Petra-Maria Dallinger

 5 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Erzählte Geschichte.

Lebenslauf

Petra-Maria Dallinger, geboren 1964. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Wien. Arbeiten zu mediävistischen bzw. geschlechterspezifischen Themen. Lehrtätigkeit an der Universität Wien und der Kunstuniversität Linz. Ab 1992 in der Direktion Kultur des Landes Oberösterreich; seit Herbst 2004 Leiterin des Adalbert-Stifter-Institutes/StifterHauses. Bandherausgeberin der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters; Kuratorin von Ausstellungen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Petra-Maria Dallinger

Cover des Buches Erzählte Geschichte (ISBN: 9783900424794)

Erzählte Geschichte

 (1)
Erschienen am 21.10.2010

Neue Rezensionen zu Petra-Maria Dallinger

Cover des Buches Die Mansarde (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 5) (ISBN: 9783546100816)
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Rezension zu "Die Mansarde (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 5)" von Georg Hofer

Unbestrittenes erzählerisches Talent
Emilivor 10 Monaten

Dieser Roman von Marlen Haushofer erschien zum ersten Mal 1969. Erst jetzt, Dank der Neuauflage und dem Verlag, bin ich dazu gekommen das Buch zu lesen. Das erzählerische Talent der Autorin ist unbestritten. Grandios erzählt sie eine Geschichte der Einsamkeit in einer Ehe. Nicht nur psychologisch tiefgreifend und präzise im Wortwahl, auch poetisch beschreibend, mit Liebe zum Detail lässt sich dieser kurze Roman sehen. Die Fähigkeiten der Autorin möchte ich feiern, denn ich schätze ihre Erzähltalent sehr. Es ist ein Genuss ihren Gedanken, Beschreibungen und Einsichten zu folgen. Die Geschichte wird in Ich Form erzählt, sodass der Leser sich gut in die Protagonistin, eine Ehefrau der späten Nachkriegszeit, versetzen kann. 

Doch das Thema interessierte mich leider nur wenig. Es geht um das Befinden einer Frau, die in ihrer Ehe sich einsam und unglücklich fühlt. Es gab einen Moment, der den Verlauf der Gemeinsamkeit der Eheleute beeinflusst hat. Wie so oft, auch in der Realität, lag es an der fehlenden Kommunikation. Jeder lebt sein Leben. Die Hauptprotogonistin versinkt in der eigenen Reflektionen, ihrem Unbehagen, ihrem Unglück. Sie seziert regelrecht ihr Seelenleben, und der Leser darf daran teilnehmen. 

Vielen Lesern würde die Geschichte sehr zusagen, denn diese kleine sozialpsychologische Studie einer Hausfrau, Ehefrau, die in ihrem Leben gefangen ist, sehr gut nachvollziebar ist. Der Zustand der Erzählerin ist besorgniserregend, dem Leser ist ihr seelisches Leben greifbar nah, doch die Frage ist, möchte man davon lesen? Ich würde sagen, dass dieser kurze Roman für viele ein Gewinn sein wird. Denn die erzählerische Qualitäten, wie auch die Fähigkeit psychologischen Tiefen aufzuzeigen, großartig sind.

Cover des Buches Die Mansarde (ISBN: 9783548061764)
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Rezension zu "Die Mansarde" von Georg Hofer

Trist aber treffend!
katzenminzevor 2 Jahren

In „Die Mansarde“ beschreibt Haushofer den Alltag einer österreichischen Hausfrau der ersten Nachkriegsgeneration. Dieser richtet sich stark nach ihren Mann und ist von einer unterschwelligen Unzufriedenheit und Resignation durchzogen, die manchmal nur schwer auszuhalten ist. Die Erzählerin hat eine Abneigung gegen die alltäglichen Haushaltstätigkeiten. Das Essen kommt ihr fad vor, besonders im Vergleich zu dem, was es in ihrer Kindheit auf dem Land gegeben hat. Und selbst ihr einziges Hobby, das Zeichnen, frustriert sie zunehmend. Und dann tauchen plötzlich anonyme Briefe mit alten Tagebucheinträgen von ihr auf, die sie an eine Zäsur in ihrem Leben erinnern, die sie lieber vergessen möchte.

