Rezension zu "Peter Kreinbergs Bodenschule" von Peter Kreinberg
Allein durch den Namen dieser Methode wurde ich extrem neugierig, da »The Gentle Touch« für mich schon danach klingt, dass man mit dem Pferd beginnt auf einer Vertrauensbasis zu arbeiten und nicht unbedingt auf einer Basis, die rein auf Respekt, Zwang und vielleicht auch eher Angst seitens des Pferdes beruht, was für eine Strafe warten könnte.
Nach dem Lesen kann ich jetzt sagen, dass ich die Methode vom Ansatz her auf jeden Fall sehr gut und schlüssig finde. Mir gefällt nicht alles was in diesem Buch ausgesagt wird und vor allen Dingen ist es auch einfach so, dass man dem Buch anmerkt, dass es Werbung für diese Methode machen soll, da es doch durchaus sehr missionarische Ansätze hat. Aber was will man auch anders erwarten, wenn man bedenkt, dass das Buch ja durchaus auch genau über eine bestimmte Methode berichtet und diese dann kaum nicht fördern und an den Mann bringen will.
Bei den Übungen fand ich es auf jeden Fall sehr stimmig gemacht, dass man, wie ja aber auch in vielen anderen Theorien, wie man mit Pferden umgehen sollte etc., angehalten wird, alles in Ruhe zu machen, keinen Stress aufkommen zu lassen und vor allen Dingen nicht zu schnell zu werden, d.h. dem Pferd einfach auch die Zeit zu geben, die Dinge langsam und Stück für Stück zu erlernen. Dabei ist es so, dass die Methode »The Gentle Touch« bei den unterschiedlichen Übungen immer wieder auch in diesem Buch festhält, was Pferd, als auch Mensch dabei lernen werden. Für mich waren dabei nicht immer alle Punkte vollkommen schlüssig, da man manches Mal doch auch Dinge lernen sollte, die für mich nicht ganz passten. Jedoch werden die Übungen meist gut erklärt und spätestens, wenn man sich einen nach der Methode ausgebildeten Trainer suchen würde, sollte man sie auch auf jeden Fall verstehen. Wobei mir diese Anmerkung ein wenig zu oft vorkam, sie ein wenig sehr den Eindruck von Werbung machte.
Und vor allem das Ende des Buches war mir ein wenig zu viel des Guten in dem Sinn, dass es mir dann doch zu arg wurde mit der Eigenwerbung für diese und gegen andere Methoden.
Allgemein ist das Buch aber auf jeden Fall interessant, da man durchaus etwas für sich mitnehmen kann und dem ein oder anderen wird die Methode sicherlich auch vollkommen zusagen und mit Hilfe dieses Buches kann man sich auf jeden Fall viele Tipps holen, wie man die ersten Übungen angeht und es vermittelt zudem auch, wie und wo man sich weitere Hilfen holen kann.
Für mich ist »The Gentle Touch« eine Methode, die ich interessant, aber nicht vollkommen überzeugend finde, trotzdem nehme ich ein bisschen auch für mich und meine Pferde mit und kann es als Hintergrundlektüre nur jedem empfehlen, der sich für die unterschiedlichen Methoden des Natural Horsemanship und der Bodenarbeit allgemein interessiert.