Cover des Buches Unsere wunderbaren Jahre (ISBN: 9783839815144)
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Rezension zu Unsere wunderbaren Jahre von Peter Prange

Dem realen Nährboden fehlt es an Dünger

von Ro_Ke vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Dem realen Nährboden fehlt es deutlich an Dünger. Spannungsarm und profillos gerät dieses „Epos“ schnell in Vergessenheit. Schade!

Rezension

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Ro_Kevor 6 Jahren

Klappentext (Lovelybooks):


Es ist der 20. Juni 1948. Das neue Geld ist da. 40 DM 'Kopfgeld' gibt es für jeden. Für die drei so verschiedenen Schwestern Ruth, Ulla und Gundel, Töchter des geachteten Fabrikanten Wolf in Altena, für Tommy, den charmanten Improvisator, für den ehrgeizigen Jung-Kaufmann Benno, für Bernd, dem Sicherheit das Wichtigste ist. Was werden die sechs Freunde mit ihrem Geld machen? Welche Träume und Hoffnungen wollen sie damit verwirklichen? Schicksalhaft verbunden erleben sie über drei Generationen die Bundesrepublik der D-Mark.


Meine Meinung:


Ich hab zu der gekürzten Hörbuchfassung, die immerhin eine Laufzeit von über 18 Stunden aufweist, gegriffen. Letztendlich bin ich über meine Wahl des Mediums sehr froh, da es trotz Streichungen zu einigen Längen kommt und die Handlung wenig Spannungsmomente bietet. Allerdings transportiert Sprecher Helmut Zierl den sehr unterhaltsamen Schreibstil gekonnt nach außen zum Zuhörer, was mich durchhalten ließ.


Es fängt vielversprechend an und mein Interesse war durchaus geweckt, zu erfahren wie die Protagonisten, durch den Einsatz ihrer „40 DM Kopfgeld“, den weiteren Verlauf der Handlung bestimmen würden.


Leider entwickelt es sich zu einer ziemlich belanglosen Familiengeschichte, in der einige zwischenmenschliche, wie auch geschäftliche Geheimnisse aufgedeckt werden, bei denen Peter Prange versucht, einen geschichtlichen bzw. politischen Bezug zu kreieren. Dieser Versuch wirkt oftmals leicht hölzern und stellenweise auch unfreiwillig komisch, wenn er z. B. den Leser an der Lebensgeschichte seiner „Angelika“ teilhaben lässt.


Bei den vielen Charakteren fehlt es mir eindeutig an Profil, denn sie bleiben selbst über Generationen hinweg fast beliebig austauschbar. Ein Punkt, der mich etwas verwundert, da es wohl einen realen Bezug gibt und der Autor auch sich selbst eindrücklich in die Handlung geschrieben hat.


Mir hat jedoch gut gefallen, wie der Autor seiner Heimatstadt Altena mit diesem Werk ein Denkmal setzt. Dessen städtische Entwicklung wird anschaulich dargestellt und man bekommt Lust, der Stadt und der Burg Altena einen Besuch abzustatten.


Fazit:


Dem realen Nährboden fehlt es deutlich an Dünger. Spannungsarm und profillos gerät dieses „Epos“ schnell in Vergessenheit.

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