Cover des Buches Mystery (ISBN: 9783453061057)
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Rezension zu Mystery von Peter Straub

Rezension zu "Mystery" von Peter Straub

von Sonoris vor 15 Jahren

Rezension

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Sonorisvor 15 Jahren
Nachdem ich mich nun durch den 1. Teil dieser Trilogie durchgequält hatte, habe ich mich an den 2. Teil begeben. Der Klappentext sagte mir zunächst recht wenig. Weder versprach er mir, dass das Buch thematisch besonders spannend sein würde, noch hat mich dieser, wie bei „Koko“ abgeschreckt. Ein Junge namens Tom macht auf einer Insel schreckliche Erfahrungen mit der Wirklichkeit, heißt es dort unter anderem. So begab ich mich mit einer sehr geringen Erwartung an „Mystery“. Nach den ersten Seiten war ich nicht sonderlich begeistert, spielte doch diese Geschichte auf einer Insel, die es gar nicht gibt, wie es Peter Straub gleich klarstellte. Ich weiß nicht warum, aber mit Fantasygeschichten habe ich meine Schwierigkeiten, genauso wie mit surrealen Geschichten, die traumhaft und unrealistisch wirken. Und genau dies kristallisierte sich beim weiteren Lesen heraus. Vieles wirkte besonders am Anfang nicht real existent. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt, in der sie leben, von Außen – ähnlich dem Film „Die Truman Show „ – konstruiert wurde und gesteuert wird. Zudem konnte ich die Geschichte keiner Zeit zuordnen, schien die Hauptstraße gleichermaßen von Pferdekutschen, Automobilen und Fahrrädern befahren zu sein. Erst später zeigte sich, dass sie in der Gegenwart spielen muss. Nichtsdestotrotz blieb bei mir das Gefühl die Geschichte spiele in einer zurückliegenden Zeit, im 19. Jahrhundert vielleicht. Weiterhin schienen die Erlebnisse aus einer großen Distanz heraus geschildert zu sein. Ein Traum des Protagonisten beispielsweise wurde nacherzählt, er wurde nicht erlebbar geschildert. Die ganze Geschichte wurde linear erzählt, sie entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. Anfangs wurde die Situation beschrieben, in der sich Tom befindet. Später deutete es sich an, wohin diese Geschichte dann führen würde. Entsprechend hat mich das Buch auf den ersten 300 Seiten nicht sonderlich gefesselt oder berührt. Dann aber, ab den nächsten bzw. letzten 300 Seiten des Buches als Tom nun in Gefahr geriet und er sich immer mehr in die Ereignisse verstrickte, nahm die Spannung zu. Gleichzeitig erschienen für mich der Ort und die Charaktere realer, was zusätzlich zu der entstehenden Spannung sowie zur Tiefe beitrug. In „Mystery“ gibt es nur wenige Bezüge zu „Koko“, ich behaupte sogar, dass es nicht zwingend notwendig ist, „Koko“ gelesen haben zu müssen, um „Mystery“ verstehen zu können. Aber ich möchte auch nicht zu vorschnell urteilen, gibt es doch noch den dritten und letzten Teil dieser Blaue-Rose-Trilogie „Der Schlund“, vielleicht verbindet dieser die ersten beiden Teile. Auf jeden Fall hoffe ich, dass „Der Schlund“ das doch recht offene Ende von „Mystery“ zu schließen und die entstandenen Fragen zu beantworten weiß.
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