„Die Gerechte“ begann vielversprechend und rasant in der Flughafenbar. Die erste Hälfte des Buches wurde sowohl aus Teds Perspektive in der Gegenwart als auch aus Lilys Perspektive in ihrer Kindheit/Studienzeit erzählt. Ich mochte besonders Teds Kapitel, da sich Lilys Kapitel öfter ein bisschen zogen und mit der aktuellen Geschichte noch wenig zu tun hatten. Nach ungefähr hundertfünfzig Seiten verlor das Buch für mich ein bisschen an Fahrt, doch nach der Hälfte (zweihundert Seiten) steigerte sich die Spannung wieder und blieb daraufhin konstant auf einem hohen Niveau. (SPOILER) Nach Teds überraschendem Tod wurde die Geschichte aus Lilys und Mirandas Perspektive erzählt, diesmal beide in der Gegenwart, was mir deutlich besser gefiel. Ich war zunächst etwas enttäuscht, dass Ted tot war, freundete mich aber schnell damit an. (SPOILER ENDE) Das Buch bot viele wundervolle Schauplätze und hatte tolle Charaktere, außerdem mochte ich die Idee der „Gerechten“ sehr und es gab viele Überraschungen. (SPOILER) Nach 330 Seiten wechselten die Perspektiven noch einmal, weil auch Miranda tot war, und man bekam neben Lilys Perspektive jetzt auch noch die eines Ermittlers. (SPOILER ENDE) Das Buch blieb bis zum Ende hin spannend, das mir selbst aber nicht ganz gefiel. (SPOILER) Ich fand es komplett idiotisch, dass Lily plötzlich den Ermittler zu ermorden versuchte, und das auch noch vollkommen undurchdacht in aller Öffentlichkeit auf dem Friedhof, wo sie vorher doch so geniale Morde geplant hätte. Selbst wenn sie nicht aufgehalten worden wäre, hätte man sie doch direkt verdächtigt, weil der Polizist sie schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Zudem hatte sie nicht einmal etwas zu befürchten, es lief ja eigentlich alles glatt. Immerhin kam sie damit überraschenderweise relativ milde davon, jedenfalls bis im Brief ihres Vaters ganz am Ende enthüllt wurde, dass auf dem Grundstück neben ihrem Elternhaus, wo sie Chets und Brads Leichen im Brunnen versteckt hatte, ein Hotel gebaut werden sollte, wofür die Wiese ausgehoben werden musste. Mir hätte es gefallen, wenn sie mit all ihren Morden davongekommen wäre, aber es sieht so aus, als wäre sie doch noch erwischt worden. (SPOILER ENDE) Ich persönlich mag keine offenen Enden, weswegen ich mir gewünscht hätte, dass man noch genauer erfahren hätte, was nun mit ihr passiert, aber das ist Geschmackssache. Noch eine kleine Anmerkung: Auf Seite 50 steht „wusste“ statt „wussten“.
Fazit: Das Buch war besonders am Anfang und in der zweiten Hälfte sehr spannend und überzeugte außerdem mit einem wundervollen Setting und tollen Charakteren. Das Ende mochte ich nicht ganz, aber das ist Geschmackssache. Insgesamt war es ein sehr gutes, spannendes Buch mit vielen Überraschungen.