Gerhild und Petra Müller: Unsere Namen ... Begleiter durchs ganze Leben. Kinderland Verlag D-24221 Raisdorf, 2015; 272 Seiten, viele s/w-Kinderzeichnungen. ISBN 978-3-936588-25-5; Euro 24,80

Dem Eckart war es immer schon ein Anliegen, das traditionelle Vornamensgut zu erhalten und weiterzugeben. Bei den Eckartschriften wurde mit der Nummer 17 und als Nachdruck die Nr. 81 von Heinz Wamser ein vielverbreitetes Vornamensbüchlein herausgegeben, das v.a. die Namen aus dem österreichisch-süddeutschen Raum zum Inhalt hat. Mit der Nr. 1990 sind 2008 von Ulrike Raich „Unsere schönsten deutschen Vornamen und ihre Bedeutung“ erschienen und erfreuen sich reger Nachfrage.

Dennoch wollen wir unsere Leser auch auf ein weiteres Werk aufmerksam machen, das nur die deutschen-germanischen Vornamen zum Inhalt hat, das zeigt uns, daß auch im deutschen Norden Bedarf dafür besteht, daß mehr Landsleute sich der Verlustgefahr bewußt sind, die auch diesem Teil unserer Kultur und Sprache droht.

Schon die Alten wußten vom Wechselbeziehung zwischen Namen und Menschen, Goethe hat dies in Dichtung und Wahrheit (II, 10) sehr schön beschrieben: „Denn der Eigenname eines Menschen ist nicht etwa wie ein Mantel, der bloß um ihn her hängt und an dem man allenfalls noch zupfen und zerren kann, sondern ein vollkommen passendes Kleid, ja wie die Haut selbst ihm über und über angewachsen, an der man nicht schaben und schinden darf, ohne ihn selbst zu verletzen.“

Nicht allen Menschen ist dies bewußt, manche spüren die Disharmonie zwischen ihrem Wesen und ihrem Namen. Können ein Claudius („der Hinkende“) oder eine Melanie („die Schwarze“) damit zufrieden sein, wenn er ein Läufer oder sie hellhäutig-blond ist?

Nun mag bei uns auch jemand nicht dem Wunschnamen entsprechen, der ihn als besonders klug (Konrad – kühner Rat) beschreibt. Vielleicht wird’s noch, wer weiß!

Das Buch beginnt mit einer ausführlichen Einleitung, in der Formen und Funktionen der Namen beschrieben werden und listet dann die häufigsten Wortstämme der deutschen Sprache auf, die als Namensteile verwendet werden. Hier gibt es ja im Gegensatz zu den etwas schlichten und bürokratischen lateinischen Namen (Primus-Secundus-Tertitus-Quartus-Quintus ...) die Möglichkeit, aus den rund 150 angeführten Stämmen eine Unzahl von Kombinationen aus zwei Silben zu finden. Dabei ist das deutsche kaum zu übertreffen (wie sich das ja auch in der Sprache mit der Neubildung von Wörtern zeigt, in der zwei oder mehrere begriffe ganz einfach zusammengefügt werden können; Beißzange, Abendrot ...)

Diese beiden Namenstämme können auch umgedreht werden, sodaß aus dem Notker ein