Petra Post

Lebenslauf

Petra Post und Andrea von Struve übersetzen seit mehr als 30 Jahren gemeinsam Belletristik und Sachbücher aus dem Englischen, mit Schwerpunkt Biografie, Zeitgeschichte und Frauenliteratur, darunter Werke von Morris Berman, Margaret Drabble und Ruth L. Ozeki.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Petra Post

Cover des Buches Im Land des Feindes (ISBN: 9783895616679)
sternenstaubhhs avatar

Rezension zu "Im Land des Feindes" von Marthe Cohn

Bemerkenswerte Geschichte einer Frau und Spionin
sternenstaubhhvor 5 Jahren

Das Buch "Im Land des Feindes" von Marthe Cohn ist mehr als nur ein biographisches Zeugnis einer Frau in den Wirren des Zweiten Weltkrieges. Marthe Cohn hat ihre bewegende Geschichte hier aufgearbeitet. Im Zentrum steht dabei ihre aktive Tätigkeit als Spionin gegen Nazi-Deutschland. Mit der Teilbesetzung Frankreichs steigt auch Cohns Wunsch sich der Résistance anzuschließen und Franreich im Kampf gegen Deutschland zu unterstützen. Marthe Cohn, selbst Jüdin, besitzt gute Deutschkenntnisse und ein "arisches Aussehen" die sie für ihre Spionagetätigkeit qualifizieren. Das sie während ihrer Mission ihr Leben riskiert, wird in dem Buch mehr als deutlich. Doch ihr Mut, Kampfgeist und ihre Geistesgegenwart retten sie aus so mancher brenzligen Situation.
Der Schreibstil der Autorin ist lebhaft und plastisch. Als Leser hat man so das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Cohn Geschichte liest sich wie ein packender Agenten-Thriller. Spannend, mitreißend und höchst unterhaltsam. Dieses Buch bietet eine Mischung aus Agenten- und Zeitgeschichte, die unglaublich lesenswert ist. Selten liefert ein Buch so detailierte Informationen und Einblicke in den Alltag während der Nazi-Besetzung. Die ausgewählten Bilder in dem Buch bieten noch einen zusätzlichen Blick in Marthe Cohns Leben. Eine couragierte Frau, Spionin und Kämpferin, die den Leser beeindruckt. Für mich ist das Buch ein beeindruckendes und lesenswertes Zeitzeugnis, das ich nur weiterempfehlen kann.

Cover des Buches Im Land des Feindes (ISBN: 9783895616679)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Im Land des Feindes" von Marthe Cohn

Eine unermüdliche Kämpferin für Gerechtigkeit und Freiheit
Bellis-Perennisvor 6 Jahren

Dieses Buch ist die Lebenserinnerung der Marthe Cohn, geborene Hoffnung. Marthe wird 1920 in Metz als Tochter einer jüdischen Familie geboren. Sie wächst, wie die meisten Bewohner des Elsass, zweisprachig auf. Ihr arisches Aussehen, Marthe ist blond, und ihre perfekten Deutsch- und Französischkenntnisse wird sie bald brauchen können.

Da die Eltern die Schrecken des Ersten Weltkrieges miterlebt haben, ist es selbstverständlich, in Deutschland verfolgte Juden (vornehmlich Kinder) kurz bei sich aufzunehmen und dann über die Grenze in die Freie Zone zu schmuggeln.

Doch mit der teilweisen Besetzung Frankreichs ist auch in Marthes Heimat die jüdische Bevölkerung ihres Lebens und ihrer Habe nicht mehr sicher. Mehrmals muss die Familie umziehen. Immer wieder finden sich hilfreiche Personen, die nun die Familie Hoffnung unterstützen. So erhalten sie Ausweise ohne den verräterischen Stempel „Juive/Juif“ (Jüdin/Jude).  

Marthe will sich unbedingt der Résistance anschließen, die sie aber vorerst wegen ihrer zarten Konstitution ablehnt. Aufgrund ihrer perfekten Deutschkenntnisse und ihres arischen Aussehens, entschließt man sich doch, Marthe als Spionin einzusetzen. Mit der erfundenen Geschichte, ihren Verlobten Hans zu suchen, kundschaftet Marthe Stellungen und Truppenbewegungen der Deutschen aus. Nicht nur einmal gerät sie in Lebensgefahr. Allerdings beweist sie in diesen hochdramatischen und gefährlichen Situationen Geistesgegenwart und kann die Gegner täuschen.  

Nach dem Krieg versucht die Familie wieder in Metz Fuß zu fassen. Bis auf Marthes Verlobten Jacques, der gemeinsam mit seinem Bruder als Mitglied der Résistance von den Deutschen hingerichtet wurde und der Schwester Stephanie, haben alle Familienmitglieder überlebt. 

Marthe wird ein wenig später nach Indochina gehen und dort als Krankenschwester ihren Dienst verrichten.

Erst sehr spät, Mitte der Dreißig findet sie mit Major Cohn einen passenden Partner. 

Meine Meinung: 

Marthe Hoffnungs Geschichte ist geprägt von Verfolgung und Leid. Immer wieder wird Marthe durch eine kleine oder größere Hilfestellung eines beherzten Menschen von der Deportation gerettet. Oft entscheidet nur ein winziger Zufall über Leben und Tod.  

