Rezension zu "Geld!" von Peter Rosei
„In knappen Zügen entwickelt Rosei ein großes Panorama vom Spiel des Geldes. (…) Roseis Roman kann als Lehrstück gelesen werden: über den Lauf des Geldes, die kapitalistische Zirkulation und vor allem über dessen verdinglichenden Auswirkungen auf die Menschen. (Werner Jung, NEUES DEUTSCHLAND)“
Dieser Beurteilung kann ich leider nichts abgewinnen. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt, was der Autor eigentlich seinen Lesern mitteilen will.
Dass Geld den Charakter verdirbt? Nun ja, diese Weisheit ist jetzt nicht wirklich neu.
Um was geht es?
Mehrere Handlungsstränge, die gleichzeitig Familiengeschichten sind, treffen punktuell zusammen. Allen ist die Jagd nach Geld gemeinsam.
Georg Asamer, kinderloser Witwer und Eigentümer einer erfolgreichen Werbeagentur in Wien ernennt den, aus armen Verhältnissen, aber sehr ehrgeizigen Studenten, Andreas Sykora zu seinem Nachfolger und Erben.
Als Sykora mit seiner frisch angetrauten Ehefrau auf Hochzeitsreise ist, trifft er auf der exotischen Insel Hans Falenbruck, Sohn eines schwer reichen Pharmagigantens aus der Schweiz, der sich auf den fernen Inseln einen Namen als Hotelmanager gemacht hat.
Nach dem Tod des Vaters steigt Falenbruck in den Pharmariesen ein und gründet ausgerechnet in Wien die Zentrale für das Osteuropageschäft. Hier trifft er wieder auf das Ehepaar Sykora.
Doch nicht nur Frau Sykora hat es Falenbruck angetan, nein, er begegnet auch Irma Wonisch wieder, die er einst auf Betreiben der Väter heiraten hätte sollen. Irma ist inzwischen selbst sehr erfolgreich und gibt sich mit dem Broker Tom Loschek ab.
Der smarte Loschek lockt alle mit „todsicheren“ Anlageformen.
Meine Meinung:
Die Erzählweise gemahnt ein wenig an Arthur Schnitzler. Die Paare die sich aufeinander zu bewegen und wieder auseinanderdriften, erinnern mich an den „Reigen“. Nur dass es nicht um Sex sondern um Geld geht.
Peter Rosei ist ein Romancier und kommt in diesem Buch mit wenigen Dialogen aus, was es eben ungewöhnlich macht.
Fazit:
Die Sprache ist schön, aber die Geschichte dahinter fühlt sich für mich sehr flach an. In Anlehnung an Arthur Schnitzler: „Der Kapitalismus ist ein weites Land“.