Cover des Buches LOA (ISBN: 9783946446729)
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Rezension zu LOA von Petra Renée Meineke

Ein verzauberndes Buch

von Mrs_no_idea vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Alle wichtigsten Features sind vereint: Ein grandioser Schreibstil, eine einfallsreiche Storyline sowie diverse, emotionale Überraschungen.

Rezension

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Mrs_no_ideavor 6 Jahren

Obwohl ich das Buch ja schon einmal gelesen hatte, wusste ich nicht mehr alles und konnte mich so wie beim ersten Mal von der Geschichte mitreißen lassen. Zum Grinsen gebracht hat mich vor allem Jenny, die in der Geisterbahn schreit und damit Besucher anlockt, sowie Zoé und ihre Tante Megan, die im Flugzeug "für ein Theaterstück proben". Jamies Spontanität und Optimismus, in einem unbekannten Krankenhaus Zoés Geburtsakte zu finden, war sehr ansteckend und macht ihn sofort sympathisch.

Schön finde ich vor allem das Zitat "Hüte dich vor deinen Wünschen, Nana. Sie könnten in Erfüllung gehen." Im ersten Moment mag diese Aussage paradox erscheinen, aber es steckt mehr dahinter. Oft wünscht man sich etwas im Effekt oder denkt schlimm über eine Sache, stellt dann aber Jahre später fest, dass es nicht ganz so schlimm war und man immerhin neue Erfahrungen gesammelt hat. Sprich, man kann sich im einen Moment etwas wünschen und es schon im nächsten bereuen. Auch wenn ich bezweifle, dass jeder von Zoés Wünschen sofort in Erfüllung geht, ist es sicherlich von Vorteil, gut darüber nachzudenken, was man wirklich will und was nicht, um nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren.

Nun noch kurz zur Zeit des Sklavenaufstandes - Gerade die Atmosphäre um Maman Cécile Fatiman ist sehr magisch und die Feste sowieso. Dass Mokabi bzw. Jacques teils unerfahren ist und die Götter vergleicht, kommt realistisch rüber, er ist eben nicht perfekt. Trotzdem spielt er eine Rolle, die groß genug ist, um letzten Endes alles Wichtige zu erfahren.

So viel über Voodoo zu lernen, obwohl dies hier bekannterweise ja kein Sachbuch ist, fand ich hervorragend. Zuvor hatte ich mir noch nie wirklich Gedanken über diese Religion gemacht, ich wusste ja nicht einmal, dass Voodoo in Haiti als Staatsreligion anerkannt ist. Auf jeden Fall ist der Voodoo sehr interessant und gar nicht so böse, wie er oft dargestellt wird.

Das Ende der Geschichte lässt - da es ja eine Trilogie werden soll - viel Spekulationsraum offen. Warum ist Tante Megan Papa Claude so verhasst? Hat sie Zoé verraten oder sind die Männer ihr schlichtweg gefolgt? Im ersteren Fall wäre das ja noch weitaus komplizierter, immerhin schien Meg nichts von Nanas Bestimmung zu wissen und liebt ihre Nichte zudem sehr. Ich bin sehr gespannt darauf, was du im nächsten Teil wohl mit den Charakteren und den Gefühlen deiner Leser anstellen wirst.

Schlussendlich kann ich nicht mehr viel dazu sagen, das Buch verzaubert mich nach wie vor und macht Lust auf mehr. Der Schreibstil ist sehr locker und sobald man in Haiti angelangt ist, kann man kaum mehr los lassen von deinem Roman. Chapeau! :)

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