Petra Friederichs

 4 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Petra Friederichs ist Diplom-Sozialwirtin, systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin, systemischer Coach und Pädagogin für Sensorische Integration.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Petra Friederichs

Cover des Buches Es muss nicht immer ADHS sein (ISBN: 9783608982305)

Es muss nicht immer ADHS sein

(4)
Erschienen am 13.03.2021

Neue Rezensionen zu Petra Friederichs

Cover des Buches Es muss nicht immer ADHS sein (ISBN: 9783608982305)
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Rezension zu "Es muss nicht immer ADHS sein" von Petra Friederichs

Kiki77
Alle Therapieansätze nutzen

„Es muss nicht immer ADHS sein – Lern- und Verhaltensstörungen frühzeitig erkennen und behandeln“ von dem Psychologen-Ehepaar Petra und Edgar Friederichs. Beide berichten aus vielen Jahren erfolgreicher Praxis und geben Einblicke in ihre Behandlungsmethoden. Wichtig ist zu unterscheiden, ob AD(H)S oder andere Wahrnehmungsstörungen vorliegen um eine richtige Diagnose zu stellen.

Das Buch musste ich sehr langsam lesen um alles aufnehmen zu können, da ich nicht über medizinische Vorkenntnisse verfüge. Vieles hat mich überfordert, andere Passagen waren logisch. Alles in allem würde ich mir wünschen nicht alles so kompliziert zu schreiben, sodass auch Laien Informationen aus solchen Ratgebern mitnehmen können. Ich gebe dafür 3 Sterne.

Cover des Buches Es muss nicht immer ADHS sein (ISBN: 9783608982305)
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Rezension zu "Es muss nicht immer ADHS sein" von Petra Friederichs

BookHook
Eine fundierte und sehr wichtige Abgrenzung von Informationsverarbeitungsstörungen zur Mode-Diagnose „AD(H)S“

„Diese Welt braucht mehr Erwachsene, die die Entwicklung von Kindern verstehen.“ (aus der Vorbemerkung)

 

„Was können Eltern tun, wenn ihr Kind entwicklungsverzögert ist, Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder mit Lern- und Leistungsproblemen zu kämpfen hat? Viele dieser Kinder und ihre Eltern durchleben eine wahre Odyssee an Beratungen und Diagnostiken“

 

Meine Meinung:

Ich möchte meine Rezension gleich mit zwei Zitaten aus dem Buch beginnen: „ADHS ist das am häufigsten diagnostizierte Störungsbild im Kindes- und Jugendalter in Deutschland.“ „Zudem wird kaum eine andere medizinische Diagnose so kontrovers diskutiert wie ADHS.“ Das ist die traurige Ausgangslage…

 

In diesem Buch erläutert das Autorenpaar Petra und Edgar Friedrichs, dass Wahrnehmungs- / Informationsstörungen, egal ob auditiv und / oder visuell, eine dem ADHS ganz ähnliche Verhaltensweise hervorrufen können. Anders als bei ADHS, das „nur“ über Beobachtungen und Checklisten diagnostiziert wird, und sich somit nicht durch „harte Fakten“ nachweisen lässt, können Wahrnehmungsstörungen mittels Tests und funktionellen EEG-Untersuchungen zweifelsfrei belegt werden – sogar bildhaft! Das Autorenpaar vermutet sehr nachvollziehbar, dass hinter vielen ADHS-Diagnosen eigentlich ganz andere Ursachen stehen, wie z.B. die Wahrnehmungs- / Verarbeitungsstörungen, die auch in den allermeisten Fällen für eine Legasthenie ursächlich sein dürften. „Es gibt zahlreiche andere Erkrankungen und Störungsbilder bei denen Kinder gleiche Verhaltensweisen wie bei einer ADHS zeigen. Dieser Sachverhalt wird jedoch in der diagnostischen Vorgehensweise zur Abklärung einer ADHS wenig berücksichtigt.“ Dies ist besonders dramatisch, da bei ADHS-Diagnosen oft zur medikamentösen Behandlung gegriffen wird, die einzig und allein die Symptome unterdrückt, während es für Wahrnehmungsstörungen eine Vielzahl erfolgversprechender Therapieansätze gibt. Sprich: Kinder werden mit Drogen vollgepumpt, ohne dass ihnen wirklich geholfen wird!

