Cover des Buches Verlorene Zukunft (ISBN: 9783905802030)
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Rezension zu Verlorene Zukunft von Petra Kornfeld

Rezension zu Verlorene Zukunft

von Zauberdesregenbogens vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Nach Kürzung aller nebensächlichen und ständig wiederholten Elemente, bleibt nur ein Kurzroman.

Rezension

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Zauberdesregenbogensvor 8 Jahren

Aus dem vorangegangenen Klappentext des Buches „Verlorene Zukunft“ erwartet der Leser die Lebensgeschichte von Lisa und auch einen Hinweis auf den Titel.

Der Beginn des Buches ermöglicht dem Leser einen minimalen Einblick in Lisas Kindheit, wobei man auch sogleich ihre Mutter Lea kennenlernt, sowie die damaligen Familienverhältnisse. Gleichdrauf ist Lisa erwachsen und verheiratet. Man spürt wie sehr sie in ihrem Beruf als Floristin aufgeht. Ihre Arbeit wird sehr geschätzt und auch Aufstiegschancen hat sie in ihrem Beruf. Die Ehe mit Eric ist glücklich, so sollte man als Leser annehmen dass Lisa ausgeglichen ist. Wäre da nicht ein dunkler Punkt in ihrer frühesten Kindheit. Dies möchte der Leser nun erfahren. Was war früher, warum spürt Lisa eine solche Entfernung zu ihrer Mutter Lea. Auch nach deren Suizid, beim Nachsehen des Erbes kommt die Geschichte in Fahrt. Ein Zimmer, welches Lea nie betreten durfte, ein Stapel Briefe, was ist der Inhalt? Sie hat Fragen nach ihrer Vergangenheit, wird sie nun Antworten erhalten? Warum fanden Mutter und Tochter keine enge Bindung zueinander?

So rasant das Buch an Fahrt in die Geschichte aufgenommen hat, so flaut es etwas ab. Man erfährt vieles über ihren Ehemann jedoch zu wenig über Lisa. Das Geheimnis über den Titel „Verlorene Zukunft“ ergibt sich erst sehr spät im Laufe der Geschichte.


Einige Abschnitte haben mir in dem Buch besonders gut gefallen und ich möchte sie nun auch anführen:

Ein Gespräch zwischen Pfarrer und Lea: „…. Zu den alten und neuen Dingen kann ich nur soviel sagen: Vieles Alte, das verschwindet, verschwindet gar nicht ganz. Es hinterläßt Spuren. Wie die Sträucher mit den grünen Knospen. Sie sind zwar optisch nicht mehr zu sehen, aber in der Erinnerung bleiben sie haften. Alles, was man an Erinnerungen mit sich herumträgt, ist alt und gleichzeitig neu, wie die wirklich neuen Dinge.“

Ein weiterer Abschnitt inmitten des Buches: „….Häuser scheinen alles, was in ihnen geschieht, zu bewahren. Wie in den Seelen, hinterläßt alles in einem Haus seine Spuren. Es sind für Außenstehende verschlüsselte Botschaften. Spuren am Treppengeländer, an den Tapeten, überall zeugen sie vom Leben das darin stattgefunden hat.“

Worte die mich als Leser nachdenklich stimmten. Wovon ich mir gerne mehr im Buch wünschte. Der Schreibstil hat mir gefallen, jedoch inhaltlich teilweise unglaubwürdig. (In welcher Firma kann man von heute auf morgen sich einfach so freinehmen?)

Fazit: Der Leser braucht schon eine gewisse Ausdauer, jedoch fand ich es schade, dass Petra Kornfeld aufs eigentliche Thema, das Leben von Lisa, zu wenig eingegangen ist. Der Ehemann Eric schien mehr im Focus zu stehen, als Lisa, die eigentliche Hauptprotagonistin.

Würde man die Elemente, welche von Erics Berufsalltag und die ständig wiederholten „Essensbeschreibungen“ handeln, herausnehmen, so würde die Haupthandlung nur noch für einen Kurzroman ausreichen.

Wie es mit Lisa letztendlich weitergeht und ob sie aus ihrer tiefen Depression herausfindet und vor allem das Wie erfordert eine Fortsetzung des Romans, in welchem hoffentlich die zu langen Ausschmückungen gekürzt werden.

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