Ein Schlitzer treibt sein Unwesen in München, er nennt sich selbst "Der Imperator". Für ihn sind seine Morde Kunstwerke, die er mühevoll und kunstvoll inszeniert. Ohne dabei Spuren zu hinterlassen, versteht sich. Die Ermittler stehen vor einem großen Problem: Wer ist der Täter? Und wie sollen und können sie ihn schnappen?
In der Geschichte gibt es mehrere Perspektivenwechsel, was ich sehr ansprechend finde. Das gibt dem Buch das gewisse Etwas. Außerdem ist es nicht so vorhersehbar wie andere Bücher. Als Leser hat man teilweise eine Ahnung, wer der Täter sein könnte, nur um kurz danach vom Gegenteil überzeugt zu werden. Es gibt viele tolle Wendungen und so bleibt das Buch durchweg spannend.
Peter Sultani beschreibt alles sehr detailliert. Das ist einerseits ein Pluspunkt, z.B. werden die Leichen und was ihnen angetan wurde genau beschrieben. Natürlich ist das nichts für schwache Gemüter, aber für mich gehört sowas einfach zu einem richtigen Thriller oder Krimi dazu. Der Satz: "Es liegt eine tote Frau auf dem Boden" bringt ja nicht wirklich einen Gruselfaktor mit sich ... Andererseits ist diese detaillierte Schreibweise ganz schön nervig, wenn es um total Belangloses geht. Man könnte Craan beinahe mit dem Finger auf einer Landkarte folgen, wenn er in seinem Auto irgendwohin fährt, so genau ist alles beschrieben. Auf Dauer ist das ganz schön anstrengend. Ich wohne ja selbst in München, daher weiß ich größtenteils, wo und was die Orte sind und es ist wirklich manchmal witzig, wenn man genau über diesen Platz geht oder durch diese Straße und dann an die jeweilige Szene im Buch denkt, aber hier wird es doch etwas (viel) übertrieben. Etwas weniger Straßennamen und weniger Detailiertheit an manchen Stellen würde diesem Buch nicht schaden, im Gegenteil, es würde es deutlich verbessern.
Ich mag den Humor, der sich immer wieder zwischen die tragischen Ereignisse schleicht. Ich glaube, als Mordkommissar oder Rechtsmediziner oder andere Leute mit ähnlichen Berufen, muss man sich diesen trockenen, dunklen Humor erhalten, um nicht verrückt zu werden. Mir gefällt es, dass man von einer schlimm zugerichteten Leiche liest und wenig später ein Lächeln im Gesicht hat, weil Craan wieder mal etwas seltsames denkt. Das macht es zu einem nicht ganz so düsteren Thriller. Allgemein finde ich, dass dieser "Thriller" doch recht harmlos ist, es ist kein knallharter Thriller wie z.B. die von Tess Gerritsen. Dank der doch sehr detailreichen Beschreibung der Leichen aber wohl nichts für allzu schwache Gemüter. Zumindest nicht für diejenigen, die eine besonders große Vorstellungskraft haben ;)
fazit
Alles in allem hat mich das Buch überzeugt. Es handelt sich um einen netten Thriller, eine tolle Geschichte und interessante Personen. Dennoch gingen mir die vielen unwichtigen Details irgendwann auf die Nerven und mit dem Ermittler Craan konnte ich leider auch nicht ganz warm werden. Aber ich musste doch oft lachen (ja, seltsam für einen Thriller) aufgrund der seltsamen inneren Monologen des Ermittlers oder anderen Situationen und die Morde sind auch nicht gerade ohne. 4 von 5 Punkten.
Die ganze Rezension findet ihr hier: http://lucciola-test.blogspot.de/2014/06/rezension-weil-du-bose-bist-peter.html
Peter Sultani
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Ein grausamer Schlitzer treibt sein Unwesen in München. Sein erstes Opfer: eine schwangere Frau wir brutalst ermordet, aufgeschlitzt und ihr Fötus wird ihr entnommen. Am Tatort werden keinerlei verwertbare Spuren gefunden. Die Polizei und Hauptermittler Robert Craan stehen vor einem Rätsel.
Doch Craan hat einen Plan, er will den Medien und den Menschen verheimlichen, um was für einen bestialischen Mord es sicher hierbei gehandelt hat und so den Täter in Rage bringen zu Fehlern zwingen. Doch er hat den Täter unterschätzt, denn schon bald steht auch er auf der persönlichen Liste des Mörders - in einem Abgrund aus Wahnsinnigkeit und dem puren Bösen.
