Rezension zu "Zu Hainburg verblieb man über Nacht" von Peter Lukasch
Was wissen wir schon über die Zeit, in der Atilla nach Europa greift, die Burgunder den Nibelungenhort an sich reißen und das Weströmische Reich am untergehen ist? Die Idee des Buch verspricht nicht nur eine spannende Momentaufnahme der Spätantike. Nein, sie schafft es, dass deren kriminelle Brisanz bis in unsere Gegenwart reicht.
Als Chefinspektor Hagenberg Morde in der Schatzgräberszene aufzuklären hat, ahnt er nicht, dass der Verursacher Hagen von Tronje ist. Goldmünzen tauchen auf, die eindeutig Fälschungen, aber 1600 Jahre alt sind. Verräter und Attentate verwirren und der Schatz der Nibelungen entfaltet seine tödliche Wirkung. Nur die Schlitzohrigkeit Hagens und das Intrigenspiel des Chefinspektors klären die Machenschaften und sorgen dafür, dass der Nibelungenhort endgültig versenkt bleibt.
Mir hat die realistische Darstellung der Nibelungensage gefallen. Wendungsreich verlaufen die Wege damals und heute. Eckige Protagonisten erwehren sich mit Humor und Verschlagenheit. Die Unterstützer sind Typen mitten aus dem Leben.
Der Autor Peter Lukasch hat nicht nur die brillante Idee der Zeitreisen und der Handlungsanalogien zwischen Spätantike und Gegenwart in Szene gesetzt, er wartet dabei auch mit zwei rasanten Krimis auf. Der Roman ist locker lesbar und für mich ein ausgesprochenes Lesevergnügen gewesen.