Cover des Buches Inselsturm (ISBN: 9783839213452)
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Rezension zu Inselsturm von Petra M. Klikovits

Am Wendepunkt des Lebens

von Cappuccino-Mama vor 11 Jahren

Rezension

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Cappuccino-Mamavor 11 Jahren

Bereits das Buch VOLLMONDSTRAND der Autorin Petra M. Klilovits konnte mich letztes Jahr überzeugen. Und so wartete ich gespannt auf die angekündigte Fortsetzung. Hier meine Eindrücke:


Das Cover:

Ich mag es sehr gerne, wenn man bei Buchserien schon optisch erkennt, dass die Bücher zusammengehören. Hier ist dies eindeutig der Fall: Am oberen Rand des Buches befindet sich eine gestreifte, gemalte Markise in verschiedenen Blau-Grün-/Türkis-Tönen, mit dem typisch gewellten Rand.

Darunter hat man einen wunderschönen Meeresblick. Im Hintergrund der Himmel in verschiedenen Farbnuancen, variierend von blau über lila, bis hin zu rosa und orange. Das Wasser, auf dem sich zwei Segelyachten und kleine Boote befinden, wirft leichte Wellen. Ein Holzsteg führt aufs Wasser hinaus. Alles wirkt sehr idyllisch und die friedliche Stimmung ist hervorragend eingefangen. Man könnte sich richtig vorstellen, wie man auf der Terrasse eines Ferienhauses bei einem Glas Wein (oder einer Tasse Cappuccino) sitzt, ein schönes Buch liest und den Tag bei dieser herrlichen Aussicht ausklingen lässt.

Das Cover ist, wieder einmal, wie so oft, eine Kombination aus matten und glänzenden Elementen. Die beiden gelben Textfelder, auf denen sich der Autorenname und der Buchtitel befinden, ist glänzend hervorgehoben, was sehr toll zur Geltung kommt, ebenso das Wasser, während der Rest matt gestaltet ist. Schön finde ich auch, dass sich das Motiv auch auf dem Buchrücken befindet, denn dies wirkt wunderschön, wenn das Buch im Regal steht.

Vermisst habe ich auf der Buchrückseite, wie so oft, die Abbildung des VOLLMONDSTRAND-Covers, denn dies ist farblich eine tolle Ergänzung zu diesem Buch und das Motiv hätte es verdient, dass man es dort platziert, wo sich nun leider nur eine freie Fläche befindet. Aber zumindest wird das Vorgängerbuch im Anhang vorgestellt.

Es sind die kleinen liebevollen Details, die mir als Buchliebhaberin ins Auge fallen, so das Covermotiv, das sich auf den Innenseiten der Buchdeckel befindet, sowie das hellrote Vorsatzpapier. Dadurch wirkt das Buch nun mal sehr hochwertig.


Die Handlung:

Die kinderlose Psychologin Rosa Talbot ist 41 Jahre alt und lebt in Österreich mit ihrem finnischen Lebensgefährten Marti und ihren Katzen zusammen. Doch in letzter Zeit brauen sich dunkle Wolken über dem Paar zusammen. Immer öfter „flüchtet“ Marti in seine Heimat und lässt eine ratlose Rosa zurück. Diese sucht dann Zuflucht bei ihrer Mädelsclique, allen voran bei Maria, ihrer besten Freundin. Das Psychoseminar „Glücklichsein für Anfänger“ öffnet Rosa schließlich die Augen vollends, und Rosa gelangt zu der Erkenntnis, dass sie nur noch weg muss von allem!

Nachdem die Mädelsclique gemeinsam das geliebte Ferienhaus von Rosa in Spanien erstanden haben, nutzt Rosa die Gelegenheit und nimmt sich eine Auszeit – sie verlässt Marti und ihre beiden geliebten Katzen auf unbestimmte Zeit und versucht in Spanien auf Ibiza zu sich selbst zu finden. In Nachbarin Frauke findet sie schnell eine Freundin - und eine Vertraute.

Ihren Lebensunterhalt verdient sich Rosa mit einem Job bei einer Autovermietung. Dort entdeckt sie jedoch einige Ungereimtheiten und versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Ist es nur Zufall, dass sich immer wieder Unfälle an immer der gleichen Stelle ereignen? An so einen Zufall kann und mag Rosa einfach nicht glauben!

Und dann ist da noch Carlos – er und Rosa kommen sich schnell näher. Wird Rosa ihrem Freund Marti treu bleiben, oder lässt sie sich auf Carlos ein? Und inmitten der auf Ibiza herrschenden Hippie-Atmosphäre denkt Rosa, zum wiederholten Male darüber nach, wie es wäre, ein Kind zu bekommen. Wie wird Rosa sich letztendlich entscheiden?


