Cover des Buches Hörig (ISBN: 9783499266836)
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Rezension zu Hörig von Petra Hammesfahr

Rezension zu "Hörig" von Petra Hammesfahr

von Code-between-lines vor 10 Jahren

Rezension

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Code-between-linesvor 10 Jahren

Zum Inhalt:

Patricia Bracht führt das geordnete Leben einer Hausfrau, an der Seite ihres Ehemanns, dem Psychotherapeuten Edmund Bracht. Kennen gelernt haben die beiden sich, als Patricia, im Alter von 18 Jahren, als Patientin in Edmunds Praxis kam - damals ein Nervenbündel, nachdem ihr Freund Heiko Schramm wegen bewaffnetem Raubüberfall mit schwerer Körperverletzung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Patricia war in eine Abhängigkeit zu diesem Mann geraten, war ihm nahezu hörig und hatte vollständig die Kontrolle über sich selbst verloren. Ihr Therapeut Edmund half ihr zurück ins Leben...bis sie das Leben an seiner Seite fortsetzte.

An diesem Vormittag Patricia klingelt es an der Tür und als Patricia öffnet, ist sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Draußen steht Heiko, den es nach abgesessener Haftstrafe direkt zu ihr zurück geführt hat. Und der Blick aus seinen Augen scheint noch immer genau so zu wirken wie früher....

Eigene Meinung:

Das Buch ist eine Neuauflage von 1983 („Die Augen Rasputins“), die unter neuem Namen nochmals veröffentlicht wurde. Ich weiß nicht, ob es auch daran liegt, dass mir die Figuren in diesem Buch merkwürdig altbacken und bieder vorgekommen sind. Vor allem mit der Hauptfigur hatte ich gerade zu Beginn des Buches so meine Probleme, wirkt sie doch so eindimensional, mäuschenhaft und abhängig von ihrem Mann, farblos und ohne eigene Meinung, schnell dann scheinbar auch wieder der Spielball Heiko Schramms, dass ich sie beim Lesen mehr und mehr abgelehnt habe. Im Verlauf des Buchs wird die Protagonistin dann vielschichtiger, aber das hat es nicht unbedingt besser gemacht. Die unterschiedlichen Seiten der geschilderten Personen, nicht nur der Hauptfigur, waren für mich zum Teil sehr widersprüchlich und zu oft hatte ich das Gefühl „das passt doch alles nicht zusammen“. Die Intention der Autorin war vermutlich die Aufrechterhaltung eines Spannungsbogens, die Motive und Absichten der unterschiedlichen Figuren nicht zu schnell offen zu legen. Dies mag ich normalerweise an Büchern des Genres Krimi/Thriller sehr gerne, man möchte sich ja gern von neuen Wendungen überraschen lassen, aber in diesem Buch hat mich die Inkonsequenz und fehlende Logik, mit der die Figuren gezeichnet waren, eher gestört und mich ein bisschen orientierungslos hinterlassen.

Spannend war es streckenweise schon, vor allem gegen Ende näherte sich alles – nach einem streckenweise doch recht langatmigen Mittelteil – einem großen Showdown. Das Ende selbst war dann aber leider nicht der erhoffte Knaller und mit dem letzten Satz katapultiert die Autorin den Leser von der eigentlichen, gerade aufgelösten Haupthandlung weg, eröffnet ein eigenes Thema, um das Buch dann enden zu lassen.

Insgesamt war das Buch für mich eine - durch den eingängigen und einfach gehaltenen Sprachstil – schnell gelesene Lektüre, die mich am Ende aber doch etwas unbefriedigt zurück gelassen hat.

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