Rezension
varietyvor 10 Jahren
Der neuste Roman von Peter Stamm hat mich stark enttäuscht. Natürlich ist da seine klare und schnörkellose Sprache und die Geschichte, welche einen am Anfang packt: Eine Fernsehmoderatorin (selbstverständlich hübsch) verliert bei einem Unfall nicht nur ihren Mann, sondern auch den grössten Teil ihres Gesichts. Was Stamm daraus macht, ist eine eher mühsam zu lesende Erzählung mit vielen Längen und den erwarteten Wendungen (die Hauptperson steht als Aktmodell zur Verfügung; der Künstler zieht sich in die Berge zurück usw.). Um den Autor am Schluss (in ziemlich abgewandelter Form) zu zitieren (S. 253): "Der 'Roman' war zu Ende, 'ich' war frei und konnte 'lesen', 'was' ich wollte." Zum Glück.