Peter Turrini

 4,1 Sterne bei 29 Bewertungen

Lebenslauf

Peter Turrini, geboren 1944 in Sankt Margarethen in Kärnten. Lebt in Kleinriedenthal bei Retz. Seit 1971 freier Schriftsteller, schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Essays, Gedichte. Seine Werke wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Seine Stücke werden weltweit gespielt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Peter Turrini

Cover des Buches Rozznjogd/Rattenjagd. Sauschlachten (ISBN: 9783518456361)

Rozznjogd/Rattenjagd. Sauschlachten

(9)
Erschienen am 30.08.2004
Cover des Buches Im Namen der Liebe (ISBN: 9783518457054)

Im Namen der Liebe

(5)
Erschienen am 01.08.2005
Cover des Buches Manchmal ist ein Fasan eine Ente (ISBN: 9783702658533)

Manchmal ist ein Fasan eine Ente

(3)
Erschienen am 24.05.2013
Cover des Buches Fremdenzimmer (ISBN: 9783709978979)

Fremdenzimmer

(1)
Erschienen am 07.03.2024
Cover des Buches Mörderische Heimat (ISBN: 9788872835036)

Mörderische Heimat

(1)
Erschienen am 23.01.2015
Cover des Buches Zwei Lebenswege. Eine Debatte (ISBN: 9783800077199)

Zwei Lebenswege. Eine Debatte

(1)
Erschienen am 25.02.2019
Cover des Buches Der tollste Tag (ISBN: 9783518455265)

Der tollste Tag

(1)
Erschienen am 22.09.2003

Neue Rezensionen zu Peter Turrini

Cover des Buches Rozznjogd/Rattenjagd. Sauschlachten (ISBN: 9783518456361)
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Rezension zu "Rozznjogd/Rattenjagd. Sauschlachten" von Peter Turrini

_liesmich_
Rozznjogd. Sauschlachten

Zwei absolute Klassiker! Lesen, lesen, lesen! Achtung: im österreichischen Dialekt geschrieben. Kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen/Umgang... Spiegel! Auch wenn dieses Werk in österreichischer Mundart geschrieben ist, sollte es im gesamten deutschsprachigen Raum gelesen werde. Ein Spiegel der Gesellschaft, der seinesgleichen sucht.

Cover des Buches Gemeinsam ist Alzheimer schöner (ISBN: 9783709979303)
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Rezension zu "Gemeinsam ist Alzheimer schöner" von Peter Turrini

awogfli
Alzheimer Liebe und andere Kalamitäten

Ich erwarte jedes neue Theaterstück von Peter Turrini immer mit Vorfreude, das letzte Drama vor zwei Jahren, als sich der sehr bekannte und kontroversielle Autor in Fremdenzimmer mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt hat, begeisterte mich restlos. Das aktuelle Stück, das mir von der Thematik her als alte Frau noch viel näher sein sollte, weil sich der Inhalt um ein greises Ehepaar mit Alzheimer dreht, hat mich erstaunlicherweise nicht ganz abgeholt und ich habe lange überlegt, warum das so ist.

Schon der Klappentext klingt sehr spannend:



"Im Nebel der Demenz lernt sich ein Ehepaar immer wieder neu kennen, lieben und hassen. In einem Reigen aus angeregter Unterhaltung und erdrückender Apathie erinnern sie sich an ihre junge Liebe, aber auch an nie verheilte Verletzungen. Was bleibt, wenn die Gedächtnislücken immer größer werden? Kann das Verblassen der Erinnerung sogar eine Befreiung bedeuten?"

Die Geschichte wird als tragikkomische und bezaubernde Liebesgeschichte bezeichnet und hat eigentlich alles, was mir vom Verlag versprochen wurde, genauso eingehalten, wie es angekündigt wurde.

Also was war es dann, was mich so gestört hat und meine Begeisterung derart bremste? Erst als ich mir meine letzten zwei Rezensionen von Rozznjogd (als Graphic Novel) und Fremdenzimmer durchlas, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich vermisse Peter Turrinis Bösartigkeit. Viel zu wertschätzend und vorsichtig ist er mit diesem Ehepaar als seine Leitfiguren umgegangen. Sie haben zwar Verletzungen erlebt, und sind auch wütend, aber sie offenbaren keine fiese, dreckige, ordinäre und monströse Seele mit grausamen Untiefen entweder aus der politischen Einstellung heraus oder aus nicht ausgelebten Perversionen oder anderen Schweinereien. Der Turrini ist mir diesmal zu milde geworden. Denn er hat für mich schon seit der Schulzeit die Funktion, mich mit verblüffender Primitivität, gleichsam mit dem Vorschlaghammer mit meiner Nase auf die Schlechtigkeit der Menschen und des politischen Systems zu stoßen. Er ist und war für mich immer derjenige, der den pinken österreichischen Zuckerguss – beziehungsweise den Punschkrapferlüberzug, der über alle gesellschaftlichen Grauslichkeiten in unserem Land darübergestülpt wird, so lange schmerzhaft wegkratzt, bis die schwarze Seele oder die braune politische Suppe zum Vorschein tritt. Natürlich sind seine typischen Monster als Protagonisten auch liebevoll, sehr menschlich und teilweise auch sehr sympathisch gezeichnet, denn sie sind immer auch wie Du und ich und halten den sogenannten und selbsternannten Korrekten einen sehr hässlichen Spiegel vor.

