‚Expositionsverfahren gehören zu den am besten untersuchten psychotherapeutischen Behandlungsmethoden, und man darf ohne Zögern behaupten, dass sie sehr effizient sind.‘ (Seite 13)
Peter Neudeck befasst sich in seinem Buch initial mit den Grundlagen der Exposition (z.B. graduierte und massierte Exposition, in vivo und in sensu, interozeptive Exposition, Indikationen und Kontraindikationen). 7
Danach geht er auf Diagnostik, Psychoedukation, kognitive Vorbereitung, Durchführung und Anwendung der Techniken ein.
Schließlich beschreibt Neudeck die Exposition bei Angststörungen (situations- und ortsbezogene Ängste, körperbezogene Ängste, soziale Ängste, Ängste vor Tieren, Blut-, Verletzungs- und Spritzenangst, exzessives Sorgen, zwanghafte Rituale und aufdringliche Gedanken, quälende Erinnerungen und intrusive Gedanken nach Trauma). Zudem findet sich ein (knappes) Kapitel zu Exposition bei anderen psychischen Störungen (Borderline-Persönlichkeitsstörung, Depression, Cue Exposure).
Im Anhang finden sich u.a. Prüfungsfragen.
In meiner therapeutischen Tätigkeit mache ich sehr gerne Exposition - es macht einfach Spaß, etwas zu tun, das funktioniert und von dem man weiß, dass es funktioniert. Deshalb wollte ich gerne noch mehr über Exposition erfahren, und dieses Buch ist wirklich perfekt, wenn man sehr klar, strukturiert, übersichtlich, verständlich und praxisnah das eigene Wissen erweitern möchte.
Das Buch ist schon ein paar Jahre alt, ist aber trotzdem zum größten Teil auf dem aktuellen Stand der Forschung. Nur bei den Psychosen hat sich die Situation ziemlich verändert: Im Buch werden Psychosen noch als Kontraindikation für Exposition benannt, tatsächlich zeigen aktuelle Forschungsergebnisse jedoch, dass Exposition auch bei Psychoseerfahrenen möglich, hilfreich und vor allem sicher ist.
Ansonsten bin ich extrem zufrieden mit dem Buch. Besonders hat mir gefallen, dass alles sehr knapp beschrieben wird, aber trotzdem so ausführlich ist, dass das Buch ausreicht, um dem Leser ein solides Wissen über verschiedene Expositionsverfahren und bei unterschiedlichen psychischen Störungen zu vermitteln. Hilfreich fand ich hierbei auch die vielen Tabellen mit konkreten Auflistungen von typischen Befürchtungen, Sicherheitsverhalten etc. bei den einzelnen Störungen.
Das Buch ist meiner Meinung nach perfekt für Einsteiger ins Thema Exposition, aber auch für Fortgeschrittene geeignet.
Peter Neudeck
Alle Bücher von Peter Neudeck
Therapie-Tools Störungsmodelle in der Verhaltenstherapie: Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial
Motivationale Methoden: Techniken der Verhaltenstherapie. Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial
Expositionsverfahren
Therapie-Tools Verhaltenstherapie
Neue Rezensionen zu Peter Neudeck
»Es ist [...] die Balance zwischen einer Aktivierung der Probleme und einer Aktivierung der Ressourcen und positiven Emotionen des Patienten, welche für den Erfolg einer Therapie entscheidend ist [...]. Hierbei ist die Bedeutung der therapeutischen Beziehung nicht zu unterschätzen [...]. Klaus Grawe hat hierzu geschrieben: ‚Ressourcenaktivierung geschieht zu einem großen Teil in der Therapiebeziehung, durch die Therapiebeziehung und für die Therapiebeziehung, ganz abgesehen davon, dass eine gute Therapiebeziehung als Folge einer gelungenen Ressourcenaktivierung angesehen werden kann und selbst eine wichtige Ressource des Patienten darstellt.‘« (Seite 139)
Claas-Hinrich Lammers fasst in seinem Buch initial Grundlagen der Emotionspsychologie und Emotionsregulation zusammen, erwähnt Indikationen und Kontraindikationen einer emotionsfokussierten Therapie, beschreibt Behandlungsaufbau und Vorbereitung.
Danach setzt er sich mit konkreten Techniken der emotionsfokussierten Arbeit auseinander, z.B. Emotionsanalyse, metaemotionale Arbeit, Bedürfnisanalyse von Emotionen, emotionsfokussierte Gesprächsführung, Imagination, Exposition, Ressourcenaktivierung, Stuhltechniken und expressives Schreiben.
Ich interessiere mich aktuell sehr für emotionsfokussierte Techniken, und ich finde, Lammers’ Buch ist das beste, das ich bisher zum Thema gelesen habe.
Lammers bietet einen sehr guten Überblick über emotionsfokussierte Arbeit, schreibt verständlich und klar, hat mich für meine eigene therapeutische Tätigkeit im Bereich der Psychosenpsychotherapie inspiriert, mich neugierig auf emotionsfokussierte Techniken gemacht und mich zu weiterer Beschäftigung mit dem Thema motiviert.
Sein Buch ist nicht nur ein wahres Füllhorn an Informationen, sondern auch übersichtlich aufgebaut und durch die vielen Fallbeispiele und die konkreten Anleitungen sehr praxisnah.
Ein richtig gutes Buch!
Rezension zu "Motivationale Methoden: Techniken der Verhaltenstherapie. Mit E-Book inside und Arbeitsmaterial" von Peter Neudeck
sabatayn76‚Veränderungsmotivation darf keine Voraussetzung für eine Psychotherapie sein.‘ (Seite 9)
René Noack und Peter Beiling setzen sich im Grundlagen-Kapitel mit Motivationspsychologie und mit den Kernelementen der motivierenden Beziehungsgestaltung auseinander, bevor sie praktische Therapietechniken vorstellen: Motivationsanalyse, grundlegende Gesprächsführungsstrategien und -techniken (z.B. offene Fragen, reflektierendes Zuhören, Zusammenfassen), Bewusstmachen eigener Werte und Motive, Ambivalenzbearbeitung, Finden und Formulieren von Therapiezielen sowie laufende Motivierung und Motivationsprüfung.
Ich empfand den Einstieg mit der Wiederholung von Inhalten aus der Lern- und der Motivationspsychologie sehr gelungen, denn mein Psychologiestudium liegt schon eine Weile zurück. Sehr gut fand ich dabei die ‚Implikationen für die Psychotherapie‘; ich hätte mir in meiner Studienzeit genau diese Einbettung von theoretischen Grundlagen in die psychotherapeutische Praxis gewünscht, denn so versteht man von Anfang an, wie wichtig diese Inhalte auch für die spätere psychotherapeutische Arbeit sind.
Die ausführlichen Fallbeispiele und die übersichtlichen Tabellen und Grafiken unterstützen beim Verständnis der Inhalte und helfen für die konkrete Anwendung der Techniken.
Hilfreich fand ich auch die vielen Dialoge zwischen Therapeut und Patient, die zahlreichen Beispielfragen, die Arbeitsblätter, die Übungsvorschläge, den Fragebogen zu den Lebenszielen und die Liste mit Werten. Allerdings ist mir aufgefallen, dass der Fragebogen fehlerhaft bzw. unvollständig ist, was mich etwas geärgert hat, weil er damit weniger brauchbar ist als gehofft.
Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen, und es hat mir bei aktuellen Fragestellungen in meiner therapeutischen Arbeit weitergeholfen.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 6 Bibliotheken
auf 2 Merkzettel