Peter von Becker

 4 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Das Jahrhundert des Theaters, Céleste und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Peter von Becker lebt als Publizist und Schriftsteller in Berlin. Nach Veröffentlichungen u.a. in der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT und FAZ war er Mitherausgeber der Zeitschrift Theater heute und Feuilletonchef des Tagesspiegels. Er lehrte an der Berliner Universität der Künste, ist Autor von Romanen, Lyrik, einem Theaterstück und den Drehbüchern für die international erfolgreiche Fernsehserie »Das Jahrhundert des Theaters«. Zuletzt erschien von ihm im Frühjahr 2025 die Neufassung der Biografie »Eduard Arnhold. Reichtum verpflichtet – Der Unternehmer und Kunstmäzen«.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Eduard Arnhold (ISBN: 9783955657048)

Eduard Arnhold

Erscheint am 01.07.2025 als Taschenbuch bei Hentrich und Hentrich Verlag Berlin.

Alle Bücher von Peter von Becker

Cover des Buches Céleste (ISBN: 9783866482777)

Céleste

(3)
Erschienen am 29.08.2017
Cover des Buches Eduard Arnhold (ISBN: 9783955657048)

Eduard Arnhold

(0)
Erscheint am 01.07.2025

Neue Rezensionen zu Peter von Becker

Ein poetischer Roman über das Thema Flucht damals und heute

Ich bin froh, dass es immer mehr Kinderbücher gibt, die Krieg und Flucht als Thema behandeln. Habt ihr bereits eines gelesen?

Ein Buch für Kinder ab 8 oder 9 Jahren, das sich auf sehr poetische und märchenhafte Weise an dieses Thema herantastet, möchte ich euch heute vorstellen:


Inhalt:

Im alten Mesopotamien muss Jona mit seiner Familie aus der Stadt Ninive fliehen. Gefangenschaft und sintflutartige Überflutungen bedrohen die Familie. Durch Sandwüsten, Sandstürmen und Schluchten erreichen sie endlich das Meer. Als sie mit einem Segelschiff übersetzen wollen bringt ein großer Sturm das Schiff zum Zerbrechen und Jona findet sich im Inneren eines Wals und danach 3000 Jahre später auf einem Strand in Sizilien wieder…


Gedanken zum Buch:

Vor allem den Teil über das alte Mesopotamien habe ich verschlungen. Man erhält Einblick in die damalige einfache Lebensweise und erfährt, dass bereits damals Flucht und das das Nichtangenommenwerden der Flüchtlinge von der Gesellschaft Gang und Gäbe war. 


Als Jona sich dann im Inneren des Wales wiederfindet tritt in der Geschichte eine Wende ein. Plötzlich befindet sich Jona in der Jetztzeit und wird als Flüchtling in Sizilien aufgenommen. So erstreckt sich ein Bogen aus der Vergangenheit in die Jetztzeit und die Lerser*innen erkennen, dass es Flüchtlinge schon immer gegeben hat und sie damals wie heute mit ähnlichen Bedingungen und Vorurteilen zu kämpfen hatten/haben.

Die Idee des Wales, der sozusagen der Transporteur in die Gegenwart ist, fand ich persönlich ein wenig eigenartig, aber das ist sicher Geschmackssache.


Die Schreibweise ist kühl und nüchtern, es gibt kaum Ausschmückungen und wenige direkte Reden. Dadurch liest sich das Buch schnell und zügig durch, mir fehlte aber genau diese Deteiltreue und auageschmückte Gefühls- und Außenwelt beim Lesen. Somit fiel es mir schwer, hundertprozentig in die Geschichte einzutauchen und mitzufühlen.


Untermalt wird das Buch von wunderschönen, träumerischen Illustrationen von Stella Dreis, die kurze augenzwinkernde Einblicke in die Geschichte ermöglichen, aber noch viel Spielraum für die Phantasie der Leser*innen zulassen.


Fazit: ein schöner, poetischer Roman für Kinder ab ca. 9 Jahren über das Thema Flucht in der Vergangenheit und Gegenwart, der es Wert ist, gelesen zu werden.

