Peter Spiegel

 4,5 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Muhammad Yunus - Banker der Armen, Das Terra-Prinzip und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Peter Spiegel (* 1953) ist Leiter des GENISIS Institute for Social Business and Impact Strategies in Berlin, gemeinsam mit Prof. Yunus Präsidiumsmitglied im Global Economic Network sowie Sachbuchautor, u.a. der Kurzbiographie „Muhammad Yunus - Banker der Armen“. www.peterspiegel.de

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Spiegel

Cover des Buches Muhammad Yunus - Banker der Armen (ISBN: 9783451058806)

Muhammad Yunus - Banker der Armen

(4)
Erschienen am 03.02.2009
Cover des Buches Die 1-Dollar-Revolution (ISBN: 9783492057790)

Die 1-Dollar-Revolution

(1)
Erschienen am 01.08.2016
Cover des Buches Faktor Mensch (ISBN: 9783894831035)

Faktor Mensch

(1)
Erschienen am 09.05.2005
Cover des Buches Gute Geschäfte (ISBN: 9783351027070)

Gute Geschäfte

(1)
Erschienen am 25.06.2009
Cover des Buches Eine bessere Welt unternehmen (ISBN: 9783451064067)

Eine bessere Welt unternehmen

(1)
Erschienen am 09.11.2011
Cover des Buches Gerechtigkeit (ISBN: 9783579086637)

Gerechtigkeit

(1)
Erschienen am 25.04.2017
Cover des Buches Planet We (ISBN: 9783527511419)

Planet We

(0)
Erschienen am 08.02.2023

Neue Rezensionen zu Peter Spiegel

Cover des Buches Gerechtigkeit (ISBN: 9783579086637)
TaHas avatar

Rezension zu "Gerechtigkeit" von Franz Alt

TaHa
Ein umfassendes Manifest

Franz Alt ist bekannt unter anderem als langjähriger Moderator des Politmagazins 'Report Baden-Baden' beim SWF und 'Querdenker' auf 3Sat. Er ist wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, z.B. dem Adolf-Grimme-Preis, Deutschen Solarpreis und der Goldenen Kamera. Als sehr politischer (aber nicht Partei-politischer), streitbarer Mensch ist er u. a. durch seinen offenen Brief an H. Kohl nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl bekannt und aus neuerer Zeit durch sein Engagement gegen Stuttgart 21. Er hat bereits mehrere Werke veröffentlicht. Seine Internetpräsenz lautet Sonnenseite.com und führt im Untertitel: Ökologische Kommunikation mit Franz Alt.

Der Soziologe Peter Spiegel ist Gründer des Horizonte Verlages GmbH, der UNESCO Publikationen, Dreikurs und Gorbatschow Veröffentlichungen betreute. Er gründete Terra One World Network e.V. und hat mit dem Dalai Lama, Nelson Mandela und Gorbatschow persönlich zusammengearbeitet. Bislang hat er mehrere Werke veröffentlicht.

Nun haben der Umweltvisionär und der Sozialvisionär ein gemeinsames Manifest heraus gebracht mit dem Ziel, eine Grundsatzerklärung zur Gerechtigkeit für alle zu geben. Die Leitidee umfasst einen realistischen Wohlstand, Frieden auch mit der Natur, sinnstiftender Arbeit, soziale Sicherheit und Teilhabe aller. Das Werk ist in zweigeteilt. Im ersten Teil stellt Alt seine Thesen zur Gerechtigkeit vor. Er gliedert sie in die Punkte neue Globalisierung, kein Leben ohne Umbrüche und Verunsicherungen, sind wir noch zu retten, Wendezeit, utopische Oasen oder Wüsten der Banalität, auch die Bevölkerung wächst nicht ewig, 13 Öko(an)gebote, ohne Gerechtigkeit keine Demokratie.

Peter Spiegel füllt den zweiten Teil ab Seite 107 mit den Themenfeldern Gerechtigkeit als Entfaltung der menschlichen Potenziale, Revolution des Bildungswohlstands, Revolution des sozialen Wohlstands, Revolution des Demokratiewohlstands, Revolution des Gemeinwohlstands.

Angefügt werden weiterführende Links sowie Literaturangaben.

