Peter Lorath

 4,4 Sterne bei 25 Bewertungen

Lebenslauf

Der gebürtige Wiener Peter Lorath pendelt zwischen seiner Bleibe am Rhein und seinem Zuhause in seiner Geburts- und Heimatstadt Wien. Schon sein schlesischer Großvater war Schriftsteller und populärer Theaterautor. Lorath beschäftigt sich seit einigen Jahren mit den politischen und gesellschaftlichen Zuständen im Wien des Fin-de-Siècle. 2022 erschien sein erster historischer Kriminalroman um den Sonderermittler Leopold Kern, der es gleich auf die Shortlist des Leo-Perutz-Preis geschafft hat.Im Hauptberuf ist Lorath passionierter Arzt, seine vielfältigen Hobbies gelten der Geschichtskunde, Musik, Literatur und Psychologie, was sich auch in seinem Roman widerspiegelt. Am Schreiben reizt ihn die detailgetreue Zeichnung der Figuren und deren Seelenleben im Spannungsfeld der speziellen Anforderungen ihrer Epoche.  

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Lorath

Cover des Buches Fluch der Venus – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492506267)

Fluch der Venus – Wiener Abgründe

(19)
Erschienen am 01.09.2022
Cover des Buches Tanz der Furien – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492507165)

Tanz der Furien – Wiener Abgründe

(6)
Erschienen am 28.09.2023
Cover des Buches Gesetz des Midas – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492508001)

Gesetz des Midas – Wiener Abgründe

(0)
Erscheint am 01.08.2025

Neue Rezensionen zu Peter Lorath

Cover des Buches Fluch der Venus – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492506267)
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Rezension zu "Fluch der Venus – Wiener Abgründe" von Peter Lorath

Nicolai_Levin
Vom Pudern und seinen Folgen

Wien 1880: Fanni Matzner, die edelste Hure Wiens, wird im Augarten tot aufgefunden, und nur auf Drängen eines sehr einflussreichen Freiers obduziert. Dabei kommt zutage, dass Fanni zum einen an fortgeschrittener Syphilis litt, und zum anderen, dass sie auf raffinierte Weise sehr unauffällig ermordet wurde. Da die Kundschaft der Dame in höchste Kreise reicht, beauftragt der Polizeipräsident den geschassten Kriminaler Leopold Kern, wegen seiner Affinität zu den den Damen des horizontalen Gewerbes allgemein nur der Hurenpoidl genannt, mit inoffiziellen Ermittlungen.

Der Kriminalfall (und seine Auflösung, die ich hier natürlich nicht preisgeben werde) passt zum tiefmorbiden Wien, ein wenig ist er an den Schamhaaren herbeigezogen, aber die Lektüre bereitet im Großen und Ganzen schon Vergnügen.

Größtes Manko ist - neben einer Reihe von Schlamperfehlern im Text, so etwas wie ein Korrektorat leistet man sich bei Piper anscheinend nicht mehr -, dass sich doch ein paar ärgerliche Anachronismen in den Text geschlichen haben - auch ein Lektorat ist für den Verlag wohl zu teuer. Gerade bei einem historischen Krimi, wo man aktiv miträtselt, ist das äußerst ärgerlich. Beispiele? Da denkt jemand in der Geschichte über sein ‚Unterbewusstsein‘ nach, zu einer Zeit, in der dieser Begriff noch unerhört war, weil in jenem Jahr 1880 der Medizinstudent Sigmund Freud erst seine Studien an Aalhoden unterbrechen musste, um seinen Wehrdienst zu leisten und noch Jahre entfernt war von irgendwelchen psychologischen Forschungen. Wir lesen ferner, wie der Doktor dem Ermittler erklärt, die Primärgeschwür der Syphilis trete dort am Körper auf, wo das Virus erstmals in den Körper gelangt sei - das ist medizinisch durchaus richtig, aber sowohl von der Erkenntnis als auch von der Terminologie ein knappes halbes Jahrhundert zu früh. Von Viren wusste man 1880 noch gar nichts, damals war man eben erst daran, Bakterien zu entdecken, etwa als Auslöser für die Cholera. Und dann ist da der Polizist mit dem frischen Hundedreck in den Rillen seiner Schuhsohlen - zu einer Zeit, in der man griffiges Profil für die Schuhe nur dadurch erzeugen konnte, dass man die Ledersohlen mit Nägeln versah. Dass der Ermittler mit seinem Inspektorengehalt mal eben zweimal die Woche im Gasthaus isst und sich dort Leckereien wie Tafelspitz und Wiener Schnitzel leisten kann, erscheint mir auch wenig  glaubwürdig. Das sind dann in Summe einfach zu viele faktische Ausrutscher, finde ich.

Dem steht freilich gegenüber, dass - bei allen Schlampereien im Detail - der Text viel Flair verbreitet und uns eintauchen lässt in das Wien der Monarchie. Da wird ohne große Anstrengung - wie es scheint - erfreulich dichter Zeit- und Ortskolorit gestreut, auch in der Sprache, die sich dankenswerterweise nicht vor Austriazismen scheut. Das macht einfach nur Spaß. 

