Cover des Buches Lucian im Spiegel (ISBN: 9783957712189)
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Rezension zu Lucian im Spiegel von Peter Nathschläger

Poetisch und traurig

von Biest vor 6 Jahren

Rezension

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Biestvor 6 Jahren
Inhalt:

Lucian Trujilo-Ortiz führt ein Doppelleben: tagsüber der wohlhabende Sohn des kubanischen Botschaftssekretärs und nachts der begehrteste Stricher der Donaumetropole. Mit den Gefühlen seiner Freunde und Freier spielt er ebenso so gerne wie mit seiner Identität. Am meisten leidet darunter der junge Daniel, der Lucian so sehr liebt, dass er ihn irgendwann nur noch hassen kann. Und Daniel wünscht seinem Liebsten den Tod.

Zum Autor:

Peter Nathschläger stammt selbst aus Wien. Er arbeitete als Bühnentechniker u.a. für die Staatsoper Wien, das Volkstheater Wien und die Volksoper Wien. Seit 1998 arbeitet er als IT Prozess Manager. Der Autor hat zahlreiche Werke in Anthologien sowie seinen Roman "Der Sturmgondoliere" im Größenwahn Verlag veröffentlicht.

Sein neuestes Werk „Lucian im Spiegel“ beleuchtet die Nachtseite Wiens. Zwischen Gier und Geld offenbart sich das Leben der flammenden Herzen. Herzen, die sich nichts anderes wünschen, als geliebt zu werden. Doch Liebe braucht Hingabe, Opferbereitschaft und Vertrauen. Eigenschaften, die vor dem Spiegel der Eitelkeit missverstanden werden – auch wenn Spiegel immer die Wahrheit zeigen.

Meine Meinung:

Der Einstieg war nicht leicht, aber wenn man mal drin ist, dann ganz.
Die Geschichte ist unglaublich poetisch erzählt. Sehr detailliert beschreibt der Autor Lucians Leben auf dem Wiener Straßenstrich. Er tut dies durch Richard Grier, einen ehemaligen Polizisten, der Freunde, Familie und Bekannte von Lucian besucht und sich deren Geschichten über die gemeinsame Zeit mit ihm erzählen lässt.

Die Wortwahl der einzelnen Charaktere ist zum Teil ziemlich obszön. Was im krassen Gegensatz zum sonst wirklich sehr poetischen Schreibstil steht. Aber genau diese Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Lucian scheint in der Geschichte unnahbar. Daran scheint so manch einer zu zerbrechen. Die Stimmung der Personen kommt sehr schön zur Geltung. Man leidet regelrecht mit ihnen. Die Story macht traurig, schockiert und lässt einen nachdenklich werden.

Anfänglich konnte ich mit dem Cover nicht viel anfangen, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es sehr gut passt. Der Schreibstil ist recht anspruchsvoll und man muss langsam lesen, um wirklich alles zu verstehen und in sich aufzunehmen.

Fazit:

Eine außergewöhnliche Geschichte. Eine klare Leseempfehlung nicht nur für Fans von Queer/LGBT Literatur.
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