Cover des Buches 1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro (fast) (ISBN: 9783426226193)
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Rezension zu 1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro (fast) von Petra van Laak

Rezension zu "1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro (fast)" von Petra van Laak

von Kanjuga vor 12 Jahren

Rezension

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Kanjugavor 12 Jahren
Frau von Laak erzählt hier ihre Lebensgeschichte, wie sie als Frau mit 4 Kindern und ohne Mann am sozialen Abgrund balancierte und was sie dabei alles erlebt. Sie erzählt aber NICHT (wie der Titel meines Erachtens suggeriert) wie sie den Absprung geschafft hat. Es erzählt lediglich, wie sie es geschafft hat, damit zu leben / umzugehen... Die Stellen an denen es um ihre Kinder ging, fand ich sehr interessant und liebevoll geschildert. Sie muss wahnsinnig tolle Kinder haben, die sie -trotz ihres jungen alters- so unterstützen und vieles mitmachen. Respekt! Irgendwie hat mich das Buch nicht so recht überzeugen können. Vieles -oder fast alles- bleibt recht vage und nur skizzenhaft umrissen. Es erinnert mehr an ein Tagebuch als einen Bericht, wie sie "Es" denn nun geschafft hat. Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, das Frau Laak sicher keinen Seelenstrip hinlegen wollte und vermutlich viele Details einfach nicht vorhanden sind, um die eigene Persönlichkeit nicht in Misskredit/Verruf zu bringen (besonders als aktive Geschäftsfrau verständlich). Trotzdem sollte man sich solche Dinge überlegen, BEVOR man einen Lebensabschnitt als Buch vermarktet. Die Trennung von ihrem Mann wird genauso kurz abgehandelt wie die Frage, ob ihren Kinder denn nie der Luxus (den sie anscheinend früher gewohnt waren)gefehlt hat. Beides wird mit einem kurzen Zwischeneinwurf hier und da erwähnt, aber nie wirklich thematisiert. Die für mich wichtigste Frage: WIE HAT SIE ES DENN NUN GESCHAFFT wieder richtig Boden unter den Füßen zu bekommen?! Bleibt irgendwie schleierhaft. War es denn wirklich SO einfach sich selbständig zu machen? Komm wir ziehen mal schnell um, machen uns selbständig und auf einmal läuft alles wieder, so kommt es einem zumindest vor. Erzählungen über dubiose Jobangebote, Hilfsbereite Menschen und vorbildliche Kinder machen gefühlte 99% des Buches aus. Später wird tatsächlich darauf hingewiesen (O-Ton): "Wie genau ich als Einzelunternehmerin von null an startete[...]soll ein andermal erzählt werden." Alles in allem gebe ich keine Kaufempfehlung für das Buch. Es ist zwar "ganz nett" weil es an einigen Stellen tatsächlich skurril zu lesen war, WAS es nicht alles auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt, aber man verpasst nichts, wenn man es nicht gelesen hat.
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