Petra Schaberger vom Q5-Verlag hat sich zum zweiten Mal einem schweren Thema angenommen: Opfer, die zu Helden werden. Helden und Heldinnen in ihrem kleinen eigenen Kosmos und in unserer Gesellschaft. Oft werden sie nicht gesehen, doch bewirken sie so viel. In der Anthologie „Über MUT – Über LEBEN, vom Opfer zum Helden“ hat sie 54 Autoren und Autorinnen mit ihren sehr bewegenden Geschichten vereint.
Oft werden Menschen zu Opfern. Manchmal geschieht es in Sekundenschnelle, manchmal dauert es Jahre. Und das sich Lösen aus dieser Situation bedarf Mut, den Mut zum Überleben. In Deutschland gibt es Menschen und Vereine, die anderen beistehen und helfen. Deshalb geht 60 Prozent des Erlöses aus dem Buchverkauf an die gemeinnützigen Vereine re-empowerment!, Quarterra und Anuas e. V. Ich finde diese Aktion absolut unterstützenswert.
Opfer kann man auf vielfältige Weise werden. In 54 Geschichten widmen sich die Autoren und Autorinnen sehr unterschiedlichen Themen: Krieg überleben, Krankheit überwinden, Depressionen besiegen, Mobbing überstehen, Leben bestehen, psychische Gewalt überwinden, körperliche Gewalt überleben, sexuelle Gewalt überleben und Coming out bestehen.
Mich haben alle Geschichten berührt, einige zutiefst. Andere Geschichten haben Verständnis geweckt für Menschen in besonderen Situationen, wie der des Coming out oder wie Krieg einen zeichnen kann. Alle Geschichten haben ein hoffnungsvolles Ende. Es sind wahre und fiktive Geschichten, die unverblümt über das Opfersein berichten. Sie geben Mut die eigene Situation zu verändern, denn jeder kommt irgendwann an einen Punkt an dem man für das eigene Überleben Mut benötigt. Manchmal ist es der Mut morgens aus dem Bett aufzustehen und der Depression das Licht abzuringen oder sein Andersein gegen Mobber zu behaupten.
Meine Lieblingsgeschichte ist „Die Geister der Zukunft“ von Judith Luisa Hanekopf. Sie erinnert mich an die „Fridays for Future“-Bewegung um Greta Thunberg. Diese Bewegung läßt die Zukunft schon jetzt wahr werden.
Das Buch macht Mut. Mut seine eigene Situation zu überdenken und gegebenenfalls mutige Entscheidungen zu fällen. Denn unser Leben ist so wertvoll und wir entscheiden, wie wir leben wollen.
Vom Schreibwettbewerb zur Opferhilfe!