Rezension zu "Wo ist das Geld nur geblieben?" von Marco Kirchhof
Schon erschreckend was für einen Schaden ein Suchkranker skrupellos bei seinem Arbeitgeber, hier speziell beim KiKA (MDR/ARD & ZDF) anrichten kann! – Für alle, die sich für den dekadenten Werdegang eines Spielsüchtigen und das marode Systemen der öffentlich-rechtlichen Medien interessieren ein gefundenes Fressen und eine unterhaltsam-informative Lektüre!
Immerhin: Der Ex-Herstellungsleiter des KiKA, Marco Kirchhof, scheint halbwegs geläutert und reumütig. Die Selbstbedienungsmentalität in den Chefetagen ist leider weiterhin Thema. Das wird aktuell nicht zuletzt am nicht enden wollenden Skandal rund den RBB sichtbar. Besonders schlimm, wenn engagierte Angestellte mit den letzten knappen Mitteln – aus unser aller GEZ-Gebührentopf! – versuchen ein gutes öffentliches Programm auf die Beine zu stellen, was alleine schon haus-intern von mehr oder weniger kranken Chefs gierig- narzisstisch, echte System-Veränderungen blockierend in den Sumpf gezogen wird. – Und man merkt: Die Öffentlich-Rechtlichen stehen den Privaten wohl in nichts nach. Mit dem Unterschied, dass nicht in erster Linie Werbeeinnahmen sondern unsere Gebührengelder verbraten werden. Und die Strukturen noch „verkrusteter“ sind.
Berufswunsch: „Irgendwas mit Medien“? – Marco Kirchhofs Buch »Wo ist das Geld nur geblieben? Mein Doppelleben mit der Spielsucht« ist ein gelungener, spannender Einblick in die Medienwelt und in die Eskapaden ihrer Protagonisten! Die perfekte Ergänzungslektüre zu Benjamin von Stuckrad-Barres neuen Roman »Noch wach?«.