Cover des Buches FaYo Das Faszien-Yoga (ISBN: 9783442341986)
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Rezension zu FaYo Das Faszien-Yoga von Petra Bracht

Dem Schmerz sanft entgegenwirken

von danielamariaursula vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Anregungen, aber alles konsequent umzusetzen, würde ich einfach nicht schaffen!

Rezension

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danielamariaursulavor 8 Jahren

Ich bin ja eigentlich kein Fan von Sachbüchern, die sind mir zu langweilig. Mein Simplify-your-life-Motto lautet: lies keine Sachbücher, die machen keinen Spaß!

Dennoch fragte mich meine Bürovorsteherin Sandra, ob ich denn zu Hause keine Yoga-DVD habe, in den Ferien habe sie keine Rückenschule. Nee, so was habe ich nicht, aber da mein Rücken auch nicht so ist, wie er sein sollte, ich aber dank mega-galaktischer Krankengymnastik im Alter von 17 bis 18 Jahren, Uni-Sport und Rückbildungsgymnastik beschwerdefrei bin (ähäm, die schlimmen Tätigkeiten macht ja Sandra, da freut sich mein Rücken) dachte ich: na ja, warum nicht, machen wir zusammen Yoga, wir haben uns ja auch zusammen impfen lassen, haben die Kinder zusammen im Schwimmkurs.

Es sollte dann Faszien-Yoga sein. Bindegewebe haben wir, da sind wir uns sicher und es sah so aus, als würden wir das hinbekommen und Tipps aus der Schmerztherapie, mit DVD (um die ging es ja!) klang unschlagbar.

Das Buch verspricht folgendes:

Der Körper braucht Bewegung. Aber nicht irgendwelche, sondern diejenige, die er wirklich braucht. Die revolutionäre Yogatechnik FaYo wurde im Hinblick auf genau diese Bedürfnisse des Körpers entwickelt: Die neuen, gelenkoptimierten Übungen des Faszien-Yoga aktivieren den Stoffwechsel umfassend und stärken zudem gezielt die gesunderhaltende Kraft des Bindegewebes. Nicht energetisches Arbeiten wie beim herkömmlichen Yoga steht damit im Vordergrund, sondern die heilende Kraft der richtigen Bewegung. Denn gesunde Ernährung und Ausdauertraining allein genügen einfach nicht, um gesund und schmerzfrei zu sein. Hierzu werden im Buch und auf der begleitenden DVD hochwirksame Bewegungsübungen mit der Arbeit mit speziellen Faszienrollen kombiniert und anhand vieler Bilder step-by-step vorgestellt. Das bekannte Autorenteam ergänzt das gängige Yoga-Angebot mit der neuen, innovativen Methode FaYo, dem Schlüssel zu mehr Beweglichkeit, Gesundheit und Lebensfreude.

Sandra arbeitete das Buch konsequent durch, fand es aber auf Dauer nicht ganz so spannend. Ich war beeindruckt, wie wissenschaftlich sie sich Notizen machte!

Das Buch ist nämlich in verschiedene Bereiche und Kapitel aufgegliedert, in denen man in die Bedeutung des ganzheitlichen Faszien-Yoga’s erstmal eingeführt wird. Denn dieses Buch ist kein reines Fitness-Buch, es geht durchaus auch um eine Lebenseinstellung, um ein gesundheitliches Ganzheitskonzept. Dabei werden sowohl die Ursprünge des FaYo, der Zusammenhang mit der Schmerztherapie und der Ernährung dargelegt. Die Faszien, sind im allgemeinen Sprachgebrauch als Bindegewebe bekannt, so daß es hier nicht um Muskelaufbau oder ähnliches geht.

Ich habe mir beim Lesen die Rosinen rausgepickt. So viele Seiten Sachbuch am Stück, das ist für mich eine Einschlafhilfe, bringt mich nicht weiter. Es reicht mir auch einmal zu lesen, daß die Autoren die Entwickler des Prinzips sind, Wiederholungen dieser Erkenntnis helfen mir gesundheitlich nicht weiter!

