Rezension zu "Glukose - Blutzucker runter, Gesundheit rauf" von Petra Bracht
Das Thema Blutzucker betrifft nicht nur Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, sondern es ist wichtig für uns alle, denn viele Faktoren unseres heutigen Lebensstils sind verantwortlich dafür, dass die Zahl der Erkrankungen ansteigt. Diabetes ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden. Bei meinen Großeltern und Eltern habe ich schon früh mitbekommen, wie damals Diabetes Typ II behandelt wurde. Vieles davon hat sich als falsch herausgestellt. Galt Diabetes damals noch als unheilbar, so ist die Wissenschaft heute der Meinung, dass man hier sehr viel mit einer gesunden Ernährung steuern kann. Dr. med. Petra Bracht hat in ihrem neuen Buch alles Wichtige zusammengefasst, was man als Diabetiker wissen muss, was aber eigentlich jede(r) von uns wissen sollte, denn man kann bereits vorbeugend eine Menge tun.
Die Autorin erklärt genau, was es mit dem Blutzucker auf sich hat, wo die Grenzen zwischen gesund, Prädiabetes und Diabetes liegen und was die Ursachen sind. Besonders wichtig ist dabei, was zu viel Zucker aus der Ernährung im Körper anrichten kann.
Sie räumt auch mit gewissen Vorurteilen auf, beispielsweise, dass man möglichst keine Kohlenhydrate essen sollte, denn das ist ein Irrglaube. Kohlenhydrate sind nicht alle gleich zu betrachten, denn da gibt es gesunde und ungesunde.
Im Buch findet man, neben den wichtigsten Informationen zum Blutzucker auch jede Menge praktische Tipps und Erklärungen, beispielsweise zur resistenten Stärke und wie man sie klug für seine Ernährung nutzen kann. Auch der Einfluss eines gesunden Mikrobioms und die Wichtigkeit der Ballaststoffe werden gut verständlich und ausführlich erklärt. Die Autorin empfiehlt die vegane Ernährung, nicht nur für Diabetiker, sondern generell. Sie stellt in einem Kapitel sehr ausführlich dar, welchen Einfluss tierisches Eiweiß auf den menschlichen Stoffwechsel hat. Es werden aber als Alternativen einige pflanzliche Eiweißquellen gezeigt, die man leicht in die tägliche Ernährung aufnehmen kann. Sekundäre Pflanzenstoffe helfen zusätzlich, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Neben allem Wissen um die richtige Ernährung sollten wir jedoch auch Bewegung nicht vergessen, sondern Übungen in unseren Alltag einbauen und öfter mal das Auto stehen lassen.
Eine Grafik der veganen Ernährungspyramide rundet den theoretischen Teil ab.
Neben all den wichtigen Fakten wird aber hier auch die Praxis nicht vergessen. Die Autorin mit ihrem Team gibt uns zahlreiche tolle und leicht umsetzbare Rezepte an die Hand.
So können wir zum Beispiel den Tag mit einer pinken Smoothiebowl oder einem Kichererbsen-Omelett beginnen.
Man findet viele schmackhafte und gut sättigende Gerichte im Buch, so z.B. One-Pot-Pasta aus dem Ofen (ein absolutes Trend-Rezept, hier vegan umgesetzt). Auch Linguine mit Blumenkohl-Carbonara oder die Spargel-Kohlrabi-Quiche haben mir gleich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Es gibt Rezepte für verschiedene Currys, für Burger aus schwarzen Bohnen, für einen leckeren Kartoffel-Bohnensalat und vieles mehr. Für den Herbst habe ich mir bereits den kernigen Kürbisauflauf ausgesucht, den ich auf jeden Fall ausprobieren möchte. Es sind daneben noch einige interessante Auflauf-Rezepte im Buch enthalten, die alle sehr lecker klingen.
Auch Beispiele für gesunde, leichte Abendessen erhält man hier, so etwa den Rohkostteller, Grünkohlsalat mit Kürbis, Kichererbseneintopf mit Mangold und andere.
Ein extra Kapitel beschäftigt sich mit "Ballaststoffen pur":
Hier sind Gurken-Radieschen-Salat, Gurken-Avocado-Salat, diverse Gemüsesuppen (Toskanische Bohnensuppe, schnelles Misosüppchen mit Tofu) etc. angegeben.
An die süßen Vorlieben wurde ebenfalls gedacht, denn auch mit Hinblick auf den Blutzuckerspiegel ist Naschen in gewissem Rahmen erlaubt, beispielsweise in Form von ballaststoffreichem Heidelbeer-Mandel-Sorbet, fruchtigem Hirsebrei oder Nicecream.
Alle Rezepte sind für zwei Personen gerechnet, und es stehen immer auch die Nährwerte pro Portion dabei, was ich sehr gut finde, denn gerade beim Eiweiß hat man hier dann einen guten Überblick.
Zum Schluss enthält das Buch noch einen 14-Tage-Plan, eine Übersicht über die wichtigsten Maßnahmen, die man vorbeugend oder ergänzend zu einer Behandlung anwenden kann sowie einen "Fahrplan" fürs Intervallfasten.
Kompetent und zugleich gut verständlich, mit viel Wissen und auch Anregungen zur praktischen Umsetzung, hat die Autorin hier ein wichtiges Buch geschaffen, das nicht nur für bereits Erkrankte wichtig ist, sondern uns allen helfen kann, die Ernährung und das Verhalten im Alltag zu optimieren und vielleicht zu verhindern, überhaupt an Diabetes zu erkranken.