 

Sehr fundiert erklärt das Ehepaar Friedrichs die Hintergründe von Wahrnehmungsstörungen, die Diagnostik (auch in Abgrenzung zu ADHS), die Auswirkungen sowie die Therapieansätze. Dabei stützen sie sich auf eine Vielzahl internationaler Studien und Fachliteratur und verdeutlichen die Thematik und Problematik mit zahlreichen Fallbeispielen aus ihrer langjährigen Praxis. Insofern wird der Titel dem Buch auch nicht ganz gerecht, denn Kernpunkt dieses Buches ist nicht das ADHS, sondern es sind die Wahrnehmungsstörungen. Auch als medizinischer Laie kann man dabei den Ausführungen der Autor*innen gut folgen, manche Exkurse – die man auch problemlos überspringen kann, wenn man es nicht so theoretisch mag - gehen sogar noch tiefer in die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinein. 

 

Brisant ist, dass das Thema Wahrnehmungs- / Verarbeitungsstörung in Deutschland noch immer kaum bekannt ist. Augen- und HNO-Ärzte untersuchen in der Regel nur das Sinnesorgan, nicht aber die dahinter liegende Verarbeitung der Reize. Und selbst wenn man das Glück hat, auf einen Arzt zu treffen, der über den Tellerrand hinausblickt und die richtige Diagnose findet, stellen die beiden Autoren doch konsterniert fest, dass es bislang kaum effektive Unterstützungs- oder Hilfsmaßnahmen für Eltern mit betroffenen Kindern gibt. „Viele bleiben auf sich selbst gestellt.“

 

Dies wollen Petra und Edgar Friedrichs ändern. Wie bereits erwähnt, skizzieren sie hier auch mögliche Therapien, wie z.B. die Neurofeedback-Therapie. Sie betonen aber auch immer wieder, dass die Wahl der Therapieansätze von der individuellen Situation jedes Patienten abhängt. Ein „Rezept“, das allen Betroffenen gerecht wird, gibt es leider nicht – und kann damit hier in diesem Buch folgerichtig auch nicht angeboten werden. 

 

Sehr positiv finde ich es, dass dieses Buch auch vielfältige Impulse gibt, wie betroffenen Kindern grundsätzlich geholfen werden kann, sowohl zu Hause, als auch in KiTa und Schule. Der Ansatz, den Petra und Edgar Friedrich hierbei verfolgen, spricht mir persönlich voll und ganz aus dem Herzen: „Im Mittelpunkt der Förderung eines Kindes steht, dass sich ein Kind entsprechend seiner Begabungen, Fähigkeiten und Kompetenzen trotz Beeinträchtigungen bestmöglich entfalten kann und einen Bildungserfolg erzielen soll.“ Ein schöner Schlusssatz, oder?


 FAZIT:

Eine Pflichtlektüre für alle Eltern von Kindern mit ADHS-Verdacht. Darüber hinaus sollte dieses Buch sollte zum Standard-Werk für das Lehramtsstudium werden! 

Cover des Buches Es muss nicht immer ADHS sein (ISBN: 9783608982305)
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Rezension zu "Es muss nicht immer ADHS sein" von Petra Friederichs

_Buchseele
Wissensgewinn

Allgemein empfand ich das Buch als wirklich gut strukturiert und verständlich geschrieben. Somit kann es auch für Nicht-Fachleute sehr geeignet sein. Generell stehe ich dem Thema ADHS etwas skeptisch immer gegenüber. Da es leider schon fast zu einer Standarddiagnose geworden ist. Daher empfand ich dieses Buch als recht erfrischend. Die AVWS sagte mir bereits einiges und mein Wissen wurde dadurch aufgefrischt aber auch neue Aspekte haben sich in dem Buch versteckt und konnten mich zum Nachdenken anregen. Jedoch habe ich auch meine kleinen Kritikpunkte. Es gab die ein oder anderen Argumente, welche ich leider etwas dünn fand und daher eher Fragezeichen im Kopf hatte, als Wissenzuwachs. Außerdem war mir der Lösungs-Handlungsansatz leider zu dünn. Die Argumente konnte ich nicht ganz nachvollziehen bzw. waren mir einfach nicht aussagekräftig. 

Fazit:

Gut strukturiert und verständlich geschrieben. Beleuchtet wichtige Punkte, welche sonst wohl leider oft übersehen werden. 



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