt, bei dem etwa 60 Prozent aller Kumpel in den Ausstand gingen. Sämtliche Forderungen der Arbeiter wurden abgelehnt, in der Folge gab es reichlich Konfliktpotential zwischen Streikenden und Streikbrechern. Auch diese Thematik spielt in unserer Geschichte eine wichtige Rolle. Überhaupt hat der Autor geschichtlich sehr gründlich recherchiert, hat diverse reale Begebenheiten in den fiktiven Mordfall eingebaut. Darüber gibt es im Anhang ein sechsseitiges Nachwort mit vielen interessanten Daten zur historischen Realität.

Die Mordfälle selber werden von dem mir sehr sympathischen und menschlichen „Kriminalen“ Zomrowski ruhig und sorgfältig ermittelt. Die Faktenlage ist anfangs kompliziert, nichts scheint zusammen zu passen und er muss „Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen“ zusammensetzen. Dabei bedient er sich Methoden der „modernen Kriminalistik“ wie der „Fotografiererei“, die von seinen älteren Kollegen als „moderner Firlefanz“ angesehen werden. Das macht Spaß zu Lesen und ist trotzdem spannend.

Ich war sehr gespannt auf diesen Krimi, schließlich liegen die Tatorte praktisch vor meiner Haustür. Natürlich sind seitdem 100 Jahre vergangen, aber noch heute lassen sich stillgelegte Fördertürme bewundern, gehören die alten Zechen und ihre Siedlungen auf der „Route der Industriekultur“ zu touristischen Zielen. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht – für mich wirklich ein tolles Buch!

Cover des Buches Im Schatten der Zeche (ISBN: 9783897057142)

Rezension zu "Im Schatten der Zeche" von Peter Kersken

Ein LovelyBooks-Nutzer
Im frühen 20. Jahrhundert

spielt dieser Krimi, wobei er mehr eine Erzählung der damaligen Zeit in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet ist. 2 undurchsichtige Morde und ein Selbstmord. Die Aufklärung plätschert so dahin. Aber durchaus interessant wieder, wie Peter Kersken die damalige Lebenssituation schildert.

Zu 80 % des Buches tappt die Polizei absolut im Dunkeln. Dann plötzlich, mit Hilfe des neuen Serganten wird der Fall gelöst.

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