57 Menschen flüchteten im Jahr 1964 durch einen Tunnel in der Bernauer Straße in den Westen.
Daneben gibt es ganz viele Schicksale rund um die Berliner Mauer. In der Zeit wo sie errichtet wurde, während sie stand und auch danach, als sie schon nicht mehr steht. Ja, sie gerät nicht in Vergessenheit und das ist auch gut so.
In diesem Buch lernen wir die Gruppe um Wolfgang Fuchs kennen. Hautnah erleben wir die Planung einer Flucht, die Vorbereitung und als Krönung die erfolgreiche Durchführung einer Tunnelflucht. Ganz viele Stunden Arbeit sind damit verbunden, viele Unannehmlichkeiten (kein Klo, Feuchtigkeit), Opfer, Große Sorgen und Angst. Und immer wieder gibt es Rückfälle. Sei es, dass ein Tunnel an einer Stelle einstürzt oder dass der Tunnel verraten wird. Umso schöner, wenn die Flucht klappt.
Das Buch behandelt ein wichtiges Thema der deutschen Geschichte. Viele von uns haben die Mauer noch erlebt. Aber hier im Westen hat man sich doch oft wenig Gedanken darum gemacht, was es wirklich bedeutet. "Fluchthelfer" bringt uns der Thematik näher, dazu gibt es viele Fotos und Skizzen, die das Gelesene noch vertiefen.
Ich bin sehr froh, dass ich das Buch innerhalb einer Leserunde lesen durfte.
Schwierigkeiten hatte ich etwas damit mir alle Namen zu merken. Gewünscht hätte ich mir noch mehr Erlebnisse/Berichte der Menschen auf beiden Seiten der Mauer und vielleicht ein Kapitel , wie es heute den Menschen dort geht und denen, die geflüchtet sind.
Aber das sind nur Kleinigkeiten und so ist es ein sehr gutes Buch für alle, die sich für die deutsche Geschichte und die Berliner Mauer interessieren.
Peter Schulenburg
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'Wir lebten in Freiheit und wussten das sehr zu schätzen. (...) Wir hätten diese Freiheit auch gern Anderen ermöglicht.'
Inhalt:
Die beiden Autoren agierten als Fluchthelfer in der Gruppe um Wolfgang Fuchs und erzählen in ihrem Buch von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen bei Fluchthilfeaktionen, von Erfolgen und Misserfolgen, von Hoffnungen und Enttäuschungen, von unterschiedlichen Fluchtmöglichkeiten, die sie ausreisewilligen DDR-Bürgern geboten haben. Dabei wurden auch andere Fluchthelfer, Flüchtlinge, Politiker, Wissenschaftler und Journalisten befragt, Akten wurden eingesehen und persönliche Aufzeichnungen wurden zusammengetragen. Das Buch behandelt die Jahre 1961 bis 1965, in denen die beiden Autoren selbst in der Fluchthilfe aktiv waren.
Mein Eindruck:
Von Keussler und Schulenburg ist ein interessantes und lehrreiches Buch gelungen, das sehr detaillierte Einblicke in Aktionen, Pläne, Überzeugungen, Ideen und Gedanken der Fluchthelfer bietet. Manche Abschnitte lesen sich dabei fast wie ein Thriller und weniger wie ein Sachbuch, sind spannend und fesselnd. Andere Kapitel empfand ich jedoch als zu ausufernd, zu detailliert und abschweifend, so dass mir die Lektüre dann weniger Spaß gemacht hat und etwas zäher war. Sehr schön ist die reiche Bebilderung, die es ermöglicht, dass man sich die Aktionen sehr gut vorstellen kann. Kritisieren muss ich jedoch die sehr knappen Bildlegenden, die oft wenig Information zur Abbildung bieten.
Mein Resümee:
Die einzelnen Kapitel sind meiner Meinung nach qualitativ sehr unterschiedlich, so dass ich einige als sehr gut, andere als weniger gut gelungen empfand. Insgesamt handelt es sich um ein sehr informatives Buch, das tiefe Einblicke in die Tätigkeit von deutsch-deutschen Fluchthelfern bietet.
also mich hat das buch definitiv beeindruckt! ich bin eigentlich nicht der grosse sachbuchleser, aber dieses buch war sehr gut geschrieben. durch die thematik hat natürlich auch die spannung nicht fehlen können. man weiss einfach immer noch viel zuwenig, was damals tatsächlich so abgegangen ist, vor allem im verborgenen. wie viel die leute doch füreinander getan haben, welche strapazen sie auf sich genommen haben dafür. wirklich ein grossartiges werk! kann ich auf jeden fall weiterempfehlen, auch an leute, die wie ich eigentlich nicht so die fach- und sachbücher lesen, aber an dem thema ein wenig interesse haben!