Rezension zu "Kommando der Verfolgten" von Peter Masters
zum Inhalt :
Von einer der vielen kleineren, weitgehend unbekannten Episoden aus dem Zweiten Weltkrieg -- ohne die diese Auseinandersetzung jedoch anders verlaufen wäre -- berichtet dieses Buch. Es ist die Geschichte eines ganz speziellen Kommandotrupps der britischen Armee.
Die Mitglieder des "3 Troop, 10 Inter-Allied Commando" waren allesamt Juden, die vor dem Nazi-Terror nach England geflüchtet waren und dort als Ausländer in der Armee dienten. Autor Peter Masters gehörte selbst dieser Einheit an und beginnt seine Geschichte mit der Flucht von Wien nach Großbritannien, wo er sich zum Militärdienst meldete und aufgrund seiner Deutschkenntnisse dem strenggeheimen Trupp zugeteilt wurde.
Der erste große Teil des Buches ist der strapaziösen Ausbildung gewidmet: Konditionstraining, Schußwaffengebrauch, Fallschirmspringen -- das Training ist vielfältig und ereignisreich. Masters schildert dabei aber auch private Begebenheiten wie seine kurze Liebelei mit einem Kindermädchen.
Die anstrengende Ausbildung macht sich bezahlt, als der Trupp am 6. Juni 1944 während des "D-Day" zusammen mit zigtausend anderen alliierten Soldaten die Strände der Normandie erstürmt. Hier an kriegsentscheidender Stelle erlebt Masters seine ersten Kampfeinsätze. Spähtrupps, Kommandounternehmen und der Frontalltag bilden die zweite Hälfte seines Bandes -- die Beschreibung der Zeit bis Kriegsende.
"Pazifisten wurden zu grimmig entschlossenen Kriegern", sagt Masters über seine Wandlung vom normalen Jugendlichen zum Kommandosoldaten. Sein Buch, mehr Erlebnisbericht denn historische Aufarbeitung, macht diesen Wandel durch die vielen persönlichen Geschichten nachvollziehbar. Dabei kommt zwar manchmal etwas Soldatenromantik auf, aber der subjektive Erzählstil Masters rechtfertigt dies. Er berichtet eben aus der Sicht des normalen Soldaten und stellt einzelne Ereignisse und nicht die große Strategie in den Mittelpunkt. --Joachim Hohwieler ( Amazon- Redaktion )