Rezension zu Vollmondstrand von Petra M. Klikovits
Rezension zu "Vollmondstrand" von Petra Klikovits
von LEXI
Rezension
LEXIvor 11 Jahren
Petra M. Klikovits legt ihrer Leserschaft die Geschichte um die desillusionierte Psychologin Rosa, ihrem finnischen Lebensabschnittspartner Marti und dem Kauf eines Hauses in Spanien auf insgesamt 275 Seiten dar. 275 Seiten, die einfach nicht enden wollten. Nicht nur das völlige Entbehren jeglicher Spannung verleideten mir das Lesevergnügen komplett, sondern auch der wirre, sprunghafte Schreibstil und die Sprache der Autorin. Ein des Dialekts der Region nicht mächtiger Leser wird wohl kaum dazu in der Lage sein, den Sinn vieler Wörter in diesem Buch zu verstehen - Wörter wie beispielsweise „aufgescheuchtes Hendl“, „Oida“, „angepatzt sein“, „verschrei das nicht“, „über die Haisa haun“, „Hackeln“, „sich vertschüssen“, „Klimperrockerl“, „angefressen sein“, „aufgekratzt sein“, „ein Pinkerl tragen“, „gaga werden“, uva.. Doch nicht nur der verschwenderische Umgang mit Dialektwörtern irritierte, die Verwendung der Fäkalsprache stieß mich zutiefst ab. Wenn ich in laufender Folge von „schaßaugert“, „Hosenscheißer“, „Dreck putzen“, ans Bein pinkeln“, „der Arsch“, „Scheiße“ und „Trottel“ lesen muss und Ausländer mit anderer Hautfarbe zudem als „glutäugige Semi-Pigmentierte“ tituliert werden, komme ich unweigerlich zu der Erkenntnis, dass jeder Cent für dieses Buch vergeudet war. Ich habe außerdem nicht das geringste Interesse daran, als Leser das Alltagsleben der Protagonisten dermaßen akribisch zu verfolgen, dass ich „den Schaum betrachten muss, der beim Zähneputzen aus dem Mund tropft“, wie „aufs Klo“ gegangen wird und ein „Wett-Lullen“ stattfindet, oder wie ich die Erfahrung des „gemeinsamen Menstruierens bei Vollmond“ mitgeteilt bekomme. Laufende Ausrufe wie „Bum“ oder „Na bum“ sind für meine Begriffe ebenso fehl am Platz. Die unsympathischen Protagonisten und der Plot brachten mich mehr als einmal dazu, mich zu fragen, was das Ganze eigentlich soll … definitiv nicht mein Fall.