Gut, meine Lesweise ist nicht konsequent und sicher auch nicht Sinn der Sache. Aber wenn es mir keinen Spaß macht, ändere ich auch nichts. So habe ich mit Interesse die Einführung in die basische Ernährung gelesen und schaue immer wieder nach, welche Lebensmittel denn besonders gesund sind und welche davon mir denn nun auch schmecken. Dass ich übersäuernde Lebensmittel aber ganz streiche, das schaffe nicht nur ich nicht. Sinnlos ist ein Leben ohne Schokolade und Kaffee! Was habe ich davon 100 zu werden, wenn es mir nicht schmeckt und keinen Spaß macht? (naja, wahrscheinlich ist der Leidensdruck nicht hoch genug, denn mir geht es ja gut. Mein Augenarzt meinte dazu: wenn ich in meinem Alter noch keine Krankheit hätte, wäre ich noch nicht anständig untersucht worden! Nein, ich bin gesund und munter, ich bewege mich ja auch!). Aber ich will nicht behaupten, daß die Aussagen des Buches Quatsch sind. Bedingt beherzige ich sie ja sowieso. Bewegung ist wichtig, auch die Ernährung, aber alles in Maßen und nichts als Ersatzreligion bitte.

Bei der DVD hatte Sandra das Problem, daß sie beim gleichzeitigen Schauen und Nachmachen eine Zwangshaltung einnahm, was ja gerade nicht erwünscht war. Einige der Übungen waren gar nicht so ohne!

Ich bin Bewegungslegastheniker und habe es nicht so mit der räumlichen Vorstellung, ich war da etwas überfordert. Aber jahrelange Übungen aus der Krankengymnastik, Ausdauersport und Rückbildungsgymnastik halfen schon. Dennoch ist es nett, wenn man die Übungen zu zweit macht, damit einer auf den Fernseher schauen und Haltungsfehler bei den ersten Versuchen korrigieren kann. Ich brauche immer jemanden der mir sagt, welchen Muskel ich bitte bewegen soll; ich sehe das teilweise nicht.

Auch Sandra hilft ihre Erfahrung mit der Yoga-Krankengymnastik. Daher denke ich, daß Laien, die noch nie Yoga oder derartiges bislang gemacht haben, vielleicht das Buch besser als theoretische Basis nehmen und dennoch einen Kurs buchen. Diese DVD und die Bilder sind super geeignet mit entsprechender Vorbildung. Mir persönlich haben die Bilder zur Veranschaulichung besser geholfen, als die DVD. Wie gesagt, ich muß über Bewegungsabläufe immer mal länger nachdenken, ehe ich sie nachmachen kann.

Meine Tochter (7) hingegen sah das Buch, rief: Oh, Yoga und fing an: der Frosch, die Maus, der Vogel….

Woher kannst Du das denn? Na, aus der Gesundheitswoche!

Also, besser früh anfangen, dann hat man später weniger Probleme! Und immer schön bewegen! Je jünger man ist, desto leichter fallen einem auch die Übungen.

Außerdem: Sandra hat nun weniger Schmerzen und mein Hochzeitskleid von vor 10 Jahren sitzt nun an meinem noch strafferen Körper wieder so gut, daß ich es glatt am Sam. zur Hochzeit meines Bruders trage (es ist dunkelrot, es war nur eine standesamtliche Hochzeit ;))

Fazit: für mich, die ich Sachbücher wirklich langweilig finde und einen großen Bogen um sie mache, war das Buch durchaus inspirierend und auch in Auszügen interessant. Ich befolge allerdings nicht konsequent alle Empfehlungen, daß ist mir einfach too much. Das Buch ist schon etwas subjektiv und ein kleines bißchen missionierend. Allerdings ist es wirklich gut verständlich geschrieben. Daher für ein Sachbuch durchaus nicht schlecht.

Sehr subjektive 3 von 5 Sternen! Nett, inspirierend, kann man gut lesen, muß man aber nicht.

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