Peter Meier-Hüsing

 3,3 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Nazis in Tibet, Wo die Schneelöwen tanzen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Peter Meier-Hüsing, geb. 1958, Religionswissenschaftler, freier Journalist und Buchautor, arbeitet für den Hörfunk von Radio Bremen und verantwortet dort eine Chronik-Reihe. Seine große Leidenschaft neben dem Schreiben ist das Bergsteigen, deshalb neben regionalhistorischen Publikationen auch alpinhistorische Veröffentlichungen. Ein großes Interesse für Tibet und seine Geschichte führte zur intensiven Beschäftigung mit dem Thema der Expedition von Ernst Schäfer 1938/39 und ihrer Hintergründe.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Meier-Hüsing

Cover des Buches Nazis in Tibet (ISBN: 9783534274253)

Nazis in Tibet

 (4)
Erschienen am 26.01.2022
Cover des Buches Der unmögliche Berg (ISBN: 9783492251006)

Der unmögliche Berg

 (1)
Erschienen am 01.12.2008

Neue Rezensionen zu Peter Meier-Hüsing

Cover des Buches Nazis in Tibet (ISBN: 9783534274253)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Nazis in Tibet" von Peter Meier-Hüsing

Äußerst spannend!
Kristall86vor 2 Jahren

Klappentext:

„21. Dezember 1938: Fünf junge Männer aus Deutschland überschreiten den Hi-malaya-Pass Nathu-La zwischen Sikkim und Tibet. Als erste Deutsche haben sie die Genehmigung erhalten, die »verbotene Stadt« Lhasa zu besuchen. An ihrem Gepäck flatterten Hakenkreuzwimpel und SS-Runen.


Offiziell wird der Leiter der Expedition Ernst Schäfer später beteuern, es wäre nur um naturkundliche Forschungen gegangen. Tatsächlich steht die Reise unter der besonderen Förderung von Heinrich Himmler, der in Tibet den Ursprung der arischen Rasse vermutet.


Peter Meier-Hüsing geht den Mythen und Legenden, die sich bis heute um die Tibet-Expedition der fünf SS-Offiziere Ernst Schäfer, Bruno Beger, Karl Wienert, Ernst Krause und Edmund Geer ranken, auf den Grund….

Erforschung bisher unbekannter Tier- und Pflanzenwelt, Hinweise auf eine vermeintliche arische Ur-Religion, winterhartes Getreide, um in Kriegszeiten die Grundversorgung sicherzustellen: Während die Teilnehmer nach Kriegsende ihre rein naturwissenschaftliche Motivation betonten, geht der Autor ihren tatsächlichen Beweggründen auf den Grund….“


Wenn man den Titel liest, stellt sich die Frage, was der braune Mopp in Tibet überhaupt wollte. Genau diese Frage und noch viele weitere, sehr intensive, beantwortet bzw. versucht in diesem Buch Peter Meier-Hüsing zu beantworten. Seine Erkenntnisse sind äußerst spannend, teilweise spektakulär hier und da auch reine Spekulation aber dennoch ergibt vieles einen Sinn und manches eben nicht. Es scheint wie eine dunkle Welle die in das Land des Glaubens einbricht. Ohne zu viel hier weiter ins Detail zu gehen, kann ich wirklich behaupten, dieses Buch liest sich für alle Geschichtsinteressierten fast wie ein Thriller! Es wurden Dinge erforscht, die eigentlich eher auf einen apokalyptischen Ausnahmezustand hindeuteten und noch vieles mehr. Ja, es liest sich wirklich spannend und faszinierend und Meier-Hüsing hat es einem leicht gemacht die Thematik gut zu verstehen bzw. sich seinen Ausführungen anzuschließen. Motto hier: Nicht‘s genaueres weiß man nicht! 

Wer also ein besonderes Werk über die Geschichte Tibets sucht, ist hier genau richtig! Ich vergebe 4 von 5 Sterne!