Meine Meinung:

Traurig zu erleben, wie aus dem einstigen Traumpaar Matti und Rosa zwei eigenständige Personen werden, zwischen denen eine Barriere besteht: Während es Matti zusehens Richtung Norden in seine Heimat Finnland zieht, träumt Rosa immer intensiver von einem Leben unter der spanischen Sonne. Schwer, beides zu vereinbaren, da bleibt nur die Möglichkeit, einen Kompromis zu finden oder fortan eben getrennte Wege zu gehen. Doch wer will schon eine Beziehung „einfach so“ kampflos aufgeben?!

Der Beziehung der beiden fehlt die Spannung, weshalb sich Ermüdungserscheinungen zeigen und Matti und Rosa nebeneinander herleben, statt miteinander ein gemeinsames Leben zu führen. Selbst Rosa, die ja Psychologin ist, steht der Sache mehr oder weniger hilflos gegenüber – hier ist sie eben ganz Frau – mit allerlei Gefühlsregungen, Sehnsüchten und Emotionen und eben nicht der Vernunftsmensch. Überhaupt, so scheint es mir, soll Rosa trotz ihres Berufes nicht als das perfekte Wesen erscheinen, bei dem nur der Heiligenschein fehlt. Wohl aus diesem Grund herrscht zwischen ihr und Marti eine Sprachlosigkeit und auch Rosa ist nicht frei von Lastern, und so zündet sie sich gerne eine Zigarette an.Und hin und wieder kommt auch die von Rosa entwickelte Weintherapie bei der selbsternannten Önopsychologin zum Einsatz und so philosophiert Rosa über dieses und jenes.

Rosa erwägt ein neues Leben im Süden zu beginnen und in der Heimat alle Brücken hinter sich abzubrechen. Dass sie dabei ihre beiden Katzen zurücklässt, die ja (beinahe) Kinderersatz für sie waren, war für mich etwas schwer zu verstehen. Zudem befindet sich Rosa in einer Sinnkrise – soll sie in ihrem Alter doch noch den Versuch starten, Mutter zu werden? Viel Zeit, sich zu entscheiden bleibt Rosa nicht mehr, da sie die Vierzig bereits überschritten hat. Jedenfalls scheint Rosa der Abstand zu Marti gut zu tun, denn sie hat eine neue Lust am Leben und genießt ihr neues Leben unter der südlichen Sonne. Doch kann Rosa ihrer alten Heimat auf Dauer den Rücken kehren, oder siegt doch letztendlich die Sehnsucht nach dem, was sie zurückgelassen hat? Die Freundinnen, die Katzen, ihre Praxis am See - und auch Marti! Wird es für die beiden eine neue Chance geben?

Der zurückgelassene Marti scheint Rosa nicht nachzutrauern, sobald Rosa sich bei ihm meldet wirkt er eher abweisend und kühl. Orientiert er sich etwa beziehungstechnisch neu? Aber auch Rosa findet in Carlos einen Verehrer, der sie nicht kalt lässt. Für welchen Mann wird Rosa sich letztendlich entscheiden?

Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch recht zügig, zumal auch die Schrift eine angenehm lesbare Größe hat. So kann man eben mal schnell zwischendurch eines oder auch mehrere Kapitel(chen) lesen, was ich immer sehr gerne mag.

Erwähnen möchte ich noch die Fußnoten am Ende einiger Seiten. Mittels Sternchen werden manche Wörter markiert und in eben diesen Fußnoten erläutert. Dies können z.B. Fachbegriffe sein, aber auch finnische oder österreichische Bezeichnungen, und so manches mal muss man dabei auch vor sich hinschmunzeln. Allerdings hätte ich mir die Sterne dann doch etwas größer gewünscht – man muss als kurzsichtiger Mensch (der ich leider ja bin) schon sehr genau hinschauen, um die winzigen Sternchen zu entdecken, so während des Lesens.

Ich kenne zwar den ersten Roman VOLLMONDSTRAND mit Rosa Talbot und habe daher auch die Vorkenntnisse, doch ich denke, dass man auch ohne diese sehr gut in die Handlung hineinfindet. Das Buch kann also durchaus auch als eigenständiges Buch gelesen werden. Und soviel sei noch verraten – es warten auch noch einige unerwartete Wendungen auf den Leser – welche das sind? Darüber breite ich das Tuch des Schweigens...


Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung des Romans VOLLMONDSTRAND. Ein Buch zum Schmunzeln, aber auch ein Buch mit jeder Menge Tiefgang, das zum Nachdenken anregt. Von mir gibt es für diese kurzweilige Unterhaltung und den lesenswerten Schreibstil, sowie für das Urlaubsfeeling das der Roman vermittelt, eine Leseempfehlung und somit wohlverdiente 5 Sterne.

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