Buch: Wir saßen beim Tatort und Adorno sagte fachmännisch: "Bumsen die? Ich glaube, die bumsen."
"Die bumsen nicht, die fummeln erst noch ein bisschen", sagte ich.
"Ich glaube, die bumsen", brummte er.
Und so weiter. Bis die Macht genug hatte.
"Mir wird in diesem Haus zu oft >bumsen< gesagt."
"Wie?" Adorno schaute sie verwirrt an.
"Wir drücken uns hier mal bitte etwas gewählter aus. Wir können doch auch >Liebe machen< dazu sagen."
"Liebe machen?" Adorno war entsetzt.
"Also, ich sage auf keinen Fall >bumsen<", sagte Penelope, die die ganze Zeit geschwiegen hatte.
"Ich sage >ficken<".
Peter Unfried erzählt das Drama der modernen Familie als hinreißende Komödie. Dahinter steht die entscheidende Erziehungsfrage des 21. Jahrhunderts: Was kann man tun, damit die Kinder ein geglücktes Leben führen können - und man selbst nicht verrückt wird?
Fazit: Aufgrund des Titels und des Textes auf der Rückseite, habe ich anscheinend zu hohe Erwartungen an das Buch gestellt und wurde leider enttäuscht.
Es handelt von dem Leben einer Familie in Berlin, in der die Kinder im Mittelpunkt stehen. Einen Vater, der erkennt, dass es nicht schlimm ist aus dem Schwabenland zu kommen. Sachen, die er in der Vergangenheit nicht gut fand und die ihn samt Frau regelrecht nach Berlin fliehen ließen, sieht er heute teilweise ganz anders. Seine Kinder sind modern, Vegetarier und wissen, wie sie sich durchsetzen. Er greift des Öfteren zu Sätzen, die seine Eltern schon nutzten und die er selbst nie benutzen wollte. Im Ernstfall greift "die Macht" (seine Frau) durch, aber auch sie muss ab und zu resignieren.
Mir fehlte ein roter Faden im Buch. Es gibt einzelne Kapitelüberschriften, die ihre eigene Kurzgeschichte enthalten, welche teilweise einen minimalen Bezug haben. Ich hatte manchmal das Gefühl das gleiche zu lesen, nur etwas anders beschrieben. Weiterhin fehlte mir der Witz im Buch. Lediglich als er von der schwäbischen Verwandtschaft berichtet, fand ich es ansprechend. So leid es mir tut, aber ich gehöre nicht zu dem Leserkreis des Buches.