Cover des Buches Céleste (ISBN: 9783866482777)
Bibliomanias avatar

Rezension zu "Céleste" von Peter von Becker

Bibliomania
Céleste

Schade, dass Céleste, so wie auch der Titel lautet, so wenig vorkommt. Es sind mehr oder weniger fünf völlig unabhängig voneinander erzählte Geschichten, die in irgendeinem Punkt eine Verbindung zu einer anderen Geschichte haben. Grundsätzlich mag ich das: Verschiedene Erzählstränge, die dann irgendwie zusammenlaufen. Aber hier war es mir einfach zu wenig. Mir reicht es nicht, wenn ein Paar irgendeinen Künstler besucht, der dann zufällig eine Konstruktion der Künstlerin Céleste hängen hat. Und damm hören die Verbindungen auch schon auf. Da schwebt dann für mich auch nicht diese angeblich exzentrische Künstlerin über allem. Für mich war das ganze auch weniger ein Roman, eher Geschichten, die an einer Stelle einen Berührungspunkt hatten. Jede Geschichte für sich genommen ist eigentlich recht interessant und könnte einen eigenen Roman darstellen, oder aber am Ende gibt es wirklich DIE Auflösung, auf die ich noch lange gehofft hatte, die sich aber leider nicht einstellte. Trotz Kürze hatte ich dadurch leider auch immer mal wieder einige Längen, in denen ich mit meinen Gedanken abschweifte.
Mare hat immer so schöne Bücher, so hochwertig gemacht, mit Lesebändchen und mit dem weißen Streifen am unteren Rand einen schönen Wiedererkennungswert. Doch dieses Mal konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.

Cover des Buches Céleste (ISBN: 9783866482777)
serendipity3012s avatar

Rezension zu "Céleste" von Peter von Becker

serendipity3012
Alles fließt

Alles fließt 

Die angesehene Künstlerin Céleste steht kurz vor ihrem 100. Geburtstag, als sie dem Anwalt Edvard, den sie von früher kennt, eine Email sendet, in der sie darum bittet, ihn sehen zu dürfen. Alles Weitere bespricht Célestes Tochter Benedictine mit ihm. Mit ihr hat Edvard eine romantische Vergangenheit. Céleste möchte Edvard etwas erzählen, ja, es ist so etwas wie eine Beichte, die sie ablegen möchte, da sie spürt, dass ihr Lebensende nah ist.

In Peter von Beckers schmalem Roman „Céleste“ ist die Episode um sie, die daher nur folgerichtig im Titel steht, die zentrale Begebenheit. Er umfasst insgesamt fünf Episoden um fünf Protagonisten, die auf den ersten Blick nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben. Wir befinden uns im Jahr 2013, wobei der Aufbau in Beckers Roman nicht chronologisch ist.

Außerdem lesen wir von dem Autor Jonas Hecker, der gegen seinen Willen auf einer italienischen Insel festgehalten wird und über dessen Verbleib der Allgemeinheit nichts bekannt ist. Wir lernen den Kulturreferent der Deutschen Botschaft in Rom kennen, der nach einem Schicksalsschlag vor einiger Zeit nun während eines Ausflugs eine ungewöhnliche Begegnung mit einer jungen Frau macht. Der Philosoph Julius Seelenberg schließlich erhält eine Einladung nach Sylt, wo er aus seinem aktuellen Buch lesen soll – auch er lernt unerwartet jemanden kennen. Schlussendlich ist es in der letzten Episode dieser Seelenberg, der mit seiner Freundin eine schicksalhafte Reise nach Tokio unternehmen wird.

Peter von Becker verflicht diese Episoden sehr gekonnt miteinander. Lesen sie sich zu Beginn noch sehr für sich, sehr isoliert von einander, so spürt man während der Lektüre mehr und mehr, wie sie – wenn auch oft nur sehr zaghaft und wie nebenbei – ineinander greifen. Es ist, als würden die Grenzen der einzelnen Begebenheiten mehr und mehr zerfließen, so dass sie immer weniger sichtbar sind.

Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten zeigen sich dabei früh: Fast alle sind in irgendeiner Form Künstler, Schriftsteller. Und sie sind Reisende: In von Beckers Roman werden oft die Orte gewechselt, kaum etwas von Bedeutung spielt sich dort ab, wo die Protagonisten leben. Wir befinden uns stets ein wenig abseits des Alltags. Geschildert werden dabei (Wieder-)Begegnungen. Und je weiter man gelesen hat, umso deutlich zeigt sich, wie alles fließt und ineinander greift, spätestens wenn die eigentlich für sich stehenden Episoden sich dann mal zaghaft, mal deutlicher berühren.

Peter von Becker erzählt all dies in einer sehr leichten Art und Weise, so dass der schnell lesbare Roman seine Tiefe vielleicht nicht sofort offenbart. Wie gut alles miteinander verflochten ist, wie geschickt konstruiert „Céleste“ ist, bemerkt man so erst auf den zweiten Blick.

Viel mehr gibt es zu diesem wunderbaren, sehr feinen Roman eigentlich nicht zu sagen. Von Becker zeigt uns auf unterhaltsame, teils nachdenkliche Weise einen Ausschnitt Leben. Er hat ein lebendiges, lebenskluges Buch geschrieben, das ich sehr gern gelesen habe.

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