Rezension zu "Pamela" von Samuel Richardson
Die Begeisterung, die Pamelas tragische Geschichte zur Zeit ihrer Veröffentlichung ausgelöst hat, ist heute nur noch sehr schwer nachzuvollziehen. Der Geschichte mangelt es an Glaubwürdigkeit (mal ganz ehrlich, wer kann in den 24 Stunden, die der Tag hat, so viel schreiben und obendrein auch noch das alles erleben, was er da schreibt?), Feinfühligkeit (diese Schwarz-Weißmalerei wirkt heute einfach nur noch lächerlich..) und vor allem an Spannung. Durch die ersten 100, 200 Seiten habe ich mich noch mutig durchgekämpft, aber durch Pamelas ausgiebigen Dankesbekundungen musste ich mich auch ziemlich quälen...
Wer sich das Buch trotzdem antun will, weil er es vielleicht für die Uni lesen muss oder es als eine Wissenslücke ansieht, die er nicht ungefüllt lassen kann, der sollte am besten im Hinterkopf behalten, dass das Buch seinerzeit ein riesiger Erfolg war und auch sicher auch heute noch qualitativ hochwertig ist- auch wenn sich die Ansprüche der Leser etwas verändert haben.
Leider weiß ich nicht mehr, wer es gesagt hat, aber es wäre vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass eben dieser Jemand Pamela als den zweitpornografischsten Roman überhaupt bezeichnet hat.. nach Jane Eyre.. Nicht, dass ich das nachvollziehen könnte, ich wollte es nur mal gesagt haben.. :)