Alt legitimiert gleich zu Beginn seine Überlegungen mit (gut recherchierten) Zahlen und Statistiken (Erneuerbare Energie: Island ist heute zu 97 %, Costa Rica zu 100% erneuerbar. S. 78) . Er stellt dem Leser die Frage, was ein Rückzug in alte Nationalismen hilft, wo doch „unser Bauchnabel“ nicht der Nabel der Welt ist. In Deutschland wurden durch die 33 % Ökostrom mehr als 300000 zukunftsfähige Jobs geschaffen. (S. 30/31). Er hält eine glühende Rede auf Europa (Europa ist das Beste, was Deutschland passieren konnte). Er benennt die Schattenwirtschaft und ihre steuerliche Verwerflichkeit, Milliardensubventionen für Kohle und Atomkraft. Er plädiert für mehr Reife in der Wirtschaft. Die Lösung sieht er in einer ökosozialen, ethischen Marktwirtschaft, nicht in einer freien. Als Verlierer dieser freien Marktwirtschaft sieht er die Armen der Gesellschaft und zukünftige Generationen. Die Verweise auf Religiöses (der Begriff Wunder), Jesus und eine jesuitische Revolution sind mir zu undifferenziert, kommen oft doch sehr plötzlich. Die „Politik der Bergpredigt“ (S. 106) als Lösung anzubieten, nachdem mit flammender Leidenschaft gegen Trump, ökonomische Fehlentscheidungen und menschenfeindliche Lebensumstände postuliert wurde, schmälert die Kraft seiner Leitidee.

Spiegel liest sich in einem anderen Stil – leichter, positivistischer. Er beginnt mit einem Zitat von Wikipedia. Viele seiner Ideen präsentiert er in Form einer Aufzählung (Wohlstandsfaktoren. S. 114/115.) Er zeigt seinem Leser den Erfolg des Salman Khan auf, der die für Spiegel bedeutendste Bildungsrevolution der Menschheitsgeschichte zustande brachte – kurze Lernvideos (S. 129).  Schüler und die Verantwortungsübernahme sind im Fokus. Er postuliert einen global durchgesetzten Mindestlohn mit einer Lohnuntergrenze von 1 Dollar pro Stunde( S. 151) und erkennt darin eine soziale Innovation. Er schlägt vor, das die Länder der Welt 1% ihres BIP in einen Global Goal Fund einzahlen. Er gibt für 2016 die Summe 88 Mio. Dollar an und führt in einer Auflistung auf, wie die Mittel verwendet werden. Hier nennt er auch gleich Zahlen, z.B. 130 Mio. Dollar für globale Arbeitslosen- und Sozialgrundversicherung.

Das Werk beschäftigt sich mit sehr aktuellen Themen: Bernie Sanders, Trump, Onlinelearning, Airbnb.

Es werden Werte, Orientierungen, eine Haltung formuliert und für sie geworben. Das ganze Manifest ist doch sehr komplex. Auf wenigen Seiten (187) wird im Grund alles verhandelt. Das hier vieles doch nicht zu Ende gedacht werden kann, Hintergründe offen bleiben, liegt eigentlich auf der Hand. Lohnenswert ist die Lektüre allemal, auch wenn die Wenigsten bei allen Thesen mitgehen dürften. Es eröffnet neue Denkmuster, sensibilisiert für Ungerechtigkeiten.

Cover des Buches Die 1-Dollar-Revolution (ISBN: 9783492057790)
M

Rezension zu "Die 1-Dollar-Revolution" von Georgios Zervas

M.Lehmann-Pape
Bedenkenswert – und bezahlbar!

Bedenkenswert – und bezahlbar!

Der „Fair-Trade Fachmann“ Zervas und der Zukunftsforscher Spiegel (Gründer des Vision Summit) formulieren in diesem Werk ihre zunächst als „Vision-Vortrag“ vorgestellte Idee der nachhaltigen Mehrung des Wohlstandes für alle Bewohner des Planeten aus.

Im Kern fordern beide im Buch nichts anderes als einen „Mindestlohn“ (eine Idee, die meist umgehend auf hartnäckigen Widerstand der Industrie und Wirtschaft stößt). Einen Mindestlohn von einem Dollar. Dies allerdings (und natürlich) nicht in den hochentwickelten Industrienationen, sondern an all jenen Orten, an denen das Jahreseinkommen weiter Teile der Bevölkerung unter 5000 Dollar liegt.

„Aber all diese Fortschritte nützen uns am Ende nichts“, so formulieren die Autoren im Blick auf die im Buch durchaus weitgehend positiv eingeschätzte Globalisierung. Die eben daran hinkt, dass nicht zeitgleich zur Ausbreitung der menschlichen Gestaltungspotenziale auch eine ebenso wichtige und gleich starke Ausbreitung der menschlichen Gesamtverantwortung ihren Weg findet.