Dieses Bösartige, Entlarvende und Wütende gibt es eben in dieser Geschichte nicht. Das Drama könnte jetzt vielleicht auch trotzdem sehr gut sein, denn ein Autor muss ja nicht immer die Schubladen bedienen, in die ich ihn gesteckt habe, aber für mich ist der nette, umgängliche Turrini einfach weit weniger spannend und gut als jener, der ab und an einen Rundumschlag startet, um uns zu demaskieren und aufzurütteln. Eine solche tragikomische und sensible Liebesgeschichte schreiben, können einfach andere Autoren etwas besser.

Bleibt natürlich der sehr innovative Alzheimer-Aspekt des Theaterstücks übrig, der schon recht spannend ist, da sich die beiden im Ablauf und in der Bearbeitung ihrer Beziehung oft an die tiefsten Verletzungen nach und nach nicht mehr erinnern können. Am Ende, als fast alle Erinnerungen durch Alzheimer ausradiert sind, ist der alte Funke der gegenseitigen Anziehung geblieben, sie verlieben sich im Altersheim neu ineinander und wollen heiraten, nicht wissend, dass sie bereits verheiratet sind. Das ist ein schönes Finale.

Fazit: Für mich zu wenig Turrini-typische bösartige Demaskierung der Figuren und der Gesellschaft. Ansonsten ein nicht unspannender Ansatz in einer Liebesgeschichte.

Cover des Buches Im Namen der Liebe (ISBN: 9783518457054)
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Rezension zu "Im Namen der Liebe" von Peter Turrini

nana_what_else
"Im Namen der Liebe" von Peter Turrini


Solange die Existenz
und die Lage 
des Paradieses 
nicht geklärt sind 
halte ich mich 
an dich.
Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 27


Das verrät der Klappentext: Am Anfang steht das Glück der jungen Liebe. Es folgen die ersten Trübungen. Sie steigern sich über Betrug und Lüge bis zum Kampf, führen in die Verzweiflung, fast in den Irrsinn und enden doch schließlich in der Versöhnung der Liebenden. In seinem Gedichtband schreibt Peter Turrini in einem Ton, der von sanfter Heiterkeit bis zu kühler Ironie, von sachlicher Ernsthaftigkeit bis hin zu schamloser Offenheit reicht, von der Entwicklung einer Liebe. [Textrecht: Suhrkamp]


Persönlicher Leseeindruck: Der Band – so heißt es in den einführenden Worten – enthält Gedichte, die sich mit allen Phasen des Liebens und Geliebt-Werdens beschäftigen, wobei schon hier latent das Memento Mori mitschwingt. Denn dass die Liebe ein Phänomen mit eher geringer Halbwertszeit und eine emotionale Möbiusschleife ist, deren Höhen zugleich ihre Tiefen sind, scheint innerste Überzeugung des Autors – oder zumindest Programm des dünnen Bändchens zu sein.


Wenn du gehst, will ich alles:
Das Geflüster.
Die Entdeckung.
Die Hingabe.
Die Raserei.
Den Schrei.
Das Aufatmen.
Das Verweilen.
Den Halbschlaf.
Zeit.
Wenn du bleibst, will ich nichts.
Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 41


Während einige der Gedichte auf der Zunge und im Herzen wie Schokoladeneis in der Sonne zergehen, manche Zeilen immer wieder gelesen werden wollen und dabei vollendet einfach sind, driften einige schnell und massiv ins Obszöne ab, wirken sprachlich lieblos und unausgegoren, leben von Vulgarität und Bildern, die mit Liebe so viel zu tun haben, wie ein Fisch mit dem Fliegen.

Einen Großteil der Texte würden wohl nur noch Menschen, die ein noch zynischeres Verhältnis zur Zweisamkeit als ich haben, noch als Liebesgedichte bezeichnen. Und die würden wohl nicht zu einem Gedichtband mit dem Titel Im Namen der Liebe greifen. Soweit meine Spekulation.

Vermutlich wäre an dieser Stelle sogar eine Triggerwarnung angebracht:

Selbstverletzung und -zerstörung haben nichts mit Liebe zu tun. Eifersucht hat nichts mit Liebe zu tun. Ignoranz und Gewalt haben nichts mit Liebe zu tun. Auch wenn sie angeblich im Namen der Liebe geschehen.


Die Wahrheit ist:
Ich bin unfähig
zu lieben.
Ich kann nur nicht genug
von dieser Unfähigkeit kriegen.
Aus: Im Namen der Liebe von Peter Turrini, Seite 111


Fazit: Für mich war der im Suhrkamp Verlag erschienene Gedichtband Turrinis ein durchwachsenes Leseerlebnis.


Im Namen der Liebe von Peter Turrini
Taschenbuch, 125 Seiten | Suhrkamp Verlag 2005 | ISBN: 978-3-518-45705-4 


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Zusätzliche Informationen

Peter Turrini wurde am 26. September 1944 in St. Margarethe im Lavanttal (Österreich) geboren.

Community-Statistik

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