Rezension zu "Der Prinz der Wüste" von Peter V. Brett
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich schreiben soll. Als ich die ersten drei Bände des Dämonenzyklus gelesen hatte, war ich hellauf begeistert von diesem... ja, ich schreibe es jetzt einfach: Fantasyepos. Band 4 bis 6 vermischen sich nach so langer Zeit in meiner Erinnerung, waren aber teilweise anstrengend zu lesen (das Liebesgesäusel zwischen Renna und Arlen, Leeshas Attitüden, ELONA - bäh). Das "Ende", was bekanntlich keines war, war wieder herausragend wie Band 1-3. Nach Band 6 vergingen für mich gefühlt auch die 15 Jahre, die in der Geschichte vergangen sind, bevor Band 7 beginnt. Und da haben wir sie: Die Sprösslinge von quasi allen Hauptfiguren. Hui. Da bin ich wieder bei meiner Unschlüssigkeit. Die Story ist nicht schlecht, aber erst kommt sie nicht aus der Knete und dann hetzt Brett die Jugendlichen durchs Land und den Wüstenspeer, als gäbe es kein Morgen mehr. Arlen, Inevera, Jardir und die anderen Hauptfiguren haben in den ersten Bänden Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte gebraucht, um sich das Wissen und Können anzutrainieren, was sie so besonders macht. Zugegeben, die Sprösslinge haben einen Vorsprung, wegen der ganzen Magie während den Schwangerschaften, aber bitte – BITTE... Warum gibt man nicht auch denen Zeit? Um mich weiter aufzuregen, müsste ich jetzt spoilern. Außerdem ist quasi jeder stärker, mächtiger, begabter, schöner, geschmeidiger, magisch geskillter und ehrenvoller oder ehrverletzter als der nächste. Da hat Brett sich ganz schön in die Bredouille geschrieben, was die Kampftechniken und die Dämonenmagie angeht. Und TROTZDEM werde ich natürlich den nächsten Band lesen. Das kann man ja nicht so stehen lassen. Außerdem muss man anerkennen, dass er weiterschreibt. Ein wichtiger Punkt, den uns bekannterweise einige Fantasyautoren verweigern ;)