Ganz nebenbei wird einem bewusst, wie kurz die Blütezeit jenes (vermeintlich) Goldenen Wien war, dass 1880 die Ringstraßenpalais noch Neubauten waren, die nach frischer Farbe rochen, und die Hofoper allgemein als architektonische Bausünde galt. Die erste Generation, die mit dieser fertigen kakanischen Pracht aufwuchs, war dann auch schon jene (Robert Musil und Karl Kraus etwa), die dann nach 1918 ihren Untergang besingen würde, das wird einem hier schmerzlich deutlich.

Im Ganzen ein ordentlicher Krimi in wunderbarem Setting mit ärgerlichen Recherchefehlern. Für mich genug, um mir Band zwei auf die Leseliste zu setzen.

Cover des Buches Fluch der Venus – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492506267)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Fluch der Venus – Wiener Abgründe" von Peter Lorath

dunkelbuch
Facettenreich mit viel Wiener Charme

Wien, 1880: Die Stadt verändert sich in rasendem Tempo, Mietenwucher und Arbeiterelend greifen um sich. Die Prostitution blüht und entzieht sich jeglicher behördlichen Kontrolle, Syphilis und Tuberkulose wüten unter Arm und Reich.

Der Mord an der Nobelprostituierten Fanni Matzner zwingt den Wiener Polizeipräsidenten Marx zum Einsatz eines geheimen Sonderermittlers. Leopold Kern, ein einstiger Polizeiagent mit hervorragenden Halbweltkontakten, gerät in ein Netzwerk von Intrigen und weiß bald nicht mehr zwischen Freund und Feind zu unterscheiden ...

Am anfang des Romans. die Obduktion einer Wiener Edelprostituierten, deren Todesursache Rätsel aufwirft. "Heavy"

Durch einige unvorsehbare Wendungen bleibt der Ausgang der Geschichte unvorhersehbar. Erst am Ende wird alles schlüßig und ergeben ein grausames Bild. Ein tolles Ende für diesen spannenden und  fesselnden Krimi.

Das Gespür für das Milieu der damaligen Zeit ist hervorragend ausgearbeitet.

Die Schreibweise geprägt durch alte Wiener Ausdrücke, hebt das besondere Flair der damaligen Zeit nochmals hervor. 

Wien wie es war......

 

Cover des Buches Tanz der Furien – Wiener Abgründe (ISBN: 9783492507165)
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Rezension zu "Tanz der Furien – Wiener Abgründe" von Peter Lorath

nirak03
spannender Wien-Krimi im 19. Jahrhundert

Die Weltstadt Wien bereitet sich auf den 50. Geburtstag von Kaiser Franz Josef vor, doch der Sonderermittler Leopold Kern hat ganz andere Sorgen. Er wurde vom Polizeidienst ausgeschlossen, und nun will er Rache für diese Intrige üben, der er zum Opfer gefallen ist. Ein Bandenkrieg, der in der Leopoldstadt ausgebrochen ist, kommt ihm da gerade recht. Doch dann ist er selbst plötzlich mitten im Geschehen und nicht mehr nur der Jäger. Die Angst treibt nicht nur Leopold an, auch der Polizeipräsident Marx gerät zunehmend unter Druck.


Bei „Tanz der Furien – Wiener Abgründe“ handelt es sich um einen zweiten Teil einer Krimireihe aus dem 19. Jahrhundert mit Handlungsort Wien. Der erste Teil lautet „Fluch der Venus“ und erzählt von der Intrige, die gegen Leopold Kern geschmiedet wird. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und denke, es ist auch nicht zwingend nötig. Kleine Rückblenden sorgen in diesem Teil dafür, dass man die Beweggründe von Leopold verstehen kann. Man erfährt auch ausreichend, was alles im ersten Band geschehen ist. Obwohl ich schon neugierig geworden bin und durchaus erfahren möchte, was genau vorgefallen ist.


Dieser zweite Teil schließt unmittelbar an den ersten an und erzählt nun weiter von Leopold Kern. Er soll jetzt ein Verbrechen innerhalb der Verbrecherbanden aufklären. Der Autor Peter Lorath nimmt die Leser mit in das Wien der Belle Epoque. Er lässt die Zeit lebendig werden. Nicht nur das eigentliche Verbrechen steht im Fokus, auch das Leben dieser Epoche wird ausführlich geschildert.

Eine der Protagonistinnen arbeitet als selbstständige Wäscherin. Durch sie erfährt man sehr gut, wie das Leben der einfachen Leute ausgesehen hat und wie schwer es für die Frauen war, ihre Familien zu versorgen. Mir hat gut gefallen, wie der Autor es hier verstanden hat, seinen Krimi mit dem Zeitgeschehen des 19. Jahrhunderts zu verbinden.


Fazit:


Für mich ist „Tanz der Furien“ ein gelungener Krimi vor historischer Kulisse. Auch wenn es sich hier um einen zweiten Teil handelt und ich den ersten Band noch nicht kenne, habe ich mich spannend unterhalten gefühlt. Der Erzählstil ist dabei angenehm zu lesen und lässt das Wien dieser Zeit lebendig werden. Dies ist zwar mein erstes Buch dieses Autors, aber ich werde bestimmt wieder zu ihm greifen, denn „Tanz der Furien“ hat mir gut gefallen. Es war spannend zu lesen mit eindrucksvollen Einblicken in diese Epoche.

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