Dabei, das ist die feste Überzeugung, die im Buch vertreten, begründet und vielfach mit eindrucksvollen Beispielen belegt ist, ist der erste, zwingende und notwendige Schritt eine Beendigung der massenhaften (gewollten und erbittert verteidigten) Sklavenlöhne. Hier ist die Hauptursache nicht nur für Armut und Hunger, sondern für eine Vielzahl weiterer, globaler Probleme.

Rechnerisch hat sich der Wohlstand der Menschheit in den letzten 200 Jahren um etwa den Faktor hundert erhöht. Rein rechnerisch also stellt es überhaupt kein Problem dar, jedem Bürger ein würdevolles Leben zumindest als Chance zu ermöglichen. Wobei die Idee des Mindestlohnes für die Welt zudem noch die Wirkung der Freisetzung kreativer Entwicklungspotenziale mit sich bringt.

Nun ist auch jedem Laien klar, dass die ökonomischen Probleme der Welt nicht an den Bruttosozialprodukten festzumachen sind, sondern an der außerordentlich ungleichen Verteilung der „Fürchte“ des Wirtschaftens. Bei Weitem aber, und das ist etwas ganz anders als die üblichen Wahlkampfstrategien der professionellen Politiker mitsamt ihrer Diskussion um Vermögenssteuern, geht es den Autoren nicht um das „Schröpfen“ von Reichen oder Megareichen. Die Mittel für einen solchen Mindestlohn sollen durch einen Global Goals Fund in Höhe von ein Prozent der Wirtschaftsleistungen der Länder und Nationen gespeist werden.

Und die Zahlen überzeugen im Buch. Genauso, wie die argumentative Kette überzeugt, dass zu all dem nicht Spenden nötig wären, sondern ein sehr grundlegendes Umdenken, was den Wert sozialer Innovationen angeht. Diese stellen den wichtigsten Wert der Menschheit dar. Und die zerreißenden Probleme der Gegenwart finden ihre Ursache darin, dass diese Wahrheit aus Eigennutz, oft wider besseren Wissens, nicht umgesetzt, weitgehend sogar geleugnet wird.

Gleicher Zugang zu Wissen und Kompetenzen, Wohlstandsperspektiven als schärfste Waffe gegen Flucht und Terrorismus, Schlagworte, die im Buch mit Leben gefüllt werden und die zugleich, ohne polemisch zu werden, den Finger auf jene richten, die eben diesen gleichen Zugang nicht wollen. So, wie Nestle sich seit Jahrzehnten Wasserrechte sichert, um später damit Profit zu generieren, so handeln immer noch fast umfassend alle „Geschäftemacher“ und benötigen für dieses „Spiel“ die Abhängigkeit preiswerter Arbeitskräfte.

Ob, trotz der überzeugenden Kraft des Ansatzes und der Argumente sich dabei die Vereinten Nationen in dieses Konzept einbinden lassen und, wenn ja, ob das irgendwelche praktischen Auswirkungen in einer sich rasend ausschließlich um den Profit drehenden Welt hätte, darf in der Gegenwart zu Recht bezweifelt werden.

Das aber alle Veränderungen, Innovationen und Fortentwicklungen in der Geschichte der Menschheit immer mit kühnen Ideen begannen und dass die Stimmung an vielen Orten sich zunehmend kritisch gegen die herrschenden Ungleichheiten richtet, auch das ist wahr.

Eine interessante, durchdachte und lesenswerte Lektüre.

Cover des Buches Muhammad Yunus - Banker der Armen (ISBN: 9783451058806)
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Rezension zu "Muhammad Yunus - Banker der Armen" von Peter Spiegel

TNTina
Rezension zu "Muhammad Yunus - Banker der Armen" von Peter Spiegel

Interessante Einführung in die Arbeit von Mohammed Yunus, lässt allerdings Fragen offen und arbeitet damit, einfach nur Fakten aufzuzählen. Hier wäre es besser, diese noch zu untermauern, mit den Erkenntnissen, warum manche Dinge so ein Ergebnis aufzeigen, anstatt zu versuchen, den Leser mit aneinandergereihten Zahlen zu beeindrucken.
Daher ein Einführungswerk, mit knappen 150 Seiten und ziemlich großer Schrift schnell gelesen. Kritische Auseinandersetzung und komplette Befriedigung des Interesses mit dem Thema Kleinkredite bietet es leider nicht.

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