Rezension zu "Der König von Amerika" von Peter St. Jungk
Ein biographischer Roman ist ja immer eine heikle Sache - was ist wahr, und was wird weshalb dazu gedichtet. Dieser hier ist nicht so richtig gelungen. Manchmal tut er so, als sei er doch eine Biographie. Und für einen Roman bedürfte es eines Plots, eines Spannungsbogens, irgendeiner Entwicklung, was es hier nicht gibt. Erzählt werden die letzten Jahre von Walt Disney, der als ambivalente Figur erscheint, aus den Augen eines Psychopathen, eines ehemaligen Mitarbeiters, der Disney gleichzeitig verabscheut und vergöttert. Was das erzählte ja dann auch wieder in Frage stellt. Ein biographischer Roman kann eine wunderbare Sache sein, wenn eine zündende Idee dahintersteckt (so wie z.B. bei " die Vermessung der Erde"). Hier greift man tatsächlich gescheiter zu einer richtigen Biographie.