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So weit so gut klingt der ganze Trhiller ja gar nicht schlecht. Wirklich
grausame Morde und ein ziemliche kranker Psycho der hinter dem ganzen
steckt. Wie schon zu Eingang erwähnt eigentlich genau meines -
eigentlich.
Denn irgendwie bin ich so gar nicht in den Thriller hineingekommen.
Der Hauptermittler war mir weder symphatisch noch wirklich
unsympathisch, er war mir schlicht und einfach ziemlich neutral
gestimmt. Stellenweise ist er mir jedoch auch ziemlich auf die Nerven
gegangen und hat sich in meinen Augen recht unprofessionell angestellt.
Denn immerhin sollte er sich auch ohne einen Anhaltspunkt auf der Suche
nach dem Mörder nicht zu spontanen Aktionen vor der Presse oder
Ausrastern bei Pressekonferenzen hinreißen lassen. Da sind ihm schon hin
und wieder sehr stark die Pferde durchgegangen.
Außerdem waren mir die Beschreibungen der Umgebung und vor allem der
Wege die oftmals (zumeist mit dem Auto) zurückgelegt werden zu
langwierig und genau beschrieben. Stellenweise kommt man sich an
Navigationsanweisungen eines GPS Gerätes erinntert vor, was vielleicht
für diejenigen die die Straßen in München kennen wirklich interessant
sein mag. Für Nicht-Kenner der Gegend allerdings ziemlich überflüssig zu
erfahren, dass irgendwer aus Straße X in Straße Y abbiegt und dann an
der zweiten Ampel wieder nach links in Straße Z weiterfährt. Das mag
hier jetzt stark übertrieben dargestellt sein, allerdings hatte ich
manchmal echt dieses Gefühl.
Wirklich gut und herausragend waren dafür die (leider wenigen) Kapitel
aus dem Kopf des Killer. Hier hat man echt die Gänsehaut gespürt wenn
man die kranken Phantasien des Mörders aus erster Hand erfährt. So etwas
hätte ich mir viel öfter und mehr gewünscht!
Ein wenig enttäuschend war dann leider auch das Ende. An manchen Stellen
zu vorhersehbar an anderen wiederum zu sehr einfach mal so eine Idee
zur Ermittlung aus dem Hut gezogen. Die richtige Nase und das Gespür
eines Kriminalpolizisten in Ehren, aber manachmal scheint das schon zu
herbeigezaubert. Zusätzlich muss ich sagen (und hier muss ich kurz mal
ein wenig *Spoilern* - also ewr das nicht lesen möchte einfach beim
nächsten Absatz weitermachen) hat mir ein wenig Information zum Schluss
gefehlt. Was die ganze Sachen mit den Föten auf sich hat ist immer nur
ein Beitrag am Rande, was aus den Protagonisten nach dem Finale wird
bleibt auch ziemlich in den Sternen hängen. Da hätte ein wenig mehr
Ausschmückung ruhig sein dürfen.
Ein relativ kurzweiliger Read zwischendurch, allerdings nicht ganz nach
meinem Geschmack. Nicht wirklich langweilig aber eben auch nicht packend
genug. Ich glaub was Thriller angeht bin ich mittlerweile wirklich
schon ziemlich verwöhnt und pingelig.
Darum auch leider keine besonders gute Bewertung.
* Der Imperator schlägt zu *
Inhalt:
Die junge Frau lag nackt auf dem Boden, mit dem Rücken in einer riesigen Blutlache, Augen und Mund weit aufgerissen.
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In einer Münchener Villa liegt eine tote Schwangere. Sie wurde aufgeschlitzt, der Fötus ist verschwunden. Der Täter hinterlässt die Botschaft: NK – Ich bin mitten unter euch. Es finden sich keinerlei kriminaltechnisch verwertbare Spuren, auch im Umfeld der Toten weist nichts auf das Mordmotiv hin. Der Münchener Hauptkommissar Robert Craan wird mit den Ermittlungen beauftragt und stößt schon bald auf einen Abgrund aus Wahnsinn und Bösartigkeit.
