Pfridolin Pferd berichtet aus seinem Leben - besser gesagt, er lästert kräftig. Über Menschen und Tiere in seinem Stall, aber gerne auch über seine Besitzerin. Denn die will unbedingt höhere Dressur reiten, scheitert aber schon an den einfachsten reiterlichen Grundlagen. Gut, dass es Frau Reitlehrerins heimliche Superkraft ist, immer zur passenden Zeit am richtigen Ort aufzutauchen. Sie rettet jede Situation und kann alles gut erklären. Zum Wohle des Pferdes.
Das Buch besteht aus 44 kurzen Kapiteln, die Anekdoten aus dem Reiterleben erzählen. Mit Augenzwinkern wird aus der Sicht eines Pferdes berichtet und gelästert. Immer geht es darum, das Pferd möglichst lange gesund und fit zu halten, den Tierschutz zu beachten und pferdeschonend zu reiten. Reiterlicher Drill und schädliche Angewohnheiten oder Maßnahmen werden humorvoll auf die Schippe genommen. Reiter werden an vielen Stellen wissend nicken, eventuell ein schlechtes Gewissen bekommen und hoffentlich auch manchmal Besserung geloben. Nichtreiter könnten das Buch an vielen Stellen nicht verstehen, obwohl es sehr humorvoll geschrieben ist.
Der Titel hält, was er verspricht, der Klappentext könnte noch besser formuliert werden, aber Autorenbeschreibung und Beschreibung sind zum Wiehern. Auch wenn Buchsatz und Aufmachung sehr einfach gestaltet sind: Hier kommt es eindeutig auf den Inhalt, besser gesagt, die Message an. Hinter dem Pseudonym »Pfridolin Pferd« verbirgt sich womöglich ein:e gut ausgebildete:r Reitlehrer:in, der/ dem Tierschutz, pferdefreundliches Reiten und eine artgerechte Haltung sehr am Herzen liegen. Hier wird der Finger in die reiterliche Wunde gelegt und gelästert, so dass auch der letzte Reiter endlich kapieren müsste, welche Bedürfnisse ein Pferd hat und wann Ehrgeiz fehl am Platz ist.
Klare Leseempfehlung - zu Unterhaltungs- und Schulungszwecken