Rezension zu "Das Bild der alten Dame" von Petra Oelker
Die Autorin labert, das beschreibt wohl das Buch am besten. Man wird mit jede Mengen Details förmlich erstickt, die nicht in der Lage sind, irgendein Bild zu zeichnen. Sie kommen, füllen die Seiten aus und tragen so gut wie nichts zur Handlung bei.
Das Buch besitzt keinen Spannungsbogen, obwohl er das am dringendsten braucht. Ein gestohlenes Bild taucht nach 30 Jahren wieder auf und das über den Postweg. Doch die Autorin beschreibt das alles so lahm, dass mir das Bild nach wenigen Seiten egal wurde.
Überhaupt hat die Autorin einen nüchternen Stil, wie ein Zeitungsartikel mit einer winzigen Spur von Gefühlen und der Leidenschaft zur Schrift wie die eines Analphabeten. Keine schönen Sätze, keine schöne Sprache, kein Feuer, keine Liebe, keine Seele.
»Lady Amanda hat immer ein freundliches Wort.«
Reich und schön und supernett. Wie man sich gerne Reiche vorstellt, wenn man noch nie einen Twittereintrag von einem Reichen gelesen hat. Oder keine Ahnung von Geschichte hat. Schon mal vergessen, wie ein König vorgeschlagen hat, man solle halt Kuchen essen, wenn man sich kein Brot leisten kann?
Die Autorin macht aus der Lady ein Bilderbuchbeispiel, das einen Brechreiz auslöst, eine Frau, die in einer idyllischen Villa lebt mit einem prächtigen Garten, die sie sich nicht durch Schweiß und Blut erarbeitet hat, sondern ganz billig geerbt hat. Und es gibt Idioten, die gegen eine Erbschaftssteuer sind.
Die Lady ist freundlich, lebhaft, ein mitfühlender Mensch, der lieb und cool ist. Ich frage mich, ob sie genauso gut wäre, wenn sie nicht in einer Villa leben würde, sondern in einer Einzimmerwohnung? Außerdem hat sie einen Hund, der so verlässlich ist, wie ein Feuermelder ohne Batterien.
Sie wurde mir sofort unsympathisch, weil sie einem klischeehaften Bild ähnelt, das so weit weg von der Realität ist, dass das Buch fast schon wie ein Witz ist. Da kann ich es sogar ruhig sagen: Die Autorin sollte sich schämen, so einen Schund zu veröffentlichen und dann auch noch Geld dafür zu verlangen.