Für diesen Roman braucht man Geduld und sollte ihn wegen der genauen Beobachtungen und der kleinen Details lesen, nicht aber wegen der Handlung. Denn diese ist kaum vorhanden. Ich muss zugeben, mir hat diese Geduld etwas gefehlt aber ich habe eine Hochachtung dafür, was hier alles zwischen den Zeilen steht.

Auf den ersten Blick wird eine Ehe beschrieben, in der Nähe und Offenheit fehlen. Sowie ein Alltag, der in seiner Eintönigkeit steril wirkt und nie das war, was die Erzählerin sich für ihr Leben gewünscht hat. Es hat mich sehr bedrückt, dass die Erzählerin, die früher einmal mit ihren Illustrationen Geld verdient hat, auf Wunsch ihres Mannes nur noch als Hobby zeichnet. Es steckt so viel in dieser Figur und ihren analytischen Gedanken, das nie nach außen dringt, dass man sie fast schütteln und zum Leben zwingen möchte!

Auf den zweiten Blick werden hier aber auch die Folgen der Kriegszeit, des Nationalsozialismus und erlebter Traumata deutlich. Isolation, Einsamkeit, fehlende Kommunikation und Verdrängung sprechen aus fast jeden Aspekt im Leben der Erzählerin.

Wie schon gesagt lebt dieser Roman nicht von der Handlung und macht wahrscheinlich den Lesern am meisten Freude, die gerne analysieren und einen zweiten Blick auf das Geschriebene werfen. Ich war zwar ein großer Fan der Stimmung des Romans und der mal zynischen, mal druckreifen, mal besänftigenden Gedanken der Erzählerin aber insgesamt ist mir im Laufe der Geschichte die Geduld ausgegangen. Ein wenig zu starr, ein wenig zu lang, ein wenig zu ruhig. Aber die großartige Schriftstellerin merkt man diesem Buch trotz allem an!

Cover des Buches Die Mansarde (ISBN: 9783548605739)
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Rezension zu "Die Mansarde" von Georg Hofer

Leider nicht mitreißend
WildRosevor 7 Jahren

"Die Mansarde" reicht meiner Ansicht nach bei weitem nicht an Marlen Haushofers Erfolgsroman "Die Wand" heran. In vielerlei Hinsicht ähneln sich beide Romane, nur ist die Protagonistion in "Die Wand" nicht nur innerlich gefangen, sondern auch durch eine solide, unsichtbare Wand vom Rest der Welt getrennt. Die Protagonistin in "Die Mansarde" hingegen zieht sich freiwillig in ihre Mansarde auf dem Dachboden des Hauses zurück, um dort ungestört malen, zeichnen und ihren Gedanken nachhängen zu können. Nach außen hin führt sie eine normale, stabile Ehe und ein normales, solides Hausfrauendasein, doch in Wirklichkeit ist ihr Leben von einem Ereignis überschattet, das sie nun wieder einzuholen droht. Vor vielen Jahren verlor sie nämlich scheinbar aus dem Nichts heraus ihr Gehör und wurde aufs Land geschickt, wo sie im Haus eines - sehr unsympathisch anmutenden - Jägers lebte, um wieder zu Kräften zu finden. Im Wald begegnete sie einem rothaarigen, geheimnisvollen Mann, der fasziniert von ihrer Taubheit ist und sie um regelmäßige Treffen bietet, um sich in ihrer Gegenwart alles von der Seele reden zu können. Obwohl er sie abstößt, sie ihn gar für einen Mörder hält, geht die Protagonistin auf seine Bitte ein.

Das Buch ist - typisch Haushofer- sehr düster und melancholisch, es scheint wenig Hoffnung und Trost zu geben. Die Protagonistin versucht seit vielen Jahren erfolglos, einen Vogel zu zeichnen, der weiß, dass er "nicht der einzige Vogel auf der Welt" ist, scheitert an diesem Vorhaben jedoch immer wieder.

Während die Dunkelheit und Melancholie von "Die Wand" mich in ihren Bann zog, das Buch mich faszinierte und ich unbedingt weiterlesen wollte, schleppte sich "Die Mansarde" eher dahin. Sehr vieles wurde nur angedeutet und mehr oder weniger offen gelassen, sodass man als Leser mit dem Gefühl zurückbleibt, vor vielen losen Enden zu stehen. Ich persönlich konnte mit der sinnlosen Trostlosigkeit von "Die Mansarde" wenig anfangen. Darum kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.

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