Cover des Buches Nazis in Tibet (ISBN: 9783806234381)

Rezension zu "Nazis in Tibet" von Peter Meier-Hüsing

Forschungsreise im Zeichen des Hakenkreuzes
Ein LovelyBooks-Nutzervor 4 Jahren

Am 21.4.1938 brechen fünf junge Männer zu einere Expedition in den Himalaya auf. Es sind fünf Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen, die unter der Leitung des Zoologen Ernst Schäfer in einer Mischung aus Abenteuerlust und Forscherdrang ins Ungewisse aufbrechen, denn das eigentliche Ziel ihrer Reise, Tibet, ist ihnen verschlossen, da duie Zugänge dorthin unter britischer Kontrolle stehen und die Briten dieser Expedition äußerst kritisch gegenüberstehen. Nicht zu unrecht, denn die fünf Männer mussten zur Verwirklichung ihres Traumes einen faustischen Pakt eingehen, nämlich einen mit dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler, der ihnen mittels seiner Organisation "Ahnenerbe" die notwendigen finanziellen Mittel verschafft. Ihr Auftrag: die Suche nach Beweisen für die "Welteistheorie" und die Suche nach Spuren der  Urarier, die angeblich in Tibet beheimatet waren. Alle Teilnehmer der Expedition sind daher auch gleichzeitig SS-Männer, die unter dem Zeichen des Hakenkreuzes unterwegs sind. Peter Meier-Hüsing stuft vier als überwiegende Opportunisten, die sich willfährig dem Unrechtssytem unterwarfen, um ihren Forscherdrang zu befriedigen, der fünfte, Bruno Beger, war wohl auch eher ein Überzeugungstäter, der mit zahlreichen Utensilien zur Schädelvermessung im Gepäck reiste. Über Sikkim gelingt es der Expedition, sich Einlass nach Tibet zu verschaffen, wo sie vor allem Lhasa besuchen, bevor sie die erste Hauptstadt des Landes,Yumbhu Lhakhar besichtigen können. Sie lernen dort zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten des Landes kennen, forsche und spionieren wohl auch ein bisschen, aber Beweise für die esoterischen Ariertheorien finden sie nicht, wobei es auch so zu sein scheint, dass bis auf Beger, der zahlreiche Messungen an den Schädeln der Tibeter und Schädelabgüsse vornimmt, keiner intensiv sucht. Der sich abzeichnende Weltkrieg führt dann dazu, dass die Expedition, die zunehmend die widerwillige Unterstützung der Briten verliert, abreist und im August 1939 ins Deutschen Reich zurückkehrt. Peter Meier Hüsing beschreibt schwerpunktmäßig natürlich die Abenteuer der Forscher in Indien und Tibet, aber auch die Vorgeschichte, u.a. den erfolglosen Versuch Schäfers, das Ahnenerbe aus der Expedition herauszuhalten. Aber auch nach der Expedition erweisen sich die Wissenschaftler als willfährige Handlanger der Nationalsozialisten, wobei es wiederum Beger ist, der sich am tiefsten verstrickt, da er nachweisbar an der Vergasung von Juden im KZ Natzweiler beteiligt war, deren Slelette man zum Beweis des Rassenwahns zu benötigen glaubte.

Abschließend geht der Autor auch noch auf die Nachkriegszeit ein, wobei es den Kenner der deutschen Nachkriegsgeschichte wenig überrraschen dürfte, dass Schäfer und Beger mittels Persilschein und fragwürdigen Eigenauskünften eigentlich schadlos aus der Angelegenheit kamen.

Schade finde ich, dass das die esoterischen Ursprünge von Himmlers Weltsicht zwar in der Einführung kurz erläutert werden, aber da hääte ich gern etwas mehr gelesen, auch wenn es offensicht um phantastische Spinnereien handelt. Allerdings wird wieder einmal klar, dass Donald Trump zwar vielleicht der Meister der alternativen Fakten ist, aber keineswegs ihr Erfinder. So galt die Welteislehre als arisches Kontrastprogrmm zur vermeintlichen "jüdischen Physik" Albert Einsteins, dienichts anderes sei "als der in Form von Berechnungen eingekleidete, unüberbietbare Höhepunkt der geistigen Veriirung und wahnwitzigen Verneinung alles über dem Stoffe Stehenden, Geistigen und letzten Ende Göttlichen der Welt" (S. 24). Also wissenschaftliche Erkenntnis gegen borniertes Wunschdenken, kommt einem bekannt vor, oder?

Cover des Buches Nazis in Tibet (ISBN: 9783806234381)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Nazis in Tibet" von Peter Meier-Hüsing

Was sucht Nazi-Deutschland in Tibet?
Bellis-Perennisvor 6 Jahren

Autor Peter Meier-Hüsing bearbeitet in vorliegendem Buch ein Thema, das schon seit langem Anlass zu wilden Spekulation bietet: Die Expedition des Ernst Schäfer nach Tibet. 

Im Dezember 1938 überschreiten fünf junge Deutsche den Himalaya-Pass Nathu-La und streben der verbotenen Stadt Lhasa zu. Diese Tibet-Expedition in das bislang unerforschte Gebiet ist eine Marotte zweier schwieriger Personen: Zum einem Ernst Schäfer selbst, der sich in den Kopf gesetzt hat, die verbotene Stadt Lhasa zu betreten sowie biologische Studien zu betreiben. Zum anderen Heinrich Himmler, der mit seinem okkulten Glauben vom „Urarier“ Schäfers Expedition fördert, um seiner SS-Organisation „Ahnenerbe“ wissenschaftlichen Touch zu verleihen. 

Wer waren nun die fünf Deutschen? Neben Ernst Schäfer, dem Ornithologen und Leiter, waren der SS-Hauptsturmführer und Anthropologe Bruno Beger, der Geophysiker Karl Wienert, der Entomologe und Fotograf Ernst Krause und Karawanenführer Edmund Geer. 

Die fünf Deutschen haben neben Wagemut noch jede Menge Hakenkreuzwimpel und Messinstrumente im Gepäck. Was sollen die Deutschen dort oben, am Dach der Welt erforschen?

Ging es nur um zoologische Forschungen, anthropologische Vermessungen und erdphysikalische Experimente? Oder hat diese Reise vielleicht auch politische Ziel? Sollten hier, hinter dem Rücken des britischen Empire diplomatische Kontakte geknüpft werden? Nur mit wem? Mit China? Oder sollten sie in Tibet doch das Geheimnis der Ur-Arier lüften? 

Die Spekulationen rund um diese Expedition 1938/39 sind bis heute nicht gänzlich verstummt. Der Autor versucht nun, aufgrund erhalten gebliebener Unterlage den Sinn dieser Unternehmung zu rekonstruieren. 

Recht bald ist klar, dass sich die Vertreter mit ursprünglich naturwissenschaftlichen Interesse willfährig vor den ideologischen Karren spannen lassen. Damit verraten sie die Wissenschaft und gehen in weiterer Folge ruhigen Gewissens über Leichen.

Doch nicht nur die Expeditionsteilnehmer entpuppen sich als wenig wissenschaftlich. Auch das als asketisch betrachtete Tibet erweist sich als Mythos. Man zecht mit den Deutschen und grölt (Reichs)deutsches Liedgut, was wiederum ein wenig später Heinrich Harrer verwundern wird. 

Meine Meinung: 

Der Autor versucht Licht ins Dunkel der Expedition zu bringen, der nach wie vor der Mythos des Okkulten anhängt.

Hin und wieder widerspricht sich der Autor diesbezüglich. Letztendlich scheint der Beweis gelungen, dass die Expedition eben nichts mit okkultem Gedankengut eines Heinrich Himmlers zu tun hatte (z.B. S. 266). 

Sehr aufschlussreich und interessant finde ich den weiteren Werdegang der Expeditionsteilnehmer während des Zweiten Krieges und natürlich danach. Gerade Ernst Schäfer ist kein „Mitläufer“, wie er gerne erklärt, nein er ist ein skrupelloser Opportunist.  

Bruno Beger widmet sich weiter den anthropologischen Studien und benützt dafür KZ-Häftlinge aus Auschwitz. Er wird von den Amerikanern verhaftet und trotz Beteiligung an mehrfachem Mord in seinem Entnazifizierungsverfahren als „minder belastet“ eingestuft.  

Der Schreibstil ist der eines Journalisten. Manches wie die Beschreibung der Reise selbst, liest sich wie ein Abenteuerbericht. Allerdings orte ich eine Menge Tipp-Fehler.

Immer wieder verlässt Peter Meier-Hüsing die chronologische Abfolge und springt durch Zeit und Raum.

Was mich persönlich stört, ist die, ein wenig selbstgerechte, Darstellung mit dem Wissen von heute. Hier hätte ich mir eine objektivere Berichterstattung gewünscht, auch wenn viele Taten der Protagonisten zu verurteilen sind.  

Fazit: 

Das Buch ist wichtig, dennoch muss ich weitere Informationen zu diesem Thema einholen, daher nur drei Sterne.


Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 8 Bibliotheken

Worüber schreibt Peter Meier-Hüsing?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks