Rezension zu Verkaufte Erleuchtung von Peter Schwendele
"Der Tod ist der Höhepunkt des Lebens."
von Durga108
Kurzmeinung: nicht nur für Baden-Württemberger...
Rezension
Durga108vor 6 Jahren
, sagte Osho.
Auf dem Cover steht "Baden-Württemberg Krimi". Es stimmt, die Handlung spielt vorwiegend in der Nähe von Ulm, allerdings ist bei diesem Regionalkrimi die Region nicht so wichtig wie z.B. bei einem Kluftinger oder Eberhofer. Er könnte genauso gut im Teutoburger Wald, in der Eifel oder im Schwarzwald spielen. Überall dort wurden bzw. werden andere Lebensformen als die bekannten bürgerlichen i.d.R. argwöhnisch betrachtet. So geht es auch Namito, einem langjähriger Sannyasin, der sich mit ca. 20 Gleichgesinnten im Lautertal in den Nebengebäuden eines heruntergekommen Bauernhofs niedergelassen hat. Sie versuchen mit biodynamischem Gemüseanbau und div. Therapieangeboten mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen. Der Hof gehört dem Alkoholiker und Ekel Alfons Schindler, der zusammen mit seinem bettlägerigen Vater im Hauptgebäude des Hofes lebt. Eines Tages taucht die junge Silvie Winkel auf, die schon nach kurzer Zeit in Unterwilzingen tot aufgefunden wird. Das Ermittlerteam aus Claus Benz genannt Daimler, Zita Gehring und Horst Hektor nimmt die Ermittlungen und die Geschichte Fahrt auf. Mit jeder neuen Person entstehen neue Handlungsstränge, die Peter Schwendele gekonnt zu einem logischen und authentischen Gesamtbild zusammenlaufen lässt. Außerdem erhält der Leser durch die unterschiedlichen Perspektiven, u.a. durch Tagebucheinträge immer mehr Informationen sowohl zum eigentlichen Tathergang als auch zur Bhagwan-Bewegung an sich. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer hinter dem Verbrechen steckt.
"Verkaufte Erleuchtung" bringt fast 400 Seiten lang Lesefreude und ich empfehle das Buch gerne weiter.