Woher diese nur 1,50m kleine Frau ihre Energie und ihren Mut hergenommen hat? Viele Männer sind an ähnlichen Dingen, die Marthe gelungen sind, gescheitert. Manchmal gerät sie ohne ihr Zutun in höchste Lebensgefahr als ihr zum Beispiel eine Frau den Weg zwischen die Grenzstationen an der deutsch-schweizerischen Grenze erklärt, dabei links und rechts verwechselt und Marthe gerade noch rechtzeitig entdeckt, dass sie auf den deutschen Zollposten zusteuert.  

Betroffen und gleichzeitig wütend bin ich, als ich gelesen habe, dass sich auch das Rote Kreuz dem arischen Rassenwahn angeschlossen hat und der jüdischen Krankenschwesterschülerin Marthe die Ausbildung verweigert hat – und das gleich mehrmals. Nur einer couragierten Leiterin einer Krankenpflegeschule ist es zu verdanken, dass Marthe ihre Ausbildung beenden konnte. 

Marthe Cohn ist nach wie vor unermüdlich als Zeitzeugin tätig. Sie setzt sich für Gerechtigkeit und Freiheit ein.

Eine Anzahl von privaten Fotos ergänzen die Biografie. Am Ende des Buchs erfährt der Leser, was aus den vielen Menschen geworden ist, die Marthes Wege gekreuzt haben.   

Fazit: 

Eine faszinierende Autobiografie, die von einer der letzten Zeitzeuginnen erzählt wird. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.


Cover des Buches Boy Nobody (ISBN: 9783845800059)
Weltentraeumerins avatar

Rezension zu "Boy Nobody" von Allen Zadoff

Spannende Story mit Potenzial und der Frage nach Moral
Weltentraeumerinvor 7 Jahren

Inhalt:

Mit zwölf Jahren wurde er von dem „Programm" rekrutiert, nun, mit sechszehn, ist er einer der Besten und macht nie Fehler. Er gibt sich als der Freund der ihm genannten Zielperson aus, erschleicht sich ihr Vertrauen, um dann in die Nähe seines Opfers zu gelangen, das er tötet.
Sein neuer Job ist ein Job wie jeder andere - oder? Denn der Zeitrahmen ist ungewöhnlich kurz. Und mit einem Mal kommen Zweifel auf - Zweifel, die jemand wie er nicht haben sollte ...

Meine Meinung:

Der Protagonist, der sich bei seinem neuen Auftrag Benjamin nennt, und den ich ab sofort auch bei diesem Namen nennen werde, hat quasi keine Identität. Er wurde von dem „Programm“ zum Assassinen ausgebildet und sein ganzes Leben besteht aus Aufträgen, bei denen er Freundschaften, meist zu den Kindern der von dem Programm ausgewählten Opfer vorgaukelt, inklusive erfundener Identität, um dann nach der Ermordung der Zielperson zu verschwinden.
Bis dato hat er seine Jobs auch immer fehlerfrei erledigt und seine Aufträge nie hinterfragt. Doch dieses Mal ist alles anders.

Die Frage nach der Moral ist ein zentrales Element. Genaugenommen weiß Benjamin kaum was über das Programm, außer dass es ihn zu einer Waffe ausgebildet hat und angeblich patriotische Absichten verfolgt, wodurch es auf den/die Leser*in automatisch ziemlich dubios wirkt. Davon abgesehen finde ich es aber schwierig, es und vor allem die wirklichen Motive einzuschätzen.
Hinzu kommt, dass Benjamin ironischerweise selbst einmal Opfer einer solchen vorgegaukelten Freundschaft wahr, deren eigentliche Intention sein Vater war. Das aktuelle Geschehen wird immer wieder von Rückblicken durchbrochen, in denen sich Benjamin an die Geschehnisse von damals erinnert und manchmal auch darüber nachdenkt, was genau warum passiert ist.

Dabei wirkte Benjamin ziemlich gehirngewaschen auf mich, allerdings mit Potenzial zu mehr. Ich war überrascht, dass er seine frühere Identität, die er immerhin bis zu seinem zwölften Lebensjahr inne hatte, so verdrängt hat, dass er sich an das meiste kaum noch erinnert. Was aber eben auch wieder aufgegriffen wird und definitiv Potenzial für die Fortsetzungen bietet.
Generell ist dieses Buch in vieler Hinsicht eher ein Auftakt, der vielleicht Weichen stellt, aber dramatische Entwicklungen vermutlich für die Fortsetzungen aufspart. Dennoch können einige Wendungen überraschend sein, und langweilig wird es aufgrund des Zeitlimits und der Frage nach der Richtigkeit des Auftrags und einer möglichen Lösung auch nie, selbst wenn es keinen direkten Thrill-Effekt gibt, wie man ihn von einem richtigen Thriller erwarten würde.
Die Methoden des Programms bzw. von Benjamin sind dabei sehr ausgeklügelt, was eine faszinierende, aber auch unheimliche Vorstellung ist. Gerade Benjamin denkt dabei oft sehr strategisch und zeigt sein Können, was neben seinen körperlichen auch in seinen analytischen Fähigkeiten liegt.

Fazit: Spannende Story mit Potenzial, der Frage nach Moral und einem strategisch denkendem Protagonisten in einem dubiosen Programm

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