Cover des Buches Das silberne Zeichen (ISBN: 9783499254864)
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Rezension zu Das silberne Zeichen von Petra Schier

Rezension zu "Das silberne Zeichen" von Petra Schier

von kubine vor 12 Jahren

Rezension

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kubinevor 12 Jahren
Aachen 1414: Marysa ist schwanger. Sehnsüchtig wartet sie auf ihren Verlobten Christoph Schreinemaker , den alle Welt nur als Bruder Christophorus kennt, und der nach dem Tod seines Vaters nun Schreinermeister ist. Er ist nach Frankfurt gereist, um die erforderlichen Unterlagen zu besorgen, die seine Identität beweisen. Seitdem hat sich nichts mehr von ihm gehört, dabei sollte er eigentlich längst zurück sein. Und die Zeit drängt, ist es Marysa als Witwe nur noch sehr kurze Zeit gestattet, die Werkstatt ihres verstorbenen Mannes alleine fortzuführen. Zu allem Überfluss ist die Werkstatt plötzlich in einen Fälschungsskandal verwickelt: silberne Pilgerabzeichen, die sie in kleine Reliquiare einpassen soll, entpuppen sich als versilbertes Messing. Da das Marienstift, der Auftraggeber, über jeden Verdacht erhaben ist, können die Abzeichen nur in Marysas Werkstatt ausgetauscht worden sein. Als auch noch zwei der Silberschmiede Aachens in merkwürdige Unfälle verwickelt werden, ist Marysa klar: Das kann kein Zufall sein. Aber wer steckt dahinter? Als Christoph endlich in Aachen eintrifft, ist die Freude groß: Nicht nur hat Marysa ihren Verlobten wieder an ihrer Seite, auch kann sie endlich mit jemanden über die Vorfälle reden. Doch die Freude währt nur kurz: Christoph wird wegen Betrug festgenommen und angeklagt... Wie auch schon in den beiden Vorgänger-Romanen entführt Petra Schier den Leser wieder in die mittelalterliche Welt Aachens. Das Buch knüpft nahtlos an die beiden vorherigen Bücher an, aber man kann es auch lesen, ohne diese zu kennen, da alles wichtige auf den ersten Seiten nochmals zusammengefasst wird. Der flüssige Schreibstil, angepasst an die damaligen Verhältnisse, die überaus gelungene Charakterisierung der Protagonisten und die detailreiche Beschreibung des mittelalterlichen Lebens lassen den Leser sofort wieder in Geschichte eintauchen. Dieses Mal überwiegen allerdings die kriminalistischen Elemente. Und hier entpuppt sich Petra Schier als eine Meisterin im falsche-Fährten-legen. Man rätselt mit, wer ihr und damit ihrer Werkstatt Schaden will und wer Christoph reinlegt. Verdächtige gibt es genug, aber keinem traut man es so recht zu. Gebannt verfolgt man das Geschehen und kann dadurch das Buch kaum aus der Hand legen. Der Spannungsbogen wird mit jeder Seite erhöht und kaum meint man, einen Täter gefunden zu haben, kommt alles ganz anders. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Sehr amüsant zu lesen sind die Dialoge zwischen Marysa, ihrer Mutter Jolanda und ihrem Stiefvater Bardolf Goldschläger. Auch Christoph macht seine Schwiegereltern in Spe an einigen Stellen sprachlos – im positiven Sinne. Abgerundet wird das Ganze wieder durch ausführliche historische Anmerkungen, ein Glossar, einen Stadtplan und ein Rezept der damaligen Zeit. Leider geht mit „Das silberne Zeichen“ die Trilogie um Marysa Markwardt und Bruder Christophorus/Christoph Schreinemaker zu Ende. Die Reihe ist ein wahres Lesevergnügen für alle Fans von historischen Romanen und daher wärmstens zu empfehlen!
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