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Meine Meinung:
Ich bin ganz schön aufgeregt, denn ich habe mich ganz klammheimlich Teresa von Rautenstein an die Fersen geheftet. Sie ist ein Medium. Gerade tappt die Polizei völlig im Dunkeln, denn ein Verrückter hat eine weitere schreckliche Tat vollbracht. Er hat einer hochschwangeren Frau den Bauch aufgeschlitzt, den Fötus entnommen und, nein, ich erzähle lieber nicht weiter. Es ist einfach schrecklich, was passiert ist. Teresa ist sehr mutig, denn sie verbringt freiwillig zwei Nächte am Tatort, in der Hoffnung, die Schatten der Vergangenheit, die Schwingungen des Tatherganges, zu empfangen. Solch ein Täter gehört gefasst, und zwar schnell!
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Man weiß ja nie, was in solchen Köpfen vor sich geht. Umso interessanter war es für mich, den Gesprächen der Kommissare zu lauschen von wegen Täterprofil, Motiven etc. Ja, ich gebe es zu, auch bei der Polizei habe ich Mäuschen gespielt.
Das mache ich gerne, wenn es gerade einen spannenden Fall aufzuklären gilt und mir die Charaktere, die damit zu tun haben, sympathisch sind. Diese Theresa mochte ich ja sofort, aber auch Kommissar Craan und seine Kollegen waren ganz nett. Und netten Menschen helfe ich gerne.
Ehrensache, dass ich mir zu den Geschehnissen so meine Gedanken machte. Ich hatte auch schon schnell eine Spur dachte ich. Sie war mir irgendwie logisch und beharrlich verfolgte ich sie weiter. Aber jedoch ist der Autor ein ganz Ausgefuchster. Er macht es und Lesern gar nicht so einfach. Ich war tatsächlich einer falschen Fährte gefolgt. Und diese war nicht die einzige, die Herr Sultani gelegt hatte.
Zum Schluss kriegte aber selbst ich die Kurve und durchschaute plötzlich, was überhaupt los war. Das hat der Herr Schriftsteller sich wirklich gut überlegt….erst Holzwege in alle Richtungen bauen und dann zum Finale legte er seinen Ermittlern die richtige Idee in die Hände und die Post ging ab.
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Der Thriller ist zurecht diesem Genre zugeordnet. Der Fall rund um den Psychopathen ist spannend, stellenweise undurchsichtig geschrieben. Man wird indirekt animiert mitzudenken und zu rätseln, ob einem der Verrückte schon untergekommen ist, oder ob eventuell noch ein Unbekannter aus dem Ärmel geschüttelt wird.
Der Verlauf ist gut durchdacht, wie gesagt sind auch einige falsche Fährten gelegt. Die Aufklärung und das Motiv des Täters werden plausibel dargelegt.
Die Spannung wurde noch dadurch forciert, dass aus zwei Erzählperspektiven berichtet wird. Den größten Teil nehmen die Ermittlungen der verschiedenen Personen ein, aber der kleinere Erzählstrang lässt den „Imperator, wie sich der Psychopath selbst bezeichnet, zu Wort kommen. Und das war wirklich ein sehr individueller Erzählstil.
Nur anhand der stilistischen Umsetzung im Buch wusste ich schon immer nach wenigen Sätzen, ob es im entsprechenden Abschnitt um die Ermittler geht, oder ob ich mal wieder in die Psyche des Verrückten blicken würde.
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Kleine Abstriche gibt es für mich nur bei einigen zu ausgeweiteten Beschreibungen und der extremen Wiederholung einer von Craans Eigenschaften.
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Mein Fazit:
Unterm Strich zeigt mein Daumen klar nach oben und ich vergebe 4 von 5 Sternen.
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Infos zum Buch:
„Weil du böse bist“ von Peter Sultani ist im Mai 2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-95520-415-0 als Ebook erschienen. Es umfasst ca. 543 Seiten.
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Infos zum Autor:
Peter Sultani, geboren 1953, wuchs in Westfalen auf. Nach Abschluss seines Studiums der Literatur- und Geschichtswissenschaft in München und Berlin gönnte er sich eine einjährige Reise durch die Türkei, den Iran und Afghanistan, danach rockte er als Bassist in einer Band und arbeitete als Taxifahrer, Rechercheur und Deutschlehrer. Heute lebt Peter Sultani mit seiner Frau, einer Afghanin, die er allerdings nicht am Hindukusch, sondern in München kennengelernt hatte, in der bayerischen Landeshauptstadt und ist als Autor und Deutschlehrer tätig. (